Neuer Schub für das Projekt Demokratische Bank
Das Projekt Demokratische Bank ist mit Beginn dieses Jahres in eine neue Phase eingetreten. Im Dezember war die Suche nach den Bankprofis abgeschlossen (wir berichteten in Newsletter Nr. 13), diese haben ihre Tätigkeit mit 1. Jänner 2013 aufgenommen und arbeiten jetzt mit Hochdruck an den formalen Voraussetzungen zur Erlangung der Banklizenz, der Kampagne zur Mitgliederwerbung für die zu gründende Genossenschaft (und damit auch zur Aufbringung des erforderlichen Gründungkapitals) sowie an den Vorbereitungen für den Betrieb von Genossenschaft und Bank. Eine der drei ausgewählten Personen entschied sich im Verlaufe des Probemonats wieder aus dem Projekt auszuscheiden, die anderen beiden sind nun seit 1. Februar – mit Blick auf die noch recht schmalen Vereinsfinanzen – zunächst für Dauer eines halben Jahres verpflichtet. Sie agieren aktuell als Projektleiter Bankplanung und Projektleiter Kampagne. Ihre Namen werden offiziell erst mit der Aufnahme in einen Einlagenversicherungsverband bekanntgegeben, da eine Aufnahme in einen Verband an eine Überprüfung der Qualifikation geknüpft ist. Durch die Verpflichtung dieser beiden bankerfahrenen Projektleiter sind wir sowohl formal als auch praktisch der Erlangung der Lizenz einen Riesenschritt näher gekommen, und unser Projekt hat einen enormen Schub bekommen. Was sich ganz konkret in einem sehr umfassenden Projektplan ausdrückt, von der Neugestaltung der Website, über die Detailkonzeption der Mitgliederdatenbank, bis zur konkreten Gestaltung von Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederaufnahmeprozess. Auch die bisherigen Regeln und Strukturen für die Zusammenarbeit wurden an die neue Situation angepasst, da jetzt viele Themen bei den beiden Projektleitern zusammenlaufen und z.B. eine zusätzliche Gesamtprojektkoordination in dieser Funktion nicht mehr vonnöten erscheint. Die überarbeiteten Entscheidungs- und Organisationsstrukturen werden – nach Diskussion unter den aktiven MitarbeiterInnen – auf dem nächsten Plenum zur Beschlussfassung vorgelegt.
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Vorhang auf für die neue Website
Der intensiven Zusammenarbeit von IT- und Redaktionsteam ist es zu verdanken, dass unsere neue Webseite seit einigen Tagen in neuem Glanz erstrahlt. Sie ist auf einem Redaktionssystem namens Drupal aufgebaut, das auf dem neuesten Stand der Technik ist. Diese Software entspricht unserem IT Grundsatz, möglichst überall Open Source einzusetzen. Auch wenn wir derzeit nur einen kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten nutzen, sind wir für zukünftige Anforderungen gut vorbereitet. Dank offener Schnittstellen haben wir die Flexibilität, zukünftige Erweiterungen für die Kampagne vorzunehmen oder die Verwaltung der Mitglieder einzubinden. Die höhere Komplexität macht jetzt am Anfang zwar mehr Arbeit, hilft uns aber langfristig auf derselben Plattform bleiben zu können. Wir hoffen, dass die Website Eurem Informationsbedarf weitgehend gerecht wird und freuen uns auf zahlreichen Besuch auf www.demba.at!
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Generalversammlung und Plenum in Graz
Das Plenum Ende Jänner im Raiffeisenhof in Graz waren von rund 45 Aktiven stärker besucht als ein Jahr zuvor in Linz. An der Generalversammlung am 27. Jänner nahmen rund ebenso viele Mitglieder teil. Der Jahresüberblick umfasste folgende Highlights:
Zu den Vereinsfinanzen: Der Spendenstand zu Jahreswechsel betrug rund 37.500 Euro. Damit ist die Finanzierung der beiden Projektleiter bis Jahresmitte 2013 gesichert. Ziel ist jedoch, das Team zu vergrößern und die Stundenzahl zu erhöhen. Deshalb kommt dem Fundraising eine große Bedeutung zu. Bitte tragt unsere Spendenaufrufe weiter! Die nächsten Stationen sind: Bankenverband, Feintuning Strategie, Kampagnenstart, Mitglieder-Datenbank und Einreichung des Konzessionsantrags bei der Finanzmarktaufsicht – die Aufgaben werden komplexer und anspruchsvoller. Auch das wird eine weitere Professionalisierung erfordern.
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Wiedergewählter Vereinsvorstand
Der bestehende Vorstand aus: Christian Felber – Obmann stellte sich als Team zur Wiederwahl und wurde einstimmig bestätigt. Ziel für das kommende Jahr ist neben Kommunikationsaufgaben und der rechtlichen Verantwortung für Vereinsfinanzen und Personal die Gründung der Bank zu schaffen. Als Rechnungsprüferin wurden Ingun Kluppenegger bestätigt und Elfriede Werner in der Nachfolge von Leo Riebenbauer neu gewählt. Auch diese Wahl erfolgte einstimmig.
