LINKEstmk 

  LinkeStmk | YouTube | Stmk gemeinsam | Grazer BI | Volksbegehren | Petitionen

[Österreich][aeaoe] Brief an den Herren Sozialminister

Bloged in Allgemein,Krise by friedi Mittwoch Mai 11, 2022

Sehr geehrter Herr Sozialminister,
da heute die Unterschriftenfrist für das Volksbegehren ‚Arbeitslosengeld rauf‘ zu Ende geht, wollen wir – Interessensgemeinschaft Älterer Arbeituschender Österreichs – Sie an Ihre Verantwortung als Sozialminister erinnern.


Gerade jetzt, wo das Wirtschaftsressort zum Arbeitsminister wandert, sehen wir Arbeitsuchenden die große Gefahr eines weiterhin sich verschärfenden Bestrafungsregimes, welches sich unter anderem in folgenden Missständen aufzeigen lässt:

Zitat aus ‚Heute‘ S.11/9.5.: Psychologin, alleinerziehend, kann 20h zur Verfügung stehen. Zugewiesen wird sie zu: 40h – Arbeit als Putzkraft, Arbeiterin/Bauhof.

So und ähnlich sieht etwa die Aufhebung des Berufsschutzes aus. Das soll nachhaltige Vermittlung sein?
Umgekehrt auch:

Frau braucht Vollzeiteinkommen, wird gegen ihren Willen in Teilzeit vermittelt – weil der Arbeitgeber nicht mehr zahlen kann/will.

Vollzeitstellen werden zu Teilzeitstellen komprimiert – es wird sich schon wer finden, der’s hinbekommt.

Uns älteren Arbeitsuchenden ist es speziell dem SOZIALminister gegenüber wichtig, drauf hinzuweisen, dass wir alle mal als Leistungsträger im Arbeitsleben standen und eine Versicherungsleistung beziehen (zu differenzieren von einer Transferleistung). Aus genau dem Grund machen wir uns auch stark für die Verlängerbarkeit der Notstandshilfe, die eine österreichische Errungenschaft ist. Was passiert, wenn die fällt, sieht man in DE. Neue Sozialfälle, resignierte Menschen, wurden dort unnötigerweise kreiert. Die ‚Tafel‘ ist bereits Teil des Ernährungssystems und nicht bloß Notnagel – es besteht an der Tafel Konkurrenz zwischen HartzIV-lern und Geflüchteten.

Degression des ALgeldes führt zu Umverteilung von Langzeit-Arbeitslosen zu Kurzzeit-Arbeitslosen. Wir Ältere sind LZ-Arbeitslose. Wiedereingliederungsförderung ist Förderung primär der Wirtschaft – sie beinhält nunmal keinen Kündigungsschutz. Bis 65J werden wir (m/w ab *1968) wie ein Pingpong-Ball zum AMS zurückgeschupft.

Und es ist nicht so, dass Sie das alles nichts anginge, Sie unser Mail indigniert dem künftigen Wirtschafts (u. Arbeits)Minister forwarden – wir lagen ihm nun monatelang in den Ohren. Es ist auch Ihre Angelegenheit, Herr Sozialminister. Ihre und Herrn Kozas – Ihrer beider Angelegenheit, als Regierungspartei.

Dies allem voran in Anbetracht des Paketes an Grauslichkeiten, die bis Juni aus dem Wirtschafts/aka Arbeits-ministerium kommen werden. Wir bitten Sie, gegen diese Straffantasien gegenüber Arbeitslosen aufzustehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Sprecherin Sophie, der Älteren Arbeitsuchenden Österreichs
( https://koffiemok.antville.org )

Facebook: https://twitter.com/faesbuch

Keine Kommentare	»

No comments yet.

Leave a comment


RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Powered by Wordpress, theme by Dimension 2k