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Hat ein nackter weiblicher Oberarm an der Durchführung des Attentats in Nizza Mitschuld?

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag Juli 31, 2016

Die einleitende Fragestellung erscheint auf den ersten Blick etwas seltsam. Dennoch wurde dies als die einzig mögliche Erklärung für die Vorgänge in Nizza von einem Kommentator gefunden.

Dieser Kommentator schreibt unter dem Titel „Verdeckt agierende, sexuell instruierte Terroristinnen?“:

"Die Polizei in Nice war in  deren Gedanken anscheinend mehr beim Feiern als bei der Pflichterfüllung: In  Anbetracht der mörderischen Anschlagserie gerade gegen Frankreich hätte sie in  akuter Wachsamkeitszustand versetzt sein und den LKW-Amokläufer in  Sekundenschnelle neutralisiert und kampfunfähig gemacht haben  müssen.
 Bei der serbischen Polizei wäre  ein derartiges Blutbad wahrscheinlich mißglückt. Serbische Sicherheitsdienste  blicken auf eine generationenlange Erfahrung im Kampf gegen den Islamismus  zurück und lassen ihre in jeder Hinsicht jungen und dynamischen Kämpfer gezielt  auch in der sofortigen Abwehr feindseliger Sexattacken durch „charming, bad  girls“ in luftigen Kleidern ausbilden, die die Oberarme halbnackt sehen lassen.  Dort hätten auf Sexappealabstrahlung abgerichtete Rassistinnen und ähnliche  schreckliche Terrorsympathisantinnen kaum eine Chance, die Polizeischarfschützen  abzulenken und würden dort derartige Terrorüberfälle entschlossen und rasch  gestoppt sein oder wahrscheinlich sogar bereits im Moment der  Blickkontaktaufnahme als feindseliges Ablenkungsmanöver von der Wachsamkeit  scheitern. Bei der Bekämpfung des direkten Terrors kommt es auf stets volle  Aufmerksamkeit und sekundenexaktes entschlossenes Agieren  an! (Dr. Alois  Rosenberger, Graz, Richtiger österreichischer  Historiker für die Volksbefreiungsbewegung der  Jugoslawischen Völker 1941-45)"

Ursprünglich wollte ich diesen Beitrag nicht veröffentlichen und dies aus zwei Gründen:

  • Er enthält eigentlich keine politische Aussage
  • Er verherrlicht das Scharfschützenkonzept – eine tötende Polizei halte ich nicht für wünschenswert.

Nach Maildiskussion mit Alois habe ich jedoch erkennen müssen, dass mir die, eigentlich offen liegende, Dimension dieser Stellungsnahme entging: der erzeugte Zeitgeist.

Die Gründe für die aktuelle Terrorwelle liegen in politischen Zuständen, die immer mehr Menschen ins „Out“ treiben, immer mehr Menschen in die Hoffnungslosigkeit führen. Die Gründe liegen in einer Politik, welche den Kreis jener, für die die Welt ein lebenswerter Ort mit Zukunftshoffnungen ist, immer kleiner macht. Immer mehr können sich nur mehr Eliten entfalten, während die Massen entmündigt werden und ihre Lebenswelt zerstört wird.

Wäre es anders, wäre der Terror nicht möglich. Jemand der gerne lebt, jemand der seine Lebensziele verwirklichen kann, der macht keine Terroranschläge – schon gar nicht, wenn sie zu seinem Tod führen. Dies ist eine so einfache und klare Wahrheit, dass sie eigentlich jedem einleuchten müsste.

Um diesen Zusammenhang von Aneignung der Welt durch Eliten (Privatisierung) und zunehmender Verzweiflungstaten der Beraubten zu verdecken, wird Angst geschürt. Angst die darauf basiert, Gruppen gegeneinander aufzuhetzen: Muslime gegen Christen, Syrer gegen Afghanen, Sympathisanten gegen Interessenlose. Zusammen mit der Botschaft, dass diejenigen, die noch glauben ein gewisses Verwirklichungspotential zu haben, also noch nicht völlig in der Hoffnungslosigkeit angekommen sind, von Terroristen (sind meist Männer) der jeweilig konstruierten Konfliktpartei dieser Zukunft beraubt werden. Die tatsächlichen Räuber bleiben dabei schön im Dunklen (frei nach Brecht).
Natürlich ist bei allen Anschlägen für jeden zu sehen, dass hier nicht einfach komplett Verrückte plötzlich in kollektiver Gleichschaltung durchdrehen. Natürlich ist zu sehen, dass in einer total überwachten Stadt wie Nizza nicht einfach ein Kleinkrimineller ungehindert agieren kann. Natürlich ist das alles zu sehen.

Und hier beginnt dann der Zeitgeist zu wirken. Die vorbereiteten Programme, die auf Angst basieren, beginnen das persönliche Denken einzunehmen. Medial und kollektiv und alternativlos wird nach mehr, nach brutalerer Polizei gerufen; Bürgerrechte zurückgedrängt; Schuldzuschreibungen an Ethnien und Religionsgemeinschaften bestätigt – wohl wissend, dass hier alte Vorurteile bedient werden –  anstatt zu verlangen, die unseligen Hegemonialbestrebungen zu beenden, anstatt zu Verlangen, statt Rüstungsgüter Wohlstandsgüter herzustellen, anstatt berechtigte Mitsprache zuzulassen, anstatt die Kriegshetze zu beenden.

Der obig zitierte Beitrag zeigt für mich diese Charakteristik sehr deutlich: der Schreiber ist dem links-sozialen Lage zuzurechen, sieht aber hauptsächlich die Terror-Bedrohung und sucht nach Lösungen die  die als gegeben betrachtete Bedrohung  eindämmen und zwar radikal: mit Tod, mit einer Scharfschützenpolizei nach rechtsextremen Stickmuster.

