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Die Barbarei regiert bei uns

Bloged in Allgemein by friedi Donnerstag März 31, 2022

„Man möchte am liebsten schweigen angesichts dieses Krieges, der vor
allem mit Lügen geführt, erzählt und diskutiert wird. Wir sind von der
viralen Ansteckung durch die Pandemie zu einer viralen Verbreitung von
Lügen übergegangen, die wir für undenkbar hielten“ (Enzo Bianchi)

R.Brunath hat einen Artikel mit dem Titel „Die Barbarei regiert bei uns“ aus dem Italienischen übersetzt.

Der Krieg hat sich weit über die Grenzen der Russo-Ukraine hinaus ausgebreitet und ist unter uns präsent, als Zusammenprall und Barbarei, die jedes Zuhören und Verifizieren unmöglich macht, als ein politischer Antagonismus, der das Böse nur auf der einen und das Gute nur auf der anderen Seite sieht.
Wenn ein Krieg ausbricht – egal welcher – sind erste Opfer nicht nur die Wahrheit, sondern auch das Denken, denn der Krieg ist der Vernunft fremd. Wenn es zu einem Krieg kommt, weil eine Nation die Welt anführen will, weil sie davon überzeugt ist, dass dies ihr Schicksal oder ihre historische Berufung ist, dann wiederholt sich das verhängnisvolle Ergebnis des Turmbaus zu Babel, dem Projekt einer universellen Macht, welches Gewalt und Verwirrung unter den Sprachen hervorruft.
Krieg ist bereits eine Leid erzeugende Katastrophe, aber er erzeugt auch noch weitere Kriege zwischen den nicht kriegführenden Parteien, die die Zukunft, die sie eigentlich vorbereiten, gefährden oder zerstören. Dann geht es nicht nur darum, das einmal Zerstörte wieder aufzubauen, sondern um einen viel längeren Weg der Versöhnung, denn die Erinnerung trägt immer Narben, die schwer zu heilen sind.
Und wer profitiert von einem solchen Krieg? Nicht diejenigen, die ihn führen, sondern die Waffenhersteller, einschließlich derer, die diesen Krieg stellvertretend führen, nicht direkt, sondern durch Waffenlieferungen an alle Krieg führenden Parteien und durch die Entsendung von Söldnern.
Aber diejenigen, die nicht an das Unvermeidliche des Krieges glauben, rebellieren, leisten Widerstand und trauen nicht der EU, welche nur Entscheidungen zur Erhöhung der