– Chatkontrolle I: Ein geleakter Bericht der EU-Kommission zeigt, dass selbst die EU mit hohen Fehlerquoten und falschen Alarmen rechnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Omis Kinderfotos fälschlich ausgeleitet werden, um sie händisch nachzuprüfen, ist selbst der EU-Kommission klar. Warum sie diese fehleranfällige, anlasslose Massenüberwachung plant, wird jedoch nicht erklärt.
– Chatkontrolle II: Aus dem Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung kommt eine gute Zusammenfassung, die die Chatkontrolle der EU beinahe mit bloßen Zahlen abräumt. Geht man von aktuell 3 Mrd. verschickten WhatsApp-Nachrichten täglich in der EU aus, würden sogar bei einer unrealistisch kleinen Fehlerquote von nur 0,1 % täglich 3 Mio. Nachrichten automatisch zur weiteren Überprüfung durch Sicherheitsbehörden von Europol aussortiert. Der Artikel hat noch weitere valide Argumente, warum die Chatkontrolle schon rein aus statistischen Gründen nicht kommen darf.
– Chatkontrolle III: Die deutsche Bundesregierung hat sich mit 61 sehr klaren Fragen an die EU-Kommission gewandt, um Erklärungen zu bekommen. Zum Beispiel fordern sie eine Anleitung, wie man die Chatkontrolle in Einklang mit der DSGVO bringen soll? Ein spannendes Dokument, welches für den normalen Politikbetrieb ungewöhnlich offen die Absurdität und Probleme der Chatkontrolle benennt.
– Chatkontrolle IV: Wir haben bei Aufstehn.at eine Petition gegen die Chatkontrolle gestartet, um auch von der Österreichischen Bundesregierung ein Nein zum Kommissionsvorschlag zu erreichen. Das geht nur, wenn wir genug Aufmerksamkeit und eine starke Öffentlichkeit dagegen mobilisieren können. Zahlen sind hierfür ein hilfreiches Werkzeug. Unsere Petition bei Aufstehn.at hat recht schnell viele Unterschriften bekommen. Nun müssen wir unbedingt über den Sommer die Aufmerksamkeit aufrechterhalten. Helft mit, die nächste Hürde von 20.000 Unterschriften zu erreichen, es fehlt nicht mehr viel!
– Leider haben wir oft nichts zu lachen, wenn es um KI-Anwendungen geht. In der Öffentlichkeit ist noch immer sehr wenig über KI bekannt, es wird wenig geforscht und die Stakeholder*innen haben meist Geschäftsinteressen und sind wenig kritisch gegenüber der Folgenabschätzung von solchen Systemen. In der ARD-Mediathek gibt es einen witzigen Beitrag dazu. Zuerst zum Lachen und natürlich gute Unterhaltung, aber auch mit guten Denkanstößen.
– 8 Jahre Ende der Vorratsdatenspeicherung
Am 27.06.22 konnten wir feiern, dass in Österreich vor 8 Jahren die Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig erklärt wurde. Sie widersprach dem Grundrecht auf Datenschutz und dem Grundrecht auf Privat- und Familienleben. Hoffentlich erinnert sich die Politik zukünftig an ihre Pflicht, uns vor solchen Eingriffen zu schützen.
– Elevate Festival, Graz mit Netzpat & epicenter.works: Das Grazer Electronic-Festival hat ein amtliches Musikprogramm und ist gleichzeitig ein verspieltes und gemütliches Kunstfestival für Artverwandtes der elektronischen Welt. Auch der Kopf kommt nicht zu kurz mit einem eigenen Panelprogramm. Wir präsentieren erstmalig in Graz den Netzpolitischen Abend am 15.07.22 um 17:00 Uhr direkt auf dem Festival. Daniel Lohninger moderiert den Abend und hat spannende Gäste eingeladen. Themen und Tickets gibt es hier.
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