Innbruck gestern- Wien heute: GEMEINSAME DEMOS VON GEWERSCHAFTERINNEN UND STUDENTINNEN(erweitert !)
In einer gemeinsamen kämpferischen vom ÖGB-Tirol in Abstimmung mit den BesetzerInnen des SowiMax organisierten Demonstration gingen gestern Abend gut 500 GewerkschafterInnen und StudentInnen in Innbruck auf die Straße.
Nach einer Auftaktkundgebung vor der Industriellenvereinigung gab es eine Demo durch die Stadt mit Zwischenstopp vor der Wirtschaftskammer. Die Abschlusskundgebung fand auf dem Campus der SOWI statt. Von gewerkschaftlicher Seite sprachen u.a. der ÖGB-Vorsitzende Tirols Gerhard Schneider und der Betriebsratsvorsitzende des Haller Röhrenwerkes, Norbert Klotz. Eine Breakdance-Gruppe aus den Reihen der Gewerkschaftsjugend und eine Theateraufführung der StudentInnen (eine Studentin wurde vom Publikum vor der Hinrichtung wegen Abweichung vom Studienplan gerettet) prägten die Abschlusskundgebung.
Im Anschluss an die Kundgebung hielten Gerhard Schneider und Nobert Klotz eine Ansprache im besetzten Hörsaal und diskutierten mit den StudentInnen. Dabei zeigte sich, dass es – bedingt durch die objektive Situation der Krise und die restriktiv-provokative Politik der UnternehmerInnen und Regierung – gewichtige Gründe für eine gegenseitige Solidarisierung und gemeinsame Kampfschritte gibt. Dazu gibt es von beiden Seiten die grundsätzliche Bereitschaft. Es wurde aber auch beeindruckend deutlich, dass dies erst ein Anfang für eine strategische Zusammenarbeit ist, beide Seiten noch sehr wenig voneinander wissen, sehr verschiedene Erfahrungen und ein unterschiedliches Selbstverständnis haben und nicht zuletzt andere Sprachen sprechen. Von beiden Seiten wurde die Bereitschaft zu weiterem Austausch und Zusammenarbeit signalisiert. Es gilt, durch praktische Zusammenarbeit und einen entsprechenden sensiblen Kommunikationsprozess auch die ZweiflerInnen in den jeweils eigenen Reihen von der Sinnhaftigkeit einer solchen Allianz zu überzeugen.
Heute Vormittag nahmen rund 300 GewerkschafterInnen und StudentInnenan einer Protestversammlung über die verschleppten Kollektivvertragsverhandlungern vor der Bundeswirtschaftskammer in Wien teil. Der „Schulterschluß“ wurde von der Wiener Metallarbeiterfunktionärin Beate Albert und – für den Uni-Bereich – von Michael Gehmacher moderiert. Ansprachen gab es u. a. von dem MetallerInnensekretär Franz Riepel, BetriebsrätInnen von Siemens, Steyr, MAN und den streikenden Studis der Technischen Universität: Auf ihren Transparenten forderten sie „Freie Bildung für alle“ und „Höhere Löhne für MetallerInnen“. Für die solidarischen Lehrkräfte ergriff der Politikwissenschafter Mario Becksteiner das Wort.
Im Anschluß an die Kundgebung formierte sich ein Demonstrationszug zur TU, wo die Abschlußkundgebung stattfand. Die Transparente wurden gemeinsam von den Studentinnen und den ArbeiterInnen und Angestellten in ihren roten Gewerkschaftsjacken getragen! Zentrale Parole:
„SOLIDARITÄT UND WIDERSTAND IST DIE DEVISE –
WIR ZAHLEN NICHT FÜR EURE KRISE “
Hermann Dworczak (LINKE; 0676 / 972 31 10)
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