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Essay Rainer Brunath, 9.6.2024

Ist die die EU der europäische Kontinent? Sie ist es nicht und wird daran scheitern – weil sie es nicht ist.

Es begann eigentlich mit der EU vielversprechend, so schien es:

• Freizügigkeit (Schengen) und Aufenthaltsrecht
• Keine Zölle zwischen den Unionsstaaten

Eine sehr gute Idee? Klingt verlockend! Unter Gleichen spielt es keine Rolle. Aber sind wir alle gleich? Nein! Es gibt unterschiedliche Startpositionen ob man in großen, mächtigen Nation und einem eher armen Land mit hohen Arbeitslosigkeitsproblemen lebt. Die EU hat alles eingeebnet.

Und dann kam der Euro

Der Euro war von Anfang an eine schlechte Idee.

Wenn man auf internationalen Märkten erfolgreich sein will, muss man in der Lage sein, die eigene Währung an in- und ausländische Nachfrageschwankungen anzupassen. Vor allem, wenn man stark vom Außenhandel abhängig ist, sei es bei Importen, Exporten oder beidem.

Jedes Land hat – trotz Mitgliedschaft in einer Union – individuelle Anforderungen und Bedürfnisse. Einige Länder brauchen einen stärkeren Euro, um wohlhabend zu sein. Andere brauchen einen schwächeren Euro. Somit wird der Wert des Euro nicht den Anforderungen eines JEDEN Landes entsprechen können!!

Hat der Euro eine Mittlerfunktion?

Nein! Er entspricht in Wirklichkeit genau den Anforderungen eines Landes – Deutschland. Deutschland ist ein großer Exporteur. Und es profitiert im Rahmen seines derzeitigen Geschäftsmodells stark von der Europäischen Union. Und im Gegenzug profitieren einige andere EU-Länder von einer starken deutschen Wirtschaft.

Daher ist (war) es für die EU von Vorteil, den Wert ihrer Währung an die Anforderungen Deutschlands anzupassen. Wenn Deutschland mit seinem exportorientierten Modell floriert, dann florieren auch einige andere der “industriellen” EU-Länder.

Andererseits – der Euro ist (war) für andere der EU-Staaten, speziell der Nichtgründerstaaten – Gift. Sie könnten viel besser gedeihen, ohne sich für das “Gemeinwohl” der EU zu opfern, wenn sie nationale Währungen hätten. Sie könnten ihre Produkte besser auf den internationalen Märkten platzieren, und für die heimischen Unternehmen würde es schwieriger sein, Waren zu importieren. Damit würde die nationale Ökonomie der schwachen Staten der Union geschützt. Da aber die Bedingungen laut Vertrag für alle gleich sind, ist solches nicht möglich.

Warum also hat Deutschland so lange Jahre nur Vorteile aus ihrer Mitgliedschaft in der EU?

Die deutschen Oligarchen (einige sehr reiche Industriellenfamilien) wurden von den USA „ruhig gestellt“, um dadurch die Kontrolle über Deutschland zu sichern. Dafür wurde Deutschland erlaubt, der Hegemon der EU zu werden. Mit anderen Worten: Die EU wurde lange Zeit um Deutschland herum aufgebaut, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden¹.

Dies wurde eingeführt, um die osteuropäischen Länder nach dem Zusammenbruch der SU schnell in die westlichen Volkswirtschaften einzugliedern (sie zu verschlingen). Und später, um alle EU-Länder unter einem Einflusspunkt zu halten. Dies endete mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Zweitens hat die EU in Brüssel ihre Bürokratie soweit konzentriert, dass Deutschland nicht mehr gebraucht wird, um diese Rolle zu erfüllen. Und drittens beginnt die USA sich von Importen aus China zu lösen. Dazu muss sie sich reindustrialisieren und Märkte für ihre Waren erschließen. Deutschland ist seit jeher ein wichtiger Lieferant für die weltweiten Märkte für Industriegüter. Daher müssen die USA die deutsche Industrie zerstören, um einen ihrer größten Konkurrenten für Industriegüter auszuschalten.

Der Niedergang der europäischen Wirtschaft

Deutschland wird bereits deindustrialisiert! Das begann mit der Sprengung der Gas-Pipelines Nordstream durch die USA. Damit war der Beginn der Deindustrialisierung gesetzt und sie schreitet schnell voran.

