Graz: Heiteres aus Krähwinkel
Die grazer Gratiszeitung „meine Woche“ bringt heute, 13.11.2019, als Aufmacher einen Artikel der gut in die Faschingszeit einleitet.
Ich habe mir daher erlaubt, der Zeitung als Anerkennung für diese Leistung einen Leserbrief zu schreiben, den ich hier in der Hoffnung wiedergebe, dass auch andere Menschen damit einen heiteren Faschingsauftakt erleben:
Liebe „meine Woche“!
Ich finde es gut, dass sie pünktlich zu Faschingsbeginn einen närrischen Artikel als Aufmacher bringen.
Aber: Gewitzt durch die anderen Schnapsprojekte in Graz (Olympia, Seilbahn, Kajakwelle, usw. usw.) die alle zumindest soweit getrieben werden, dass Millionen in der Planung verteilt werden, bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Herr Wirt Lackner nicht doch von dieser „Grazeritis“ angesteckt ist und das Ganze nicht doch ernst meint.
Daher versuche ich hier ein paar Implikationen zum „närrischen Artikel“ zu schildern.
Die Idee, dass im Winter die geheizte Gaststube leer bleibt, weil die Bevölkerung zugestimmt hat, dass in Gaststätten nicht geraucht werden darf und man daher für die Gäste nun zusätzlich den Gastgarten heizen muss – die hat schon was! In Zeiten der sogenannten Klimakrise sehr naheliegend – man gönnt sich ja sonst nichts!
Der Vorschlag, den Gastgarten dann mit Glasscheiben einzuhausen – damit man windgeschützt ist – das ist der Logik nächster Schritt.
Die Gäste können nun auch im Winter im Warmen auf der Straße neben der warmen Gaststube sitzen und rauchen und durch die Glasscheiben die leere beheizte Gaststube beobachten.
Was noch fehlt zum Glück, das wäre ein Regenschutz!
Aber ev. kommt die Kreativabteilung unter den Wirten noch darauf, dass man über die Glaswände eine Plane spannen kann, damit die Gäste im Winter im Warmen nun wind- und wettergeschützt rauchen können.
So wie ich Schilda kenne, kommt spätestens dann einer von der gegenseitigen Hobo-Fraktion auf die Idee, in wind- und wettergeschützten Gastgärten (ev. Zeltgärten genannt?) das Rauchen zu verbieten – was die Österreicher wieder sehr begrüßen werden – die sind nun mal so.
Was nun noch fehlt ist wieder ein pfiffiger Jungwirt (oder Jungwirtin) mit der Idee, doch Sesseln vor das Zelt zu stellen, damit die Gäste hinausgehen und rauchen können.
Die nächsten Schritte, welche die kreativen Gastronomen dann setzen werden sind so komplex und schwer vorstellbar dass ich nicht in der Lage bin, hier einen Lösungsvorschlag zu bringen (da fehlt mir die provinzielle Kaufmannskreativität) – ich will aber doch einen Versuch wagen: ev. eine Heizung in die Sessel einbauen und eine Glaswand zum Windschutz ….
Graz, 13.11.2019. W.Friedhuber
da die realität die beste show bietet:
in der handelstraße befindet sich ein kleines café welches zur wahrung der rauchenden clientèle genau den fridi’schen vorschlag ausgeführt hat, de facto einen raucherwintergarten gebaut hat. eine glaswand an der straßenfront, heizung, raucherstehtische und das alles mit eime zelt eingefriedet, die eine seitenwand, das zeltdach, offen ist de facto nur auf der 2. schmalen seite die „eingangstüre“……als hintere längswand fungieren die fenstern zum leeren und beheitzten cafélokal und die originale eingangstüre. die gäste stehen im zelt und rauchen…….das mag ja ein cabaret sein, nur hätte man wohl generell eine adäquatere lösung der raucherproblematik finden können……das meint ein nichtraucher !
Trackback by kurt strohmaier 10. Januar 2020 20:50