Viele der Ukraine-Erzählungen sind nationalistische Konstrukte
In den westlichen Medien werden die Erzählungen der ukrainischen Nationalisten, aus welchen Grund auch immer, eins zu eins übernommen. Ob das die Erzählungen von der ukrainischen Nation, oder über den Holodomor, oder über die russische Annektion der Krim sind oder andere. Dabei sind alle diese Erzählungen nationalistisch aufbereitet.
Der Kommentator Guido B. auf Lost in Europe etwa weist auf einen Artikel im Infosperber hin, der am Beispiel der Krim zeigt, dass die Vorgänge auch völlig anders gesehen werden könnten.
„Im Schweizer Online-Magazin “Infosperber” ist heute ein umfassender Rückblick auf die Geschichte der Krim und der Ukraine erschienen, der beweist, dass der Anspruch der Ukraine auf die Krim nichts anderes ist als ein aggressiver und imperialistischer Akt, den Russland völlig zu recht kontern musste.“ (Lost in Europe, 18.August 2025)
Im Infosperber wird in Bezug auf die Krim die Historie aufgelistet. Hier die zentralen Punkte aus der detaillierten Darstellung von Urs P. Gasche im Infosperber:
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- Die meisten Krimbewohner wollten schon seit Jahrzehnten möglichst selbständig sein. Seit 1991 hat sich die Krim immer wieder vergeblich für einen autonomen Status eingesetzt.
- Anfang 1991 stimmten die Einwohner der Krim mit überwältigender Mehrheit für eine autonome Teilnahme an einer neuen sowjetischen föderalistischen Union.
Damals gehörte die Ukraine noch zur UdSSR. - Die Ukraine verweigerte der Krim 1991 das vom sowjetischen Austrittsgesetz vorgesehene Recht, über einen Austritt aus der Ukraine abzustimmen. Damit hat sich die Ukraine die Krim gegen den Willen der dortigen Bevölkerung gesetzwidrig angeeignet.
- Die Bewohner der Krim haben seit 1991 mehrmals demokratisch mit überwältigenden Mehrheiten russlandfreundliche Kandidatinnen und Kandidaten gewählt – und nicht anti-russische, einseitig pro-westliche oder ukrainisch-nationale.
- Im Jahr 2014 – nach dem pro-westlichen Putsch gegen die Regierung in Kiew – organisierten Sezessionisten auf der Krim eine Abstimmung, damit die Bevölkerung über ihe [!sic] Zukunft entscheiden kann. Mit ihrer Militärpräsenz auf der Krim wollte die Ukraine die Abstimmung verhindern, weil diese nach ukrainischem Recht illegal war. Bewaffnete russische Soldaten haben eingegriffen und hielten das ukrainische Militär in Schach.
- Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 erfolgte rechtswidrig, jedoch nicht gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung. Das haben mehrere westliche Meinungsumfragen auf der Krim bestätigt.
“ (Infosperber, 18.Augusr 2025)
Es lohnt sich also, um sich ein objektiveres Bild zu machen, alle ukrainischen Erzählungen historisch zu verifizieren. Sie sind so wie sie in den westlichen Medien dargestellt werden Konstrukte einer nationalistischen Staatsideologie und (noch) keine Fakten. Eine differenziertere Berichterstattung, welche die komplexe Faktenlage klar ausweist, würde eine pro-ukrainische Haltung ja nicht verhindern – aber die immer irrationalere Diskussion um die ukrainischen Vorgänge ev. versachlichen.
Besonders bei dem Bemühen den Krieg in der Ukraine zu beenden wären die europäischen Diplomaten gut beraten, dies zu berücksichtigen. Es wäre ja auch zu hinterfragen, warum ausgerechnet im Falle der Ukraine ein von der Bevölkerung ausgehender Separationswunsch plötzlich Völkerrechtswidrig sein sollte.
Dass der Westen – aktuell vor allem viele EU-Staatenlenker und die Medien – hier so unreflektiert mitspielen, ist meiner [Friedi] Meinung ein Indiz dafür, dass von Seiten des Westens Hegemonialinteressen – also eine Art erweiterter Nationalismus – die treibenden Kräfte sind und nicht irgendwelche vorgeschobenen völkerrechtlichen Vergehen Russlands.
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