[Wien][Frauen in Schwarz] 12.12.25: Mahnwache
Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)
Freitag, 12.Dezember 2025, von 14:00 bis 15:30 Uhr
Graben/Ecke Kohlmarkt 1010 Wien
GAZA – MEHR ALS 2 JAHRE VÖLKERMORD –
2 MONATE FRAGILER WAFFENSTILLSTAND –
DOCH DAS LEID DER MENSCHEN NIMMT KEIN ENDE
Der Völkermord in Gaza mag von einigen für beendet erklärt worden sein, aber es ist eindeutig, dass die Gewalt nur noch weiter zugenommen hat, wenn auch in anderer Form.
Die Lage in Gaza bleibt weiterhin dramatisch. „Äußerst dramatisch“, warnen auch die Vereinten Nationen. Die Menschen leben bereits unter furchtbaren Bedingungen, die einsetzenden Regenfälle, Stürme, Überflutungen treffen die Menschen nochmals härter. Es ist der 3. Winter in diesem Völkermord. Seit Beginn des Waffenstillstands bricht Israel diesen täglich. Seit 10. Oktober 2025 wurden mehr als 366 Menschen durch willkürliche Bombardierungen und Erschießungen getötet (davon 156 Kinder), über 1.000 wurden verletzt (Stand 5.12.25).
„In Gaza wird der eher aufgezwungene als ausgehandelte Friedensplan die Besetzung durch Israel nicht nur unangetastet lassen, sondern sogar noch bestärken. Der UN-Sicherheitsrat hat etwas gebilligt, das gegen die Urteile des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zu den besetzten palästinensischen Gebieten verstößt, wodurch im Grunde genommen ein Ort des Völkermords beschönigt und ein Monument der Straflosigkeit geschaffen wird.“ (Jonathan Whittall, Politologe, ehemaliger UN Mitarbeiter).
Das israelische Militär hat bereits mehr als 52% des Gazastreifens besetzt, faktisch die östlich gelegene Hälfte. Dort werden noch stehende Gebäude systematisch von eigens dafür unter Vertrag genommenen Firmen niedergerissen und dem Erdboden gleichgemacht. Eine vom IDF erklärte Grenze, wird mit wenigen gelben Betonblöcken kaum gekennzeichnet. Wer die „gelbe Linie“ überschreitet, wird erschossen. Es sind dies Menschen, die in der Waffenruhe zu den Resten ihrer Häuser gelangen wollen, um vielleicht noch etwas von ihrem Besitz zu retten.
Aufrufe an Israel, Hilfsorganisationen uneingeschränkten Zugang zu gewähren, bleiben ungehört. 1,5 Millionen Menschen benötigen dringend Unterkünfte, aber es stehen nur 160 neue, halbwegs winterfeste Zelte zur Verfügung. Israel lässt täglich oft weniger als 220 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen, 600 wären das benötigte Minimum. Doch viele dringend benötigte Güter, darunter Zeltstangen, Zelte, Planen, Werkzeuge, aber auch Medikamente und nahrhafte Lebensmittel, Decken, warme Kleidung etc., werden überhaupt nicht hineingelassen. Laut UNRWA warten mehr als 6.000 Lastwagen an der ägyptischen Grenze.
Nach wie vor fehlt es den wenigen noch teilweise intakten Spitälern und Gesundheitseinrichtungen an medizinischem Material, Equipment, Medikamenten. Das medizinische Personal ist vollkommen überfordert. Viele befinden sich noch größtenteils ohne Anklage in den israelischen Foltergefängnissen. Ausländischen Ärzten (wie auch Journalisten) werden zunehmend Einreisevisa durch Israel verweigert. Nachbehandlungen von Verletzten, Amputierten, Therapien, Traumatherapien können kaum angeboten werden. Mehr als 6.000 amputierte Fälle, 25% davon Kinder, warten auf Prothesen, Rehabilitationsprogramme etc.
18 beschädigte Unterrichtsräume wurden für nur 8.000 Kinder wiedereröffnet, während grundlegende Bildungsmaterialien weiterhin blockiert sind.
Am 14. November setzten die winterlichen Regenfälle und Stürme ein. Schon vor dem 7. Oktober 2023 war das Abwassersystem desolat, durch die Bombardierungen gibt es keines mehr. Die provisorischen Zeltlager wurden vollkommen überschwemmt, viele vom Sturm niedergerissen. Auch den Menschen, die in den Ruinen zu überleben versuchen, ergeht es nicht anders. Israel stellt nicht nur keine winterfesten Unterkünfte zur Verfügung, es lässt die von Hilfsorganisationen bereitstehenden nicht über die Grenze. Auch dies eine der vielen Formen des Völkermords. Menschen sterben an Krankheiten, die behandelbar wären.
West Bank und Ostjerusalem
Die Angriffe von Siedlern und die Abrisse von Gebäuden, die Zerstörung von Olivenhainen, die Behinderung der Olivenernte, die Vertreibung der Menschen aus ihren Dörfern in der West Bank und Ostjerusalem nehmen immer mehr zu; ebenso die Überfälle, Razzien des israelischen Militärs auf Flüchtlingslager. Seit Oktober 2023 haben israelische Streitkräfte und Siedler mehr als 1.000 Palästinenser*innen im Westjordanland getötet, 217 davon waren Kinder und Jugendliche. Die Täter, seien es Soldaten oder Siedler, genießen durch das israelische Rechts- und Strafverfolgungssystem vollständige Straffreiheit – niemand, weder Soldaten noch Siedler, wurden strafrechtlich verfolgt. Ein besonders grausames, unmenschliches Beispiel ist die Hinrichtung von 2 jungen Palästinensern durch IDF Soldaten in Jenin am 27. November, das Video davon ging viral, es ist erschütternd.
Die Internationale Gemeinschaft, die USA, die EU, und auch die österreichische Regierung müssen endlich ihre Verantwortung für den Schutz der palästinensischen Menschen wahrnehmen!
Wir fordern:
– Sofortige Suspendierung des EU-ISRAEL ASSOZIIERUNGSABKOMMENS
– sofortiger Stopp von Waffenlieferungen und militärischer Hilfe an Israel
– Dauerhaften Waffenstillstand; sofortigen Wiederaufbau und Entschädigungen
– ein Ende des Völkermords in Gaza; ein Ende der Kolonisierung, Besatzung und Apartheid
– Ein Ende von Israels Straffreiheit – Sanktionen gegen die israelische Regierung
– Das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung – Gerechtigkeit,
Gleichberechtigung, Freiheit – Anerkennung des Staates Palästina
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