Nein zum NATO-Sky-Shield – es ist NICHT neutraliätskonform!
Die „Gunst“ der Stunde nutzend sollen nun immer mehr Ressourcen in den Militärkomplex gesteckt werden. Die Neutraliät Österreichs ist dabei im Weg – daher soll sie hinterücks beseitigt werden. „Expertenmeinungen“ sind dafür anscheinend genügend zu haben.
Am 3.7.23 im Ö1-Morgenjournal war da ein Nachrichtenblock, der diese Meinungslenkung klar erleben ließ und mir „die Zornesröte ins Gesicht trieb“.
„Frei von der Leber weg“, habe ich meinen Empfindungen wie folgt freien Lauf gelassen:
Weil heute [3.7.23 ist gemeint] im Ö1 Morgenjournal wieder Experten darüber gesprochen haben dass Sky-Shield bloß eine Einkaufsgenossenschaft sei – und überhaupt nicht neutraltiätsgefährdend ..
Ein Militärexperte schildert es, von mir schlagwortartig zusammengefasst, so:
Es wird eine Einkaufsunion gebildet, um bei der Beschaffung günstigere Preise zu bekommen.
Bei der Aufstellung und im Betrieb bleibt das dann den jeweiligen Staaten selbst überlassen …
Also: Entweder ist der Mann ein Lügner, oder er kennt sich nicht aus, oder er redet von ganz was anderem, denn:
Ein Raketenabwehrschild funktioniert nur, wenn es ein einheitliches Oberkommando mit kurzen Befehlsketten gibt. Einfliegende Flugkörper müssen früh geortet und die Gegenmaßnahme rasch eingeleitet werden – die braucht einen geordneten Datenaustausch und eine zuvor festgelegte Kommandostruktur um die Feuerbefehle an die jeweiligen Stellungen zu leiten. Würde das den einzelnen souveränen Staaten überlassen, wäre im Ernstfall der Austausch der Information und die Klärung der Zuständigkeit viel zu langsam (mit Ausnahme bei Helikopter-Drohnen).
Ein anderer Experte (oder war es der Gleiche ?) redet davon, dass das Sky-Shield ja nur eine Schutzmaßnahme sei und damit nie neutralitätsgefährdend sei .
Aus meiner Sicht purer Schwachsinn!
So formuliert kann jede Panzerarmee als reine Schutzmaßnahme deklariert werden
Zudem: Eigentlich ist Österreich sowohl die Rakentenbewaffnung als auch der Beitritt zu einer „Beschaffungsgemeinschaft“ – noch dazu unter deutscher Führung untersagt (schon der Ankauf der Eurofighter, der Leopardpanzer waren neutralitätspolitisch bedenklich) …
Anscheinend ist eine Elite am Werk, die sich weder um Verträge noch um die Wünsche der Bevölkerung viel schert. Was man Putin anlastet, dass er keine Vertragstreue hat – das trifft auf die westlichen – auch österreichischen Politiker – mehr zu als auf Putin …
Mag sein, dass die TrickserInnen inzwischen viele der Gesetze so getrimmt haben, dass manche Aussagen diskutierenswürdig wären – aber dem Geist der Verträge entspricht diese juristische Trickserei bestimmt nicht.
Das Sky-Shield würde zur Einbindung Österreichs in eine NATO-Struktur der Raketenabwehr führen – also zu einem Neutralitätsbruch.
Ich wundere mich immer wieder, wie willfähig Experten zu haben sind. Und dann rätseln die Institutionen, warum ihnen immer weniger vertraut wird. Wenn die Experten in den offiziellen Medien eigentlich nur mehr das alte „Königsspiel“ spielen, in dem der Regent immer recht hat, ganz egal was für einen Blödsinn er von sich gibt, wird das Vertrauen der Massen in diese ExpertInnen bald auf Null sinken – noch dazu, wenn dabei nahezu offen die Unwahrheit gesagt wird. (Gegendert habe ich nur dort, wo es mir inhaltlich wichtig schien).
Graz, 4.7.2023, W.Friedhuber
Siehe dazu auch: https://www.selbstbestimmtes-oesterreich.at/artikel/nein-zum-beitritt-oesterreichs-zu-sky-shield
das der mensch käuflich ist, sind auch alle „experten“ käuflich, jene , die sich wirklich auskennen, werden von vornherein nicht gefragt………
Trackback by kurt strohmaier 4. Juli 2023 10:34