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Wie wir uns einen neuen Namen geben
Dieser Satz mag jetzt vielleicht für Verwunderung sorgen, denn seit Beginn an ist dieses Bankprojekt ganz stark mit dem Namen „Demokratische Bank“ verbunden. Kein Wunder also, wenn sich viele Menschen bereits sehr stark mit diesem Namen identifizieren. Aber „Demokratische Bank“ war auch immer ein höchst umstrittener Name. Denn wer die Geschichte des Projektes kennt, weiß, dass der Name dem „Attac Positionspapier zur Demokratischen Bank“ entspringt, weshalb dieser Titel naheliegender weise als Arbeitstitel für das Projekt übernommen wurde. Beim genauen Durchlesen des Positionspapieres wird allerdings klar, dass Attac insgesamt die Rückgewinnung der demokratischen Kontrolle über die Finanzmärkte und die Errichtung eines demokratischen Bankensystems fordert. Nach wie vor stehen wir zu diesem politischen Idealziel, jedoch wurde vor allem im Zuge der Präzisierung des Geschäftsmodells immer bewusster, dass wir kein demokratisches Banken- und Finanzsystem errichten, sondern EIN einzelnes Bankinstitut. Nicht nur in den eigenen Reihen, sondern auch von außen tauchte immer öfter die Frage nach dem eigentlich Demokratischen der Demokratischen Bank auf – was auch ein zentraler Hinweis auf eine gewisse Unstimmigkeit in der Ausrichtung ist. Dieser Herausforderung mussten und wollten wir uns stellen. Denn wenn der Name Programm ist, dann wollen wir auch zu den Inhalten stehen können. Seit August 2012 beschäftigte sich deshalb ein eigenes Markenkernteam mit der Positionierung und Namensgebung unserer neuen Bank. Doch um den passenden Namen für die Bank zu finden, begannen wir nicht mit der Namenssuche, sondern mit der Ergründung des eigenen Selbstverständnisses. Wer sind wir? Wie sind wir? Was leisten wir? Die Aufgabe bestand darin, das Projekt auf den Punkt zu bringen. Aus einer individuellen Vielstimmigkeit soll die überzeugende Charakteristik unseres Projekts herausgearbeitet werden. Ein unglaublich spannender und erkenntnisreicher Prozess, vergleichbar mit dem „in sich gehen“ und dabei feststellen wer man wirklich ist. Dieser Prozess zum Selbstverständnis wurde solange im Plenum korrigiert und abgestimmt bis wir voller Überzeugung sagen konnten, dass unsere Bank zutiefst von den Charaktermerkmalen Transparenz, Gemeinwohl, Demokratie und Regionalität geprägt ist. Was hier sehr einfach und nach wenig Aufwand klingt, ist in Wahrheit ein intensiver gemeinsamer Einigungs- und Verdichtungsprozess. Hinter jedem dieser vier Worte steht eine ausführliche Beschreibung, die deutlich aufgezeigt hat, dass es sinnvoll ist, das Plenum in einem nächsten Schritt mit der Namensfindung zu betrauen. Daher wurde eine erste Namensvorschlagsliste des Markenkernteams bei der im Jänner stattfindenden Generalversammlung abgetestet, woraufhin die Entscheidung fiel, eine erste große Online-Abstimmung durchzuführen. Sensationelle 86 Namensvorschläge gingen daraufhin aus dem Plenum ein, die besten 10 Vorschläge gehen nun in eine zweite Abstimmungsrunde. Abgestimmt wird nach der bewährten Methode des Systemischen Konsensierens. Nicht eine simple Mehrheitsentscheidung sondern der Grad des Widerstands für jeden einzelnen Namensvorschlag ist entscheidend. Damit gewährleisten wir konfliktfreie, nachhaltige und tragfähige Gruppenentscheidungen. Unsere Ansprüche an den neuen Namen sind Eindeutigkeit, Ehrlichkeit, Attraktivität, Einprägsamkeit und Professionalität. Das Ergebnis wird in den nächsten Wochen vorliegen und wir freuen uns darauf, den neuen Namen unserer Bank bald bekanntgeben zu dürfen. Wie auch immer unsere Bank zukünftig heißen mag, der Namensfindungsprozess war bis jetzt auch ein starker Entwicklungsprozess für das Projekt. Wir mussten lernen uns selbst zu vertrauen, wir haben erfahren dass Demokratie harte Arbeit ist die es zu organisieren gilt, wir konnten erfahren dass die Vielzahl von Menschen einen enormen Schatz an Perspektiven in sich birgt und wir freuen uns auf all die Überraschungen die in diesem Prozess noch auftauchen und Platz haben werden.
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Wir bauen eine neue Bank – baut mit!
Ohne Eure bisherige und kommende finanzielle Unterstützung und Euer Vertrauen ist der Aufbau einer neuen Bank – unserer gemeinsamen Bank – nicht möglich. Um eine österreichweite Kampagne durchzuführen und die sichere Anstellung unserer hauptamtlichen MitarbeiterInnen (es werden noch mehr werden) zu gewährleisten, brauchen wir weitere Geldmittel. Wir laden Euch herzlich ein, als Vereinsmitglied (Mitgliedschaftsbeitrag € 15) oder als kontinuierliche/r UnterstützerIn zum Aufbau der Bank beizutragen. Letzteres ist mit diesem Formular möglich. Unsere Kontoverbindung lautet: Danke für Eure Unterstützung!
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Für das hochmotivierte „Demba“-Team Christian Felber Reinhard Mammerler Elisabeth Polanyi (der Vereinsvorstand) P.S.: Erzählen Sie auch FreundInnen und Bekannten vom Projekt Demokratischen Bank!
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