Der „Pensionsexperte“ Rürup durfte wieder Ideologie verbreiten…
Am 29.11.2014 war es wieder einmal soweit: „Pensionsexperte“ Rürup durfte wieder Triviales im Massenmedium unwidersprochen verkünden (Ö1)
Das was der Mann sagt, ist nicht nur an Trivialität und Unreflektiertheit kaum zu überbieten – es ist in seiner letzten Konsequenz auch inhuman. Rürup, der lt. Wikipedia sogar studiert hat, lässt uns medial wissen, dass, wenn man in ein Versicherungssystem nichts einzahlt, auch nichts ausbezahlt werden kann – na bumsti sage ich da nur – das hätte ich ohne Rürup’sche Weisheit nie bemerkt. Das ein Pensionssystem nicht unbedingt ein auf Einlagen basiertes Versicherungssystem sein muss, das sagt der Mann nicht.
Ich gebe zu, dass ich gegen Hr. Rürup voreingenommen bin: Ein Mann, der von „Östrreichern“ spricht, die irgendwann etwas nicht „bekommn“ ist mir allein von der Sprachdiktion schon nicht sympatisch. Aber dass er so human- soziale Konzepte wie das Umlagensystem im Pensionssystem mit einem Nebensatz streift, dass er die Tatsache, dass bezahlbar ist, was politisch gewollt ist – also auch das Pensionssystem und viele andere Aspekte einfach verschweigt, lässt mich vermuten, dass Hr. Rürup entweder bezahlte Statements von sich gibt, oder in seinem Studium kaum etwas gelernt hat.
Dass der österreichische Regierungsfunk solche Statements unwidersprochen und unkritisch aussendet, lässt auch die Vermutung aufkommen, wer hier der etwaige Auftraggeber für solche einseitigen Halbwahrheiten ist.
Ich sage – im Namen der Linke Stmk – ganz klar: Das Pensionssystem hat ein Umlagesystem zu sein. Pensionen sind nicht als Propagandamaterial Alt-gegen-Jung zu mißbrauchen. Pensionen – und zwar möglichst früh im Leben- sind ein sozial erstrebenswertes Ziel. Wir haben ohnedies zum Glück und Dank der Automatisation einen Mangel an Arbeitsplätzen!
Pensionen sind das erworbenen „Gnadenbrot“ für Menschen. Eine Gesellschaft, welche den Menschen die Pensionen zugunsten höherer Konzerngewinne abspenstig machen will, ist keine humane Gesellschaft.
Eine Gesellschaft, welche den Menschen die Sorge um die Versorgung im Alter abnimmt, das ist es, was erstrebenswert ist. Wenn Herr Rürup meint, das können wir uns nicht leisten, so ist das seine – meiner Meinung nach – unqualifizierte Ansicht, dass solche Ansagen im öffentlichen Radio unwidersprochen bleiben, das ist bedenklich. Ich hoffe nur, der ORF hat dem Mann für diese Darstellung nicht auch noch ein Honorar bezahlt – normaler Weise wäre da eher eine Gebühr an den ORF zu überweisen, da die Aussagen reine Propaganda für eine asoziale Bereicherungsideologie sind.
Graz, 3.12.2014. W.Friedhuber
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