Soll der Krieg „ohne Toten“ die Kriegsmoral hochhalten?
ZDF, ARD, WELT und andere Bildmedien berichten ausführlich über den Ukrainekrieg. Sie berichten so, wie es sich für ein Videospiel geziemt.
Man sieht russische Panzer explodieren, man sieht Häuser explodieren. Man sieht wie ukrainische Drohnen russische Fahrzeuge und und russische Soldaten jagen. Sobald aber diese gejagten Menschen sterben wird „gepixelt“. Ach wie human!
Das gleiche Videomedium zeigt Kriminalfilme – etwa die Serie CSY.NY – da werden Leichen ungepixelt gezeigt, Erschossene, Erstochen, Verbrannte …
Warum nicht wenn über den Ukrainekrieg berichtet wird? Soll damit der Datenschutz aufrecht erhalten werden? Wohl kaum. Auf den Aufnahmen wären die Gesichter der im Dreck liegenden Leichen ohnedies nicht zu erkennen.
Mein Verdacht ist, dass mit dieser Art der Berichterstattung die Kriegsmoral im Westen hoch gehalten werden soll. Krieg als Videospiel. Tote kommen da nur in den Nachrichten als gesprochen Zahlen vor – und da auch nur in lächerlich geringer Zahl: Raketeneinschlag, 1 Toter, 3 Verletzte. Die Toten des Schlachtfeldes: Schwamm d’rübr. Das sind Erdferkel – darüber redet man nicht und zeigt sie erst recht nicht. Die Gefahr, dass selbst fernab des Schlachtfeldes die Bilder der hunderten zerfetzen Körper doch die Kriegsgeilheit senken könnten, scheint zu groß zu sein.
Wir sind im Westen eben so human, dass wir zwar die Bomben, Granaten, Raketen und Sprengmittel liefern, damit in der Ukraine ordentlich geschlachtet werden kann, aber weil wir so human sind, zeigen wir nicht, was diese „Exportgüter“ mit den Menschen machen.
Aus meiner Sicht passt dieses Verhalten gut zu „unseren Werten“. Wir heizen den Krieg zwar an, zeigen aber nur die Fahrzeuge, die zerstört werden und von uns bald nachzuliefern sind. Die zerstückelten Menschen zeigen wir nicht – obwohl – wenn es so weiter geht – wir auch diese bald „nachliefern“ werden müssen.
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