Die Burgenlandwahl 2025: Etwas anders – aber doch im Trend
Auf den ersten Blick scheint die Burgenlandwahl vom Trend in Österreich abzuweichen. Anscheinend macht der aktuelle Landeshauptmann Doskozil (SPÖ) doch eine Politik für eine Mehrheit der Menschen im Burgenland.
Auf den zweiten Blick setzt sich aber auch im Burgenland der Trend zu Blau fort. Die FPÖ konnte 13% an Stimmen zulegen während alle anderen Parteien Stimmenverluste erlitten.
Mit 78,7% war auch die Wahlbeteiligung höher als etwa bei der Wahl in der Steiermark. Ein weiterer Unterschied zu den letzten Wahlen in Österreich – etwa in der Steiermark, Salzburg oder Tirol – ist die niedrige Anzahl von Listen. So kandidierten in Burgenland neben SPÖ, ÖVP, FPÖ und GRÜNE nur die NEOS und die Liste HAUS. Erfreulich, dass die NEOS den Einzug in den Landtag nicht schafften. Die Burgenländer scheinen doch bemerkt zu haben, dass mit dem gesteigerten Neoliberalismus die einfachen Bürger unter die Räder kommen. Auch der große Verlust der ÖVP (-8,6% im Verhältnis zur Wahl 2020) deutet in diese Richtung.
Das vorläufige offizielle Wahlergebnis lautet (https://wahl.bgld.gv.at/wahlen/lt20250119x.nsf):
Stimmen | Prozent | Mandate | |
Wahlberechtigt | 25.0401 | ||
Abgegeben | 19.7142 | 78,73 % | |
Ungültig | 1.800 | 0,91 % | |
Gültig | 19.5342 | 99,09 % | 36 |
SPÖ | 90.605 | 46,38 % | 17 |
ÖVP | 42.927 | 21,98 % | 8 |
FPÖ | 45.109 | 23,09 % | 9 |
GRÜNE | 11.061 | 5,66 % | 2 |
NEOS | 4.052 | 2,07 % | |
HAUS | 1.588 | 0,81 % |
Berücksichtigt man die Ungültigen Stimmen und die die nicht zur Wahl gegangen sind sowie die Wähler der Parteien, die den Einzug in den Landtag nicht geschafft haben, vertritt der Landtag somit 75,8% der Bevölkerung – auch das ist besser als etwa bei der Salzburgwahl.
So gesehen kann man Herrn Doskozil für seine Politik gratulieren. Leider ist aber die SPÖ Burgenland zusammen mit der SPÖ Wien ein Element, das an dem Erfolg der Bundes-SPÖ unter Babler sägt – und somit Teil der Wählerflucht zu Blau ist.
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