[Lost in Europe] CrowdStrike – das vielsagende Schweigen der EU
Die vorteilhafte Abhängigkeit Europas vom billigen russischen Erdgas – die ist angeblich gefährlich. Die unvorteilhafte Abhängigkeit von US-IT-Sektor – da ist schweigen (wie jetzt auch beim US-Frackig-NLG).
Der Kommentar von Thoma Damrau zum Lost in Europe Artikel fasst die Punkte treffend zusammen:
„Was soll die EU auch groß sagen: Wie in vielen anderen Feldern hat sich Europa systematisch in Abhängigkeit von den USA gebracht.
Jeder Hype in der IT-Branche wurde nachgeäfft. Dem US-IT-Oligopol wurde der rote Teppich ausgerollt und jeder Steuervermeidungstrick mit anmutigem Kopfschütteln durchgewinkt.
IT-Politik der EU? Warme Worte – wenig Substanz. Seit den späten 1980er schrumpft die Bedeutung Europas in der IT (da ist auch SAP kein Trost) – und es helfen auch mutige Parolen wie “Ab morgen machen wir auch KI” nicht weiter. Am Ende kommen nur kleine Bausteine heraus, die in einem US-IT-Biotop überleben müssen.
Alternative Anbieter? Höchstens aus China – aber das ist ja pfui.
Und daher hängen wir IT-mäßig am Rockzipfel von Microsoft, Google, Meta, Apple, Amazon, Intel & Co. – so wie auch in den USA nix mehr ohne die Platzhirsche geht.
Merke: Vom großen Bruder USA lernen, heißt Unabhängigkeit verlieren lernen.“ (https://lostineu.eu/crowdstrike-das-suspekte-schweigen-der-eu/)
Der Kommentator ebo frägt: „Ich verstehe nur nicht, warum die Wirtschaft da mitspielt. “ (ebd.) Nun: Sie spielt nicht mit – sie ist der Treiber dieses Vorgehens. So war etwa SIEMENS bereit, hohe Strafzahlungen an die USA zu leisten, damit sie am US-Markt agieren konnte (siehe etwahttps://www.dw.com/de/siemens-zahlt-eine-milliarde-euro-strafe-im-korruptionsskandal/a-3877735) – und das etwa auch in einem Sektor wo der US-Markt mit veralterter us-Technologie gesättigt war und kaum Chancen bestanden, dass die SIEMENS-Telefonie lanciert werden konnte. Was die Beweggründe solcher Konzernstrategien sind, ist von außen kaum zu begreifen. Aber anscheinend sind so gewaltige Steuervorteil bei diesem Vorgehen möglich, dass es sich sogar lohnt, eigene Produkte aufzugeben. Man könnte ja auch die Verwaltung von München fragen, warum sie nach erfolgreicher einführung von Linux plötzlich auf Windows umschwenkte (siehe: https://www.it-zoom.de/enterprise/e/aus-fuer-linux-darum-will-muenchen-zurueck-in-die-microsoft-welt-16017/). Von der Politik kann da nur gesagt werden: Sie tut das, was die Lobbyisten ihnen sagen. Am Bsp. München und Microsoft sehr gut nachzuvollziehen. Kosten spielen da wenig rolle, die tragen ohnedies die Bürger oder werden auf die Produkte aufgeschlagen.
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20242/abhaengig-von-china-oder-russland-die-gefahr-lauert-woanders/
Trackback by kurt strohmaier 23. Juli 2024 15:51