[Lost in Europe] Aufrüstung unter falschen Prämissen
„Der Kriegsgipfel in Brüssel soll eine massive Aufrüstung der EU einleiten. Selbst Ungarn und das neutrale Irland sind dafür, Österreich will auch mitmachen. Dabei liegen den Plänen fragwürdige oder falsche Prämissen zugrunde.“ (Lost in Europe, 6.3.25)
Der Beitrag bei Lost in Europe ist als ganzes lesenswert, daher hier nur die falschen Behauptungen als Schlagworte:
- Die Ukraine verteidigt Europa.
- Russland ist eine Bedrohung für Europa.
- Wenn die Ukraine fällt, ist das Baltikum als Nächstes dran.
- Ein “Diktatfrieden” in der Ukraine wäre ein gefährlicher Präzedenzfall.
- Die USA könnten die Nato verlassen.
Zum Artikel in Lost in Europe: https://lostineu.eu/diese-falschen-praemissen-liegen-der-wiederbewaffnung-der-eu-zugrunde/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse
Dass es frankreichs Macron recht wäre, wenn er den „atomaren Schutzschirm“ mit den französischen Atombomben übernehmen könnte, ist verständlich. Hat Frankreich doch damit eine neuen Einnahmensquelle für sein riesiges Staatsdefizit.
Aus meiner Sicht [Friedi] steht hinter dem ganzen Aufrüstungszirkus nicht ein bedrohliches Russland, sondern eine verfehlte Politik in den westlichen Ländern:
- USA hat ein riesiges Außenhandelsdefizit. Kann man die europäer zwingen noch mehr Militärkrempel aus der USA zu kaufen, generiert das eine gute Einnahmensquelle.
- Auch Frankreich, Italien und andere EU-Staaten haben große wirtschaftliche Problem. Die Rüstungsindustrie ist da, wie immer in der Geschichte, eine gute Beschäftigungsquelle auf Kosten der Bürger.
- Dies gilt auch für Deutschland.
- Und England hatte geschichtlich immer schon Interesse, dass es in Westeuropa nicht wirklch gut geht.
- Die Polen und die Balten haben ebenso Intersse, mit der behaupteten Bedrohung Gelder zu lukrieren.
Und die NATO?
Nun, da kann für diese unnötige Organisation gar nichts besseres passieren, als dass ein Bedrohungsszenario aufgebaut wird. Wozu wäre eine NATO mit ihrem gewaltigen Geldhunger noch nötig in einer friedlichen Welt.
Und Russland?
Nun auch das Russland unter Putin hatte und hat immer noch starkes Interesse mit Europa zusammenzuarbeiten, aber als Partner. Nicht aber als zu blehrende Kindnation die gefälligst das politische System der EU übernehmen soll. Schon gar nicht hat Russland Interesse an der NATO-Ost-Ausbreitung. Ein Europa, das versucht seine Interessen und Ansichten ohne Rücksicht auf die Interessen der betroffenen Staaten durchzudrücken, das ist eine Bedrohung für Russland. Die Bedrohung geht also für Russland vom Westblock aus.
Natürlich müssen die Bevölkerungen in der EU nun medial massiv auf diese konstruierte russische Bedrohung vorbereitet werden. Immerhin werden in naher Zukunft Abermilliarden von Euros der Rüstungsindustrie in den Rachen geworfen. Die Milliarden werden im Sozialbudget fehlen. Für die Bevölkerung heißt das: Streichung von Unterstützungen, länger Arbeitszeiten bei sinkenden Löhnen, geringere Pensionen, weniger medizinische Versorgung, weniger Geld im Bildungssystem, weniger Geld in der zivilen Forschung usw. usw.
Wenn die Bevölkerung glaubt, dass ein Staat mit der Wirtschaftsleistung Italiens morgen oder übermorgen Euopa überfallen wird, dann kann diese Politik der Geldverschwendung durchgeführt werden. Überhaupt dann, wenn jede Stimme gegen diesen Unsinn als rechtsradikal diffamiert wird.
Die europäischen Politiker und die Medien machen bei dem Aufbau dieses Vorkriegs freudig mit – mit wenigen Ausnahmen. Es ist bei der Geldschwemme die damit ermöglicht wird, ja auch was für sie drinnen.
Wohlgemerkt: Die europäischen Länder brauchen ein Militär. Aber der Umfang dieses Militärs ist so zu dimensionieren, dass allfällige Grenzkonflikte beherrschbar sind – aber nicht in dem Umfang, dass Europa eine globale Militärmacht wird und schon gar nicht, dass man Russland besiegen kann.
Und das perfide bei dieser Europolitik ist: Wird sie weitergeführt, dann wirkt sie wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Es wird eine Rüstungsspirale in Gang gesetzt – und die endet fast immer mit einem Krieg.
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