BRÜSSEL „EUROPÄISCH-RUSSISCHES FORUM“- Gegen schwarz-weiße Sichweisen- Für Solidarität mit der Bevölkerung der Ukraine
Auch in dem Arbeitskreis des „Europäisch-Russischen Forum“, in dem ich am Dienstag den 2.12. teilnahm, dominierten „geopolitische“, „Lager“-Sichtweisen.
Daß es bei der Entstehung der Maidan-Proteste vorrangig um INTERNE soziale und ökologische Konflikte ging (es gab 2013 bereits 5000 Kämpfe in diversen gesellschaftlichen Bereichen, die in den Protesten gegen das autoritäre und korrupte Regime von Janukowich ihren Fokus fanden), wurde nur von wenigen TeilnehmerInnen problematisiert.
Insbesonders bei den aus Rußland kommenden und ihren westeuropäischen „fellow travellers“ RednerInnen herrscht die Sichtweise vor, daß der Maidan von Anfang an eine rechte, wenn nicht faschistische Geschichte war, die schließlich zum „Staatsstreich“ führte- all das „von außen gesteuert und auch finanziert“.
Bezeichnenderweise versuchte eine Debattenrednerin mein Referat- in dem ich u.a. den GESAMTEN Maidan -Prozeß von seinem positiven Beginn bis hin zu seinem jetzigen negativen Resultat (neoliberale Regierung mit rechsextremer Beteiligung; der „Schokolade-König“ Poroschenko als Präsident;…) dadurch zu killen, indem sie mich „fragte“: „Wissen Sie überhaupt wieviele ausländische Gelder im Spiel waren?!“.
Obwohl für den Großteil der Konferenz-TeilnehmerInnen es vor allem darum ging, die offiziellen Positionen Rußlands abzunicken, war es wichtig auf der Tagung präsent zu sein. Insbesonders aus 2 Gründen: erstens um schwarz-weißen Sichtweisen auf „beiden Seiten“ entgegenzuarbeiten. So trat am ersten Konferenztag eine Gruppe junger UkrainerInnen lautstark auf den Plan und weigerte sich entgegen aller Offensichtlichkeit, die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, daß in den Kiewer Regierungsstrukturen rechtsextreme , ja offen faschistische Kräfte agieren.
Und zweitens gelang es Kontakte mit linken Kräften aus mehreren Ländern aufzunehmen, für die nicht alle Katzen grau sind und die praktische SOLIDARITÄT mit der Bevölkerung der Ukraine -im Westen wie im Donbass- gegen Krieg und Oligarchentum und für soziale Gerechtigkeit leisten wollen.
Hermann Dworczak
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