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[Epicenter.works] Roadshow zum AMS-Algorithmus startet

Bloged in Allgemein,Diskussion by friedi Donnerstag April 28, 2022
  • 28.4.2022: AMS-Algorithmus – Live-Stream aus dem Presseclub Condocria
  • Datenschutz im Bildungsbereich

u.a.m

AMS-Algorithmus

Wir freuen uns sehr auf die geplante Schwerpunktwoche zum Thema AMS-Algorithmus. Mit unseren Veranstaltungen und einer Roadshow in Oberösterreich werden wir auf die Problematik des AMS-Algorithmus hinweisen und viel Kritik daran üben. Aus diesem Grund senden wir auch unseren Newsletter einen Tag früher als gewohnt, um euch Gelegenheit zu geben, bei unserer Auftaktveranstaltung morgen dabei zu sein – per Stream oder gerne auch persönlich.
Wir haben schon öfter über unsere Forderungen in Bezug auf den AMS-Algorithmus berichtet, weil das System auch schon über einen ziemlich langen Zeitraum läuft. Nun setzen wir mit unserer Aktionswoche einen Schwerpunkt auf das wichtige Thema – denn Maschinen dürfen nicht über Menschen entscheiden. Der AMS-Algorithmus muss gestoppt werden!
Am 30.04. ist der „Tag der Arbeitslosen“ und aus diesem Grund haben wir unsere Aktionswoche rund um diesen Termin gewählt. Wir beginnen mit einer Paneldiskussion im Presseclub Concordia. Dabei diskutieren wir mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Datenschutz sowie mit Aktivist*innen über das Thema. Am Donnerstag, den 28.04.2022, von 10:00-12:00 Uhr könnt ihr live per Stream oder mit Anmeldung persönlich dabei sein.
Dann geht es auf die Straße! In Wien sind wir am 30.04.2022 mit dem „Algo-Mobil“ bei der Veranstaltung zum „Tag der Arbeitslosen 2022“ am Viktor-Adler-Markt im 10. Wiener Gemeindebezirk vertreten. Unser Bus hat Infomaterial und den selbstgebauten „AMS-Algomat“ im Gepäck, an dem interessierte Personen ihre Chancen auf Förderungen durch das AMS „ausspielen“ können. Da die Ergebnisse des „AMS-Algomat“ selten erfreulich sind, gibt es ein kleines Trostpflaster zum Naschen. Ab dem 02.05.2022 fahren wir als Aktionsteam durch Oberösterreich und stehen vor den AMS-Filialen in Traun, Wels, Steyr, Vöcklabruck und Linz, um mit Betroffenen und AMS-Mitarbeiter*innen ins Gespräch zu kommen. An dieser Stelle möchten wir uns bei unserem Fördergeber, der AK Oberösterreich für die finanzielle Unterstützung unserer Schwerpunktwoche bedanken.
Wir freuen uns sehr, den/die ein/e oder andere/n von euch vor Ort zu sehen. Sagt auch gerne euren Freund*innen Bescheid. Das Team von epicenter.works steht euch für Fragen, ganz ohne Bildschirm, zur Verfügung.

ZUR KAMPAGNENWEBSITE

Datenschutz im Bildungsbereich

Vielleicht habt ihr schon auf Social Media oder in der Presse die Reaktionen auf den ersten Teil unseres Bildungsblogposts gesehen. Unsere Recherchen waren lange und die Ergebnisse haben es wirklich in sich. Aber eins nach dem anderen: Wir arbeiten seit Dezember 2021 an einem Bildungsprojekt, das im Rahmen des Digitalisierungsfonds der AK Niederösterreich gefördert wird. Es entsteht ein Bildungsprogramm für junge Leute, die sich in einer Lehrausbildung befinden. Im Zuge dieses Projekts bilden wir Trainer*innen aus, um die Inhalte zur „digitalen Selbstverteidigung“ in die niederösterreichischen Berufsschulen zu bringen. Auf dem Weg dahin war viel Recherche zum Status quo nötig. Heraus kam kein gutes Zeugnis für den aktuellen Stand der Digitalisierung im Bildungsbereich. Einige Fakten: Große Gelder gehen eher in Beraterhonorare als in Open Source und der Datenschutz der Kinder und Jugendlichen ist faktisch kaum vorhanden, da es scheinbar an Bewusstsein mangelt. Man verwendet lieber bunte und naheliegende Software von US-Tech-Konzernen, als sich über sichere und datenschonende Lösungen Gedanken zu machen. Das ist ein unhaltbarer Zustand, zumal hier, fast ganz heimlich und nebenbei, eine Profilbildung von schützenswerten Personen betrieben wird. Der Hoffungsschimmer: Die deutschen Datenschutzbehörden haben bereits Bedenken angemeldet und verbieten mittlerweile in einigen deutschen Bundesländern den Einsatz von Software wie MS Office 365. Das Thema ist und bleibt spannend, aber auch besorgniserregend! Hier könnt ihr in voller länge den Datenschutzkrimi zum Bildungswesen Teil 1 lesen, Donnerstag folgt der zweite Teil.

