[Lost in Europe] Der Konflikt USA Venezuela ist für EU kein Problem
„Als Russland Ende 2021 Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzog, kamen laute Warnungen aus Brüssel. Fünf Jahre später wiederholt sich dasselbe Szenario. Diesmal sind es allerdings die USA, die Venezuela bedrohen.“ (Lost in Europe, 1.12.2025)
Wie auch im Falle Israels ist das Wertempfinden der europäischen Eliten bei der Agitation der USA kaum gestört. Wenn Israel Palästinenser nach belieben abschlachtet, Land raubt, andere Staaten bombardiert, so ist das für die europäischen Eliten – bis auf wenige Ausnahmen – kein Problem. Dies gilt auch für das Handeln der USA.
„Dabei drohte US-Präsident Trump unverhohlen: „An alle Fluggesellschaften, Piloten, Drogenhändler und Menschenhändler: Bitte betrachtet den Luftraum über und um Venezuela als vollständig geschlossen.“ “ (ebd.)
Da versenkt das US-Militär venezulanische Boote, weil Trump vermutet, es seien Drogenschmuggler. Das ist ein unangemessenes Vorgehen wie es sonst nur Israel macht. Ein Rechtsstaat müsste die Tat beweisen und dann die Täter der Justits übergeben. Aber wie auch im Falle Israels sehen die europäischen Herrscher keine Missachtung der „westlichen Werte“ wenn das die USA macht.
Russland hat die europäische Sicherheitsdoktrin mit seinem Vorstoß gegen Kiew gebrochen – aber Israel und die USA brechen die Gewaltverzichtsverträge ebenfalls nach belieben. Global gesehen geht von der USA eine größere Bedrohung des Friedens aus als von Russland und bei den Verstößen gegen die regelbasierte Weltordnung des „Westens“, ist es unverständlich, dass man im Falle Russlands so extrem auf den juristischen Justamentstandpunkt beharrt.
Noch unverständlicher dabei ist, dass die Staaten in Westeuropa Demokratien sind – aber die Menschen kein Mitspracherecht zu haben scheinen. Die Demokratie im EU-Raum ist stillschweigend zu einer Eliten-Demokratie geworden.
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