[Guter Rat] Besteuerung von Schenkungen und Erbschaften
Guter Rat ist ein Gremium, von Marlene Engelhorn ins Leben gerufen, das sich mit der Rückverteilung von angehäuften Vemögen beschäftigt.
„Reichtum, Vermögen, Besitz sind ungleich und unfair verteilt. Und damit auch die Macht in unserer Gesellschaft.“ (https://guterrat.info/mission-statement/)
„In Österreich hortet das reichste Prozent der Bevölkerung bis zu 50 Prozent des Nettovermögens. Einem Hundertstel der Gesellschaft gehört also knapp die Hälfte des Vermögens. Und 99 Prozent der Menschen müssen sich mit der anderen Hälfte begnügen. Fast vier Millionen Haushalte plagen sich täglich, um durchzukommen. Und das eine Prozent? Hat meistens einfach geerbt.“ (ebd.)
„[…] Erb:innen geben von ihrem Reichtum (fast) nichts zurück an die Gesellschaft. Denn sie zahlen keine Steuern auf ihre Erbschaften und genießen steuerliche Privilegien auf ihr Vermögen – während alle anderen für jeden Euro, den sie mit Arbeit verdienen, Steuern beitragen müssen.“ (ebd.)
Fakten zu Vermögensverteilung
1.
Österreich hat die fünfthöchste Dichte an Millionär:innen in der EU. Das reichste Prozent 2 der Menschen besitzt die Hälfte des gesamten Vermögens, während sich die ärmere Hälfte der Menschen mit insgesamt drei Prozent begnügen muss.
2.
[Österreich hat d]ie niedrigsten Steuern auf Vermögen in allen EU- und OECD-Staaten: Die vermögensbezogenen Steuern sinken in Österreich seit Jahrzehnten. 2021 waren es 1,5 Prozent 3. Damit sind wir im OECD-Vergleich im hintersten Bereich
3.
Von 100 Steuer-Euros, die der Staat einhebt, kommen 80 aus Arbeit und Konsum. Und nur vier Euro aus Steuern auf Vermögenswerte 4.
4.
Sinnvoll gestaltete Erbschaftssteuern treffen nur die Überreichen: Schon mit einem Freibetrag von nur einer Million Euro wären je nach Schätzung 96 oder sogar 98 Prozent 5 der Fälle, die künftig eine Erbschaft erhalten, nicht betroffen.
5.
In den kommenden 30 Jahren werden in Österreich über 600 Milliarden Euro geerbt 6 (und das ist wahrscheinlich viel zu vorsichtig geschätzt). Steuerfrei, denn die Erbschaftssteuer wurde 2008 abgeschafft. Knapp die Hälfte dieser Erbschaften landet wiederum im reichsten Zehntel der Haushalte 7.
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