ZUM BLOGPOST

DSA – Digital Services ActDiese Woche einigte sich die EU auf Eckpunkte des DSA („Digital Services Act“).

Danach ist eine Verabschiedung des neuen Gesetzes zur Regulierung der Plattformen wie Facebook & Co nur noch Formsache. Leider werden wir darauf kein rauschendes Fest feiern, aber für ein Gläschen Sekt reicht das Ergebnis allemal. Fasst man das Verhandlungsergebnis kurz zusammen, könnte man sagen: was offline und in der analogen Welt verboten ist, ist es nun auch ganz offiziell in der europöischen Online-Welt verboten. Man hat sich endlich zur Chatkontrolle geeinigt, ohne dabei Uploadfilter einzuführen und man nimmt die wirklich großen Plattformen in die Verantwortung. Den User*innen gesteht das neue Gesetz Entscheidungsrechte zu. In Zukunft soll es also möglich sein, eine Timline ohne Algorithmuskuration zu sehen, wenn man es lieber chronologisch mag. Gemeldete Hassinhalte oder Falschmeldungen müssen innerhalb von 24 Stunden vom Netz genommen werden. Zusammen mit dem DMA („Digital Markets Act“), der schon vor eingen Wochen beschlossen wurde und die Geschäftswelt im europäischen Internet reguliert, sind beide Gesetze gute Schritte in die Zukunft. Die EU möchte ausdrücklich kleinere Plattformen schützen, um auch europäischen Playern eine Chance zu geben. Unsere Aufgabe wird nun sein, genau hinzuschauen, wo und wie man das Regelwerk umgesetzt wird, bzw. ob überhaupt umgesetzt werden kann, was nun beschlossen ist und ob es möglicherweise Verwerfungen gibt, die sich durch DSA und DMA ergeben. Wenn ihr mehr zum Inhalt lesen wollt, haben wir hier mehr dazu für euch:

SHORT NEWS

Twitter vs. Elon Musk, oder Elon Musk vs.Twitter, oder Twitter vs. Democracy?

Wie kann es sein, dass Elon Musk so einfach digitale Infrastruktur kaufen kann? Wir haben darauf keine Antwort, außer sarkastische Wetten, wann Donald Trump nun seinen Account zurückbekommt und wieder lospoltert. Was sagt das über den Zustand einer Gesellschaft, wenn ein Mensch mit genügend Kapital einfach bestimmen kann, was nun „Meinungsfreiheit“ bedeutet. Könnte es die Demokratie gefährden?
Vielleicht ist dieser Moment eine weitere Zeitenwende, um endlich mal in der Politik ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass digitale Infrastruktur – also auch soziale Netzwerke – keine Spielzeuge von Superreichen sein dürfen, sondern Teil eines demokratischen Austausches sind? Oder könnt ihr euch vorstellen, dass ein Milliadär einfach die U-Bahn kauft und ihr in Zukunft ein anderes Verkehrsmittel nehmen müsst, wenn ihm euer Verhalten nicht passt? Noch haben sich die Behörden nicht zur Übernahme geäussert. Wir bleiben dran und beobachten das genau. Interessante Randnotiz: unser Mastodonkanal, auf dem auch alles zu sehen ist, was unser Twitterkanal vorhält, hat seit Tagen einen bemerkenswerten Zulauf.

EuGH urteilt über Klage gegen EU-Urheberrechtsreform

Der EuGH hat über die Rechtmäßigkeit der Reform des Urheberrechts 2019 entschieden, da Polen gegen einige Regeln daraus geklagt hatte. Im Kern ging es bei dieser Urheberrechtsreform wieder um Vergütungsregeln, also um Geld. Aber auch Uploadfilter, die automatische Inhalte aussortieren, sind ein Teil des Disputs. Nun gibt es einen Gerichtsentscheid: Die Meinungsfreiheit soll gewahrt werden, es muss Vorkehrungen gegen übermässiges Filtern und Sperren geben, Parodien müssen erlaubt sein und es muss Garantien für das Vorgehen bei Sperren geben. Hier liegt der Teufel in der Umsetzung, also im Detail. Wir bleiben dran und beobachten weiter, wie dies nun geschehen wird.

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