In Deutschland waren die kleinen und mittleren Unternehmen das Rückgrat der Industrie. Jetzt aber können sie die Last der gestiegenen Energiepreise nicht mehr tragen. Sie sind entweder am Sterben oder versuchen, in die USA oder anderswohin zu verlagern. Die zweite Option, die sie haben, ist der Verkauf an die großen Industrieunternehmen, die im Deutschen Aktienindex (DAX) notiert sind. Die sind besser in der Lage, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden. Egal wie sie sich verhalten, sie werden ihr Vermögen vor dem Crash abziehen und in Rohstoffe wie Immobilien oder Gold reinvestieren. Das können Kleinstunternehmer Arbeiter und Angestellt nicht.

Wann wird allen klar, was umtriebig ist?

Es sind drei Ereignisse im Gange, die Deutschland und damit auch die derzeitige europäische Ordnung beenden werden:

1. Wenn Russland mit der Ukraine fertig ist, was wahrscheinlich nicht mehr lange dauert (wenn es nicht zu einer größeren externen Eskalation kommt), wird Russland eine Landbrücke zu Ungarn und Serbien haben. Dies wird diesen Ländern die Möglichkeit geben, Märkte und Lieferanten frei nach den Mechanismen der freien Marktwirtschaft und nicht durch Erpressung und Druck (von der EU) zu wählen.

Möglich, dass die benachbarten EU-Länder ebenfalls schrittweise Zugang zu dieser neuen wirtschaftlichen Lebensader erhalten werden. Zweitens ist zu erwarten, dass sich einige europäische Länder für den Handel mit den BRICS entscheiden werden, anstatt gezwungen zu sein, mit Ländern Handel zu treiben, in denen sie den doppelten Preis zahlen.

2. Deutschland ist sowohl bei den Einfuhren als auch bei den Ausfuhren stark vom Handel mit China abhängig. Wenn Deutschland den Zugang zu China verlieren sollte, wäre das ein Todesstoß für die deutsche Wirtschaft. Es ist sehr schwer vorstellbar, wie Deutschland dies mit seinem derzeitigen Geschäftsmodell überleben könnte.

Wenn nicht entscheidendes geschieht, wird Deutschland den Zugang zu China genau so verlieren, wie es den Zugang zu billigem russischen Gas verloren hat. Die Amerikaner haben die Nord-Stream-Pipeline gesprengt, also werden sie auch die deutschen Beziehungen und den Handel mit China sprengen. Hilfe erhalten die USA durch interne Saboteure wie die deutsche grüne Partei.

3. Schließlich hat Deutschland auch einen großen Markt in den USA. Die USA wollen Deutschland nicht mehr auf ihrem Markt haben, da sie eine Reindustrialisierung anstreben. Die USA akzeptieren deutsche Unternehmen auf ihren Märkten nur, wenn diese ihre Produktion in die USA verlagern. Abgesehen davon tun sie alles, um die deutsche Wirtschaft wettbewerbsunfähig zu machen, z. B. sprengen sie Pipelines und zwingen Deutschland durch ihre “The Green Party”-Saboteure völlig unrealistische grüne Transformationsprojekte auf.

Die Deutschen werden also nicht nur den amerikanischen Markt verlieren. Sie werden sich auch von einem Produzenten und Exporteur von Waren zu einem Konsumenten und Importeur von Waren wandeln. Kurzfristig vor allem aus China und langfristig aus den USA.

Und mit einem scheiternden (vielleicht sogar zerfallenden) Deutschland wird sich die europäische politische und militärische Landschaft dramatisch verändern.

Ist China böse und schuldig an “Überkapazitäten” usw.?

Und schließlich: Ist China der böse Boogeyman, der uns alle von seinen “Überkapazitäten” abhängig macht wie von Heroin?

Nein. China hat nichts falsch gemacht. Es hat einfach alles aus seiner Sicht der nationalen Interessen getan. Es war der idiotische Westen, der beschlossen hat, seine Produktion nach China auszulagern, weil der Westen die Illusion hegte, dass China irgendwann zerbrechen und eine Kolonie (des Westens) werden würde. Eine Kolonie, die ebenso für die Produktion genutzt werden konnte wie die anderen bevölkerungsreichen asiatischen Staaten, z. B. Indien. Das waren und sind rein rassistische Überlegungen. Der Name Kissinger steht dafür.

Nur ist dies nicht geschehen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Westen ist dabei zu fallen, und der Rest wird reich werden.

Der Westen ist gescheitert, und nun macht sich Panik breit.

1Deutschland hat noch keinen Friedenvertrag – es befindet sich gegenüber den Siegemächten noch im Modus des Waffenstillstandes. Es ist also nicht Souverän und jede neue deutsche Bundesregierung hat den USA absolute Gefolgschaft zu geloben. Die Besatzung Deutschnands der beiden Mächte UK und USA ist nicht beendet.

Das Essay als PDF: Das Ende der Globalisierung und die Europäische Wirtschaft