Demo zum Auftakt des WSF in Dakar: Finger weg von unserer Erde!
Unter diesem Motto stand die Demo. Mehrere hundert DemonstranInnen trugen gelbe Leibchen mit dieser Aufschrift, die sich gegen den Landraub, d. h. den Ausverkauf von großen Landflächen durch die Regierungen an ausländische Interessenten richtet. Somit wird den kleinbäuerlichen Überlebensbetrieben die Ernährungsgrundlage entzogen und die Gelder fließen in die Taschen der kleinen Führungsschichte.
Es war eine sehr dynamische, entspannte, sehr farbenprächtige Demo, die trotz aller angesprochenen Probleme viel Optimismus und Lebensfreude ausstrahlte. Die einen waren bereits in der 4 Kilometer entfernten Uni angekommen als die letzten erst losmarschieren konnten. Zwei Drittel waren Jugendliche aus vielen Ländern Afrikas. Eröffnet wurde der Zug von singenden Kindern, die Kinderrechte einforderten, wie z.B.: Recht auf Respekt, sich ausdrücken und organisieren zu dürfen, Recht auf Schulbildung, auf Gesundheit etc….
Megaphone und Lautsprechen waren fast keine zu hören, umso mehr waren es die zahlreichen Trommel- und Musikgruppen, bzw. die singenden und tanzenden Gruppen der einzelnen Abteilungen. Beeindruckend auch das kilometerlange Spalier von Jugendlichen, die interessiert dieses Spektakel miterlebten.
Vorherrschend waren die sozialen Bewegungen aus Afrika und die internationalen Vereinigungen wie No VOX, Schuldenstreichung der der armen Länder, Migrationsbewegungen für die Abschaffung aller Grenzen, Weltbewegung zur Kontrolle der Bewaffnung…
Der Bürgermeister von Dakar forderte auf „eine gerechtere Welt“ aufzubauen, die die Leute ernähren kann. Man müsse die extreme Ungleichheit auf der Welt bekämpfen und das WSF wird einen Beitrag dazu leisten.
Der bolivianische Präsident Evo Morales lud ein, dem selbstbewährten Weg zur Machtergreifung nachzueifern: Zuerst breite soziale Bewegungen mobilisieren und danach über Wahlen die Mehrheit erlangen, um die Forderungen der Bevölkerung durchzusetzen.
Johann Schögler Dakar 6.2. 2011
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