[AIK] Präsidential-Referendum bestätigt Spaltung der Türkei
Veranstaltungshinweis und Analyse des Referendums (Artikel unten):
Frieden in der Türkei?
Mittwoch, 19. April 2017 – 18:30
Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 Wien
Ist ein Ausgleich zwischen dem islamischen AKP-Block und der
prokurdischen HDP möglich oder drohen Diktatur und Bürgerkrieg?
Mit
• Murat Gürol, Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft
• Ali Cem Deniz, Autor „Neue Türkei“
• Mustafa Ilhan, Journalist von Yeni Özgür Politika mit kurdischen Wurzeln
Moderation: Wilhelm Langthaler
Die Türkei galt unter der islamischen AKP-Regierung ein Jahrzehnt lang
als Erfolgsgeschichte – Wirtschaftswunder für alle, Demokratisierung und
gute Beziehungen zu den Nachbarn. Selbst der Frieden mit den Kurden
schien nach Jahrzehnten des blutigen Konflikts in Reichweite zu rücken.
Man bot sich während des arabischen Frühlings gar als Beispiel zur
Nachahmung an…
Doch dann kamen die Gezi-Bewegung, die Beteiligung am syrischen
Bürgerkrieg, der Bruch mit den Kurden und schließlich der Putschversuch.
Zugeschüttete Gräben rissen wieder auf und scheinen unüberwindlich.
Statt als Modell zu dienen, riskiert die Türkei die arabische
Katastrophe zu importieren.
Währenddessen schlagen in der EU die Wellen des antiislamischen und
antitürkischen Chauvinismus immer höher – unter Mitwirkung nicht nur der
hiesigen rot-schwarzen Regierung, sondern auch von Blau und Grün.
Veranstalter: Antiimperialistische Koordination (AIK)
***Präsidential-Referendum bestätigt Spaltung der Türkei***
Erdogan institutionell gefestigt, politische Gräben indes vertieft
von Wilhelm Langthaler
Das Abstimmungs-Ja für sein präsidiales System bedeutet unmittelbar eine
Stärkung Erdogans und seines Machtblocks. Doch der knappe Ausgang zeigt
die sich verschärfende Polarisierung, die Erdogan mit dieser
gefährlichen Flucht nach vorne zu einem autoritäreren Regime befeuert.
Der Schwenk zum türkischen Nationalismus hat seine Basis nicht
vergrößert, die Kurden jedoch entfremdet. Die kemalistischen Kerne in
der Armee haben sich schlafend gestellt. Die latente Tendenz zum
Bürgerkrieg über die Kurdenfrage hinaus, könnte die Offiziere jedoch
wieder aktivieren – das nächste Mal vermutlich mit einer festeren
Unterstützung des Westens. Dieser hat jedenfalls eine Niederlage
einstecken müssen.
1. Erdogan-Block hat gehalten
2. Antiimperialistische Rhetorik
3. Wenig erfolgreiches Bündnis mit rechten Nationalisten
4. Erdoganismus vs. Kemalisten vs. Nationalkurden
5. Kurdische Führung verspielt den Hebel in den islamischen Block hinein
6. Zug zum Bonapartismus
7. Selbstverteidigung der schwarzen Türken in Europa
8. Sozialrevolutionärer dritter Pol
Zu den Kapiteln:
http://www.antiimperialista.org/de/content/pr%C3%A4sidential-referendum-best%C3%A4tigt-spaltung-der-t%C3%BCrkei
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Antiimperialistische Koordination
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