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[Global 2000] Glyphosat: EU-Komissar beim Lügen erwischt

Bloged in Allgemein by friedi Mittwoch Juni 22, 2016

… drei Tage vor der entscheidenden Abstimmung über die Zukunft des Pestizids Glyphosat haben wir EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis der Lüge überführt.

Der Kommissar wollte in Sachen Glyphosat die Öffentlichkeit beruhigen und Transparenz vorspielen, wo es keine Transparenz gibt. Interne Dokumente, die uns vorliegen beweisen jedoch: Es war alles nur ein Täuschungsmanöver! Wochenlang im Voraus gab es geheime Absprachen zwischen ihm und Chemie-Lobby.

Doch der Reihe nach. Was ist eigentlich passiert?

Die Geschichte begann am 4. April. An diesem Tag sorgte der Gesundheitskommissar für Aufmerksamkeit, als er die Chemiekonzerne medienwirksam aufforderte, bislang unter Verschluss gehaltene Studien zur Krebsgefahr von Glyphosat zu veröffentlichen. Der Kommissar begründete seine Aufforderung mit dem hohen öffentlichen Interesse an Transparenz im Fall von Glyphosat. Die Industrie schlug daraufhin noch am gleichen Tag die Schaffung von Leseräumen vor, in denen die Studien unter strengen Auflagen eingesehen werden könnten – eine verdächtig schnelle Reaktion der Industrie!

Die rasche Reaktion war jedoch kein Zufall: Das nun von uns und dem Umweltinstitut München veröffentlichte Protokoll einer Telefonkonferenz zwischen Vertretern der EU-Kommission, der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA und der Industrie belegt, der EU-Kommissar und die Industrie sich hinter verschlossenen Türen abgesprochen haben.

Der Fall macht klar, dass die EU-Kommission selbst vor schmutzigen Tricks nicht zurück schreckt, um das krebserregende Pestizid Glyphosat auf dem Markt zu halten. Umso wichtiger ist es, dass Österreich in drei Tagen in Brüssel Nein zur Zulassungsverlängerung des Pestizids sagt!

Senden Sie deshalb jetzt hier eine E-Mail an Landwirtschaftsminister Rupprechter!

Doch zurück zur Mauschelei von EU-Kommission und Chemie-Lobby: Der Europa-Abgeordnete Martin Häusling wunderte sich ebenso wie wir über die prompte Reaktion der Industrie auf den „Transparenz“-Vorstoß des Kommissars vermutete, dass die Hersteller vorab über das Schreiben von Andriukaitis informiert waren. Deshalb stellt er eine kleine Anfrage an die EU-Kommission:

„Kann die Europäische Kommission belegen, dass es keine Absprachen mit der Glyphosat Task Force hinsichtlich des Zugänglichmachens der Industrie-Studien zu Glyphosat gab?“.

Am Freitag erhielt der Abgeordnete endlich die lange überfällige Antwort des Gesundheitskommissars. Darin heißt es:

„Die Tatsache, dass die „Glyphosat Task Force“ (GTF) nach Erhalt des Schreibens der Kommission zum Thema Zugang zu Informationen zügig reagiert hat, hängt nicht mit irgendeiner Form von Absprache oder Vereinbarung zwischen der Kommission und der GTF zusammen.“

Mit genau dieser schriftlichen Aussage, ist der Kommissar in die Lügen-Falle getappt. Denn die Dokumente, die uns vorliegen beweisen: Die EU-Kommission hat sich bereits mehr als zwei Wochen vor dem Vorstoß des Kommissars in einer Telefonkonferenz mit der Pestizidindustrie über das geplante Schreiben und den Vorschlag der Leseräume ausgetauscht. Mit seiner Forderung nach Transparenz bei den Glyphosat-Studien hat Andriukaitis den Eindruck erweckt, er kümmere sich um die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Brief war nichts anderes als eine Beruhigungspille für die Öffentlichkeit.

Jetzt ist es wichtig, dass Sie auch Nein zu Glyhosat sagen! Senden Sie unserem Landwirtschaftsminister deshalb hier eine Nachricht: Österreich muss Nein zu Glyphosat sagen!

Doch es geht noch weiter: Die unter Verschluss gehaltenen Studien sind das wichtigste Argument der Zulassungsbehörden und der Industrie, weshalb sie bei Glyphosat zu einer anderen Bewertung kommen, als die KrebsforscherInnen der Weltgesundheitsorganisation die keinen Zugang zu diesen Studien hatten. Obwohl EU-Kommissar Andriukaitis in seinem Schreiben betont, wie wichtig die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse wäre, hat sich auch zwei Monate später nichts an der Geheimhaltung geändert. Weder wurden die Studien offengelegt, noch die von der Industrie vorgeschlagenen Leseräume eingerichtet. GLOBAL 2000 und das Umweltinstitut München haben deshalb eine Anfrage an die Kommission auf Zugang zu den Studien gestellt.

Am Freitag tagt der Vermittlungsausschuss in Brüssel und wird erneut über die Glyphosat-Verlängerung abstimmen. Forderen Sie hier unseren Landwirtschaftsminister auf, dass Österreich Nein zu Glyphosat sagt!

Danke für Ihre wichtige Unterstützung!

Herzliche Grüße

Ihr Gerald Osterbauer
für GLOBAL 2000

 

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