[attac] Newsletter 23/2014:TTIP-Vorgeschmack – Meinl klagt Österreich
Attac Info 23/2014
- TTIP-Vorgeschmack: Meinl verklagt Österreich
- Steuerreform: Ungleichheit wird weiter steigen
- Nein Herr Juncker, Griechenland entscheidet selbst!
- TTIP: „Geburtstagsgeschenk“ für Juncker
- EU-Regeln gegen Briefkastenfirmen reichen nicht aus
- Freihandelsabkommen EU-Westafrika: Ein Desaster
TTIP-Vorgeschmack: Meinl verklagt Österreich
Wie am 18.12. bekannt wurde, klagt die Meinl Bank die Republik Österreich vor einem internationalen Schiedsgericht. Die Bank sieht sich durch „rechtswidrige Handlungen“ der Behörden mit mindestens 200 Mio. Euro geschädigt. Damit wird Österreich erstmals vor einem internationalen Schiedsgericht geklagt. Basis dafür ist ein entsprechendes Abkommen mit Malta.
Diese Klage führt drastisch vor Augen, welch irrwitzige Folgen Klagerechte für Investoren in internationalen Investitionsschutzabkommen haben können. Ausgerechnet ein „Investor“, der im Verdacht steht tausende Anleger systematisch abgezockt zu haben, will die Republik aufgrund eines Abkommens mit einer bedeutenden Steueroase verklagen.
Der Fall Meinl ist ein eindringliches Warnzeichen an die politisch Verantwortlichen, jeder Art von Sonderklagsrechten eine Absage zu erteilen und die Verhandlungen zum TTIP-Abkommen mit den USA zu stoppen. Zudem müssen auch bereits bestehende Investitionsschutzabkommen dringend hinterfragt werden. Diese Sonderjustiz für Privligierte dient nur dazu sich auf Kosten der SteuerzahlerInnen abzusichern.
Steuerreform: Ungleichheit wird weiter steigen
Stellungnahme von Attac-Obfrau ALexandra Strickner im Profil.
Nein Herr Juncker, Griechenland entscheidet selbst!
In voller Länge dazu: Ein Standard-Kommentar von Attac-Vorstandsmitglied Lisa Mittendrein und Politiwissenschafter Martin Konecny.
TTIP: „Geburtstagsgeschenk“ für Juncker
Das Bündnis „Stop TTIP” hat EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker am 9. Dezember in Brüssel eine Überraschungsparty bereitet und ein besonderes Geschenk überreicht: VertreterInnen der selbstorganisierten Europäischen Bürgerinitiative (sEBI) überbrachten eine von einer Million Europäerinnen und Europäern unterzeichnete Geburtstagskarte „Stop TTIP“ und eine Torte. FOTOS hier.
In der Rekordzeit von nicht einmal zwei Monaten hat das Bündnis mehr als eine Million Unterschriften gesammelt. Das nötige Quorum an Stimmen wurde bereits in 8 Ländern erreicht. Damit wurden alle formalen Anforderungen an eine erfolgreiche Europäische BürgerInneninitiative erfüllt.
EU-Regeln gegen Briefkastenfirmen reichen nicht aus
Die Einigung ist jedoch nicht ausreichend, verwehrt sie doch Medien und Zivilgesellschaft den so wichtigen vollen öffentlichen Zugang. Vor allem für Anti-Korruptionsstellen in Entwicklungsländern ist der Amts- oder Rechtsweg meist aussichtslos aufwändig und zeitraubend. Auch sie sind daher auf einen öffentlichen Zugang angewiesen. Laut einer neuen Studie haben Schwellen- und Entwicklungsländer im Jahr 2012 eine Billion Dollar durch Korruption, Geldwäsche und Handelsbetrug verloren.
Mehr dazu in der Pressemitteilung von Attac, KOO, VIDC.
Freihandelsabkommen EU-Westafrika: Ein Desaster
Attac kritisiert seit langem die so genannten Economic Partnership Agreement (EPAs), mit denen die EU nach dem Scheitern der WTO-Verhandlungen die so genannten AKP-Staaten bilateral zwingen will ihre Märkte unbegrenzt für Importe zu öffnen und der EU Zugang zu Rohstoffen zu gewähren. Dabei übt die EU enormen Druck aus.
Mehr dazu hier
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