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[Unverwechselbares Graz] Newsletter 04-22 Wohnbaustudie und Bebauungspläne

Bloged in Allgemein,Krise,Protest by friedi Dienstag Dezember 20, 2022

Studie Zeigt: Gebaut wird in Graz mehr, als Menschen zuziehen; gebaut werden Anlegerwohnungen.

Gerade gestern wurde von Vizebürgermeisterin Schwentner eine ganz aktuelle Wohnbaustudie vorgestellt, die unsere bisherigen Recherchen genau bestätigt: Es zeigt sich

  • ein besonders hoher Anteil an Anlegerwohnungen und,
  • dass in den letzten Jahren mehr Wohnungen gebaut wurden, als Menschen neu nach Graz zugezogen sind,
  • dass die Wohnungen immer kleiner werden und
  • immer weniger Grünraum zur Verfügung steht.

Es ist sehr begrüßenswert, dass diese Fakten nun belegt am Tisch liegen und Berücksichtigung bei einer Neuauflage der Raumordnungspläne finden werden! https://www.graz.at/cms/beitrag/10402266/8106610/Die_Zukunft_des_Grazer_Wohnbaus_sozial.html

Schon vergangenes Jahr haben wir unsere Hoffnung ausgedrückt, dass es mit der neuen Stadtregierung zu einem Paradigmenwechsel in der Stadtplanung hin zu mehr Klimaverträglichkeit, zur stärkeren Berücksichtigung sozialer Aspekte und zu mehr Bürger*innenbeteiligung auf Bezirks- und Stadtteilebene kommt. Dass das nicht von heute auf morgen möglich ist, war uns bewusst. Alles von dem, was uns in diesen Tagen an Abbruch schützenswerter Substanz und Neuverbauungen ins Auge sticht, beruht auf Abbruch- und Baugenehmigungen, die lange vor der Zeit der neuen Stadtregierung ausgestellt wurden.

Aber gerade dort, wo sich eine Neuausrichtung am ehesten und schnellsten umsetzen lässt, nämlich bei der Bebauungsplanung, hätten wir uns entschlossenere Schritte gewünscht. So verwundert auch nicht, dass gleich mehrere Bebauungspläne in der Kritik stehen:

  • In Eggenberg wird bei der Zonierung des Bebauungsplans nur eine Seite der Eggenberger Allee – Weltkulturerbe! – berücksichtigt, anstatt die Chance zu nutzen und für das gesamte Gebiet rund um das Eggenberger Schloss einen städtebaulichen Entwurf in einem Guss, in Form eines Gestaltungskonzeptes, auf den Weg zu bringen – was höchste Zeit wäre!
  • In der Zinzendorfgasse wurde das grundsätzliche Ziel aus dem Stadtentwicklungskonzept, nämlich Schutz und Sicherung der Qualität von Innenhöfen, außer Acht gelassen. Erst durch massive Proteste der Bewohner*innen und des Bezirksrates wurde eine Neuauflage des Bebauungsplans zugesichert. Damit kommt Bewegung in die Planung, die nun hoffentlich zu einem Umdenken führt.
  • Im Zentrum von Andritz wurde (wieder einmal) ein Bebauungsplan auf Grundlage des „Grazer Modells“ aufgelegt, bei dem der Gemeinderat praktisch nur mehr die, durch einen Architekturwettbewerb festgelegten Bauwünsche eines Investors, abnicken soll.

Das Grazer Modell sieht vor, bei größeren Projekten zur Verbesserung der Planung und Architektur Wettbewerbe zu fördern und zu unterstützen. Im Durchführungsmodus wurde allerdings sprichwörtlich das Pferd von hinten aufgezäumt. Anstatt von Seiten der Stadt zu allererst einen Bebauungsplan durchzuführen, und so eine gesamte städtebauliche Gestaltung für das entsprechende Gebiet zu definieren und danach auf dieser Grundlage gemeinsam mit dem Investor die Ausschreibungsunterlagen auszuarbeiten, wird dem Investor von vornherein freie Hand gelassen, ja sogar die Umsetzung zugesichert! Dabei wurde in Andritz ganz freihändig (ohne Beschluss des Gemeinderates) dem Investor zusätzlich eine kräftige Überschreitung der maximalen Bebauungsdichte im Vorfeld zugebilligt! Doch auch hier gibt es breiten Widerstand, noch ist es offen, ob den Einwendungen Rechnung getragen wird oder der Gemeinderat über seinen Schatten springt und dem Bebauungsplan, so er vorliegt, seine Zustimmung verweigert!

Schon im September wurden von Vizebürgermeisterin Schwentner die neuen Leitlinien für die zukünftige Stadtentwicklung unter dem Motto „Mehr Platz, mehr Grün, mehr Klimaschutz“ vorgestellt. Für die zukünftige Bebauungsplanung wurde mehr Transparenz und mehr Partizipation in Aussicht gestellt – https://www.graz.at/cms/beitrag/10396975/8114508/Vizebuergermeisterin_Judith_Schwentner_stellt.html

Wir werden wie auch bisher an den Themen dranbleiben, und danken Ihnen für Ihre Unterstützung, für die vielen Kommentare und Zuschriften wie auch für die Spenden, die wir erhalten. Bleiben Sie uns treu, besuchen Sie uns auf Facebook und twitter, beteiligen Sie sich in der Facebookgruppe  und verteilen Sie die Informationen über die Initiative für ein unverwechselbares Graz auch in Ihrem Kreis von Bekannten, Kolleg/innen und Freund/innen.

Mit den besten Wünschen für die Weihnachtsfeiertag und das Neue Jahr

und mit herzlichen Grüßen

Das Team vom unverwechselbaren Graz
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Kommentare	»
  1. wetzelsdorf und eggenberg werden aktuell total verbaut, die verkehrssituation wird immer schwieriger……nicht eines größeren verkehrsaufkommen wegen, sondern weil ob der neuen bauten ca. alle 100 meter eine unsynchronisierte ampel den verkehr durch quantifizierung dieses zum stocken bringt.

    ein wahnsinniges beispiel ist die kreuzung bei don bosco an der rechtsabbiegespur richtung reininghaus. da ist alles derart geregelt, dass etwaige fußgänger, besonders radfahrer und innen dauergefährdet sind und der aufkommende autoverkehr dauerblockiert ist. zubau an siedlungen, aber kein brauchbares verkehrskonzept.

    vor einigen jahren hat es stündlich von wetzelsdorf (peter roseggerstraße) richtung zentrum von eggenberg, wohin viele menschen zum einkauf fuhren, 14 stündliche verbindungen mit den diversen bussen + straßenbahn gegeben.
    jetzt sind es gerade noch 6 stündliche. das einzige postamt des bezirkes wetzelsdorf ist mit dem bus nicht mehr erreichbar, somit ist dort ein umsteigen in die straßenbahn der linie 7 nicht mehr möglich, das war aber praktisch wegen der hohen frequenz des 7ers.

    ich habe mich diesbezüglich an elke kahr gewandt, die mich freundlicherweise mit einer doktorin der holding verbunden hat. diese meinte in einer etwas herablassenden art, dass wir wetzelsdorfer verständnis aufbringen müßten, da in reininghaus 10’000 menschen wohnen werden……..nun ja, 7000 wetzelsdorfer proletarier gelten wohl nicht. es gibt halt ernsthafte kollateralschäden beim vermeintlichen ausbau der öffis ;-) entlang der leerstehenden frischgebauten wohnburgen.

    Trackback by kurt strohmaier 20. Dezember 2022 15:35

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