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[Rosner] Appell gegen den Missbrauch der Wissenschaft für politische Agitation

Bloged in Allgemein,Diskussion,Protest by friedi Samstag Dezember 17, 2022

Einige Personen aus dem Wissenschaftsbereich beginnen ihre Stellung als Wissenschafter dazu zu missbrauchen, dass sie sich in den Dienst politischer Agitation stellen.

Ortwin Rosner will das nicht so einfach hinnehmen und hat darum einen offenen Brief an die österreichische Akademie der Wissenschaften auf seinen Blog gestellt:

Offener Brief an die Österreichische Akademie der Wissenschaften

„Hintergrund [des Briefes] sind die fragwürdigen Aktivitäten des gehypten ÖAW-Mitarbeiters Martin Tschiggerl, der als Fachmann für „Verschwörungstheorien“ gilt, darüber sogar seine Habilitation schreibt und in seinen Arbeiten und Vorträgen auf unterstem Niveau alle Corona-Maßnahmen-Kritiker eben als „Verschwörungstheoretiker“, „Rechtsextremisten“ und „Antisemiten“ brandmarkt.
Wer ihm widerspricht, den kanzelt er als „Wissenschaftsfeind“ ab.
Dabei wird sein eigenes Tun wissenschaftlichen Mindeststandards nicht gerecht.
Dagegen richtet sich mein Offener Brief, den ich auch bereits per E-Mail an fast 150 ÖAW-Mitarbeiter der verschiedensten Sparten verschickt habe, um Alarm zu schlagen.“ (Ortwin Rosner)

Einige Auszüge aus dem offenen Brief:

„Das Ergebnis der Beobachtung ist jedoch insofern als besonders besorgniserregend zu erachten, als allgemein an den Universitäten und akademischen Institutionen eine immer massiver werdende Tendenz erkennbar ist, politische Agitation unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu betreiben. Kennzeichnend für das Agieren der hier federführenden Protagonisten ist dabei stets, dass sie zwar auf der einen Seite einen absoluten wissenschaftlichen Wahrheitsanspruch für ihre eigenen Ansichten erheben und jeden, der eine andere Auffassung als sie vertritt, als „Wissenschaftsfeind“ hinstellen, dass sie aber gleichzeitig de facto selbst nicht einmal grundlegende Mindeststandards von Wissenschaftlichkeit einhalten.“ (Ortwin Rosner, offener Brief)

„Fragwürdig ist es, wenn ein Vortragender großteils lediglich eine plumpe, oberflächliche und unreflektierte Zusammenfassung dessen darbietet, was Medien und Boulevard in den vergangenen 2-3 Jahren dazu behauptet haben, und die von Kolumnisten und Journalisten verbreiteten Klischees ohne jede weitere Überprüfung als unumstößliche „wissenschaftliche Tatsachen“ hinstellt.“ (Ortwin Rosner, offener Brief)

„Die völlige Inhaltsleere und Substanzlosigkeit der Erörterungen wurde damit kaschiert, dass einfach möglichst oft die Worte „rechtsextremistisch“, „antisemitisch“, „radikal“ und „verschwörungstheoretisch“ wiederholt wurden, die dadurch zu bloßen, beliebig eingesetzten Kampfbegriffen mutierten, die pauschal auf alles angewandt wurden, was dem Vortragenden nicht in den Kram passte. “ (Ortwin Rosner, offener Brief)

„Interessant ist bei seiner [Tschiggerls] Darstellung der Protestbewegungen darum auch weniger, was Tschiggerl darüber erzählte, sondern mehr, was er wegließ: nämlich alles, was nicht in das vorgefertigte Bild passte. Eine solche Arbeitsweise ist mit dem Anspruch eines qualifizierten Historikers unvereinbar.“ (Ortwin Rosner, offener Brief)

„Autoritär war schließlich auch das Setting des Vortrags. In der anschließenden Diskussion machten der Vortragende selbst und die Moderatorin, die stellvertretende Institutsdirektorin Ljiljana Radonić, durch ihr Auftreten deutlich, dass etwas anderes als zustimmende Äußerungen beziehungsweise unkritische Fragen zu den Thesen des Vortrags nicht erwünscht war, ja, gar nicht einmal als Möglichkeit in Betracht gezogen wurde.“ (Ortwin Rosner, offener Brief)

Zum offenen Brief in voller Länge: https://ortwinrosner.wordpress.com/2022/12/14/offener-brief-an-die-osterreichische-akademie-der-wissenschaften/

Anm. Friedi:

Ähnliche Verhaltensweisen von universitären Wissenschaftspersonal habe ich auch schon erlebt. Vor allem Personal mit spezialisierten Wissensgebieten neigen dazu, ihre Fachkompetenz auch auf ihre übrigen Meinungsäußerungen anzuwenden. Sie glauben, recht zu haben.
Dieses Verhalten ist etwa auch im Techniksektor (und auch in der Politik) anzutreffen. So war es in der Vergangenheit etwa im Zusammenhang mit dem Arbeitslosenverein AMSEL nahezu unmöglich, mit den Erstellern des Arbeitslosenadministrationsprogramm (PAMAS) in einen sinnvollen Diskurs zu treten, weil die erstellenden Stellen (Technik, Politik) nicht einmal im Ansatz verstehen wollten (oder konnten), wo das humanitäre Problem bei diesem Algorithmus liegt. In diesem Fall wurde von den entsprechenden Stellen die Anfragen dadurch beendet, dass sie mit Klagen drohten, falls weiter angefragt würde.

Es ist erschreckend zu lesen, dass diese – eigentlich polemischen/herrischen Vorgangsweisen – nun auch in der ÖAW eingang findet.

 

 

Kommentare	»
  1. polemisch festgestellt, die „wissenschaft“ zumindest teile davon haben sich immer aus opportunismus den gerade herrschenden angebiedert, dann wird vom „allgemeinen konsens“ gesprochen, was per se absolut unwissenschaftlich ist.

    Trackback by kurt strohmaier 17. Dezember 2022 23:10

  2. Vielen herzlichen Dank an die Linke Stmk für die Verbreitung meines Offenen Briefs!

    Trackback by Ortwin Rosner 17. Dezember 2022 23:30

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