Er glaubt, dass die Polizei in Frankreich nicht genügend brutal ausgebildet ist, er glaubt, dass die überwachenden Kräfte an den Videokameras und auf der Straße von einem nackten Oberarm abgelenkt würden und verlangt daher eine Ausbildung nach Serbenart (was immer das ist).

Für mich ist hier gut zu erkennen, dass Angst das Denken abschaltet und dass die mediale Inszenierung des Terrors die abstrusesten Erklärungen hervorbringt.

Anstatt hier – auch in unseren Medien – zu verlangen, die Hintergründe dafür aufzuklären, warum es auf einer Straße, auf der auch ohne Veranstaltung ein Lastwagenfahrverbot galt –  gegen einen einfahrenden Lastwagen nichts unternommen wurde, obwohl angeblich der Lastwagen seine Amokfahrt schon Tage vorher erprobt hatte und dabei auch auf den Überwachungsvideos zu sehen war.

Angeblich läuft in Frankreich dazu eine Untersuchung – in unseren Medien ist davon nicht viel zu lesen oder zu hören. Es würde vermutlich vom „Wesentlichen“ ablenken – vom Erzeugen von Angst und Schrecken.
So bleiben die Menschen zurück, ohne Information – zurückgeworfen auf Erklärungsbilder die, gelenkt von der Berichterstattung, mühsam aus den eigenen Lebenserfahrungen konstruiert werden müssen und damit dem gelenkten Zeitgeist entsprechen.
Graz, 31.7.2016 W.Friedhuber

Ergänzung/Antwort per Mail von  A. Rosenberger:

"In Deinen an sich den schwierigen Sachverhalt genau  treffenden Kommentar hat sich jedoch eine Sünde wider den Geist eingeschlichen:  Niemals und nirgends habe ich eine brutale Polzei, geschweige denn eine  brutalere Polizei gewünscht. Je exakter, präziser und im  Fall des Falles  schärfer ein Polizist vorzugehen versteht, desto weniger können Brutalitäten  entstehen und solche bereits im Ansatz verhindert werden. An der Brutalität des  Terroranschlags in Nizza trägt die Polizei insofern Mitschuld, als sie nicht  ausreichend auf Draht gewesen ist und anscheinend sogar um Minuten zu spät  gezielt geschossen hat.  Ich habe diesen Artikel auch deshalb geschrieben, weil  ich es für ein Sicherheitsrisiko halte, daß in Graz bei Veranstaltungen zu  heiklen Themen keine Ganzkörperscanner verpflichtend für die gesamte Gästeschaft  eingesetzt werden, um das Einschmuggeln von versteckten Terroristenwaffen  absolut unmöglich zu machen.
General de Gaulle und der französische  Gendarmencharakterdarsteller Louis de Funes würden sich im Grab umdrehen und  kotzen müssen, wenn sie von der schwachen soldatischen Einsatzbereitschaft der  Polizei von Nizza erführen, die nun ein Terrormassaker zu verarbeiten hat, wie  es nur mit solchen der Hitlerterrorismusquislingszeit Petains vergleichbar ist.  Die serbische Polizei hat jene Zeit offenbar besser in ihrer kollektiven  Erinnerung behalten, denn ich wurde zu einem zeitparallel zum Anschlag in Nizza  in der „Politika“ erschienen Beitrag über die umsichtige Ausbildungspraxis der  serbischen Polizeipatriarchen für ihren jung-dynamischen Nachwuchs zu dieser  Analogieassotiation in meinem Leserbrief zum Blutbad in Nizza angeregt.
Der französischen Polizei scheint es ebensowenig ausreichend   wie der österreichischen Polizei bewußt zu sein, daß der preussische  Nationalismus von der hohenzollerischen Reichsgründung bis Hitler entsetzlich  eng mit dem ottomanischen Islamismus verknüpft war. Erst nach dem Hinauswurf der  preussischen Militärinstruktoren und ähnlichen gefährlichen Zeitgenossen durch  die Diplomatie Merry Old Englands nach dem Ersten Weltkrieg vermochte in der  Türkei die durchgängige Entwicklung zu einer Gesellschaft europäischen Formats  entstehen konnte. Im Zweiten Weltkrieg vermochte Churchill nur mit großer  diplomatischer Mühe die Entstehung einer gemeinsamen nationalsozialistischen und  islamistischen Front verhindern, zu der Hitler durch die übergroßen  Mobilisierungserfolge der SS und Ustascha in den islamischen  Bevölkerungskernzonen Jugoslawiens angereizt worden war und Erwin Rommel bereits  zum langen Marsch nach Rußland nach Ägypten abkommandieren hat lassen. Nichts  liegt näher, als daß die genuin alten islamistischen Extremistenverbindungen  Kontakt zu den Netzwerken herstellen möchten, zu welchen sie generationenlang  beste politische und kommerzielle Erfahrungen hatten. Der österreichische  Verteidigungsminister wolle sich von den Streichungen auf dem vorigen  SPÖ-Parteitag nicht einschüchtern lassen und so etwas wie eine österreichische  Firewall gegen die neutralitätsverletzende nichtösterreichische sogenannte  „Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit“ wegen derer  unausgewogenen Frankfurt- und neuerdings auch Berlinlastigkeit installieren  lassen und der Innenminister seine Polizeischüler die antiterroristische  Grundausbildung in Serbien absolvieren lassen – das würde das österreichische  Terrorismusbekämpfungswesen durch echte Effizienzniveausteigerung enorm  glaubwürdiger machen.  - Timeo Bush & Kohl et dona ferentes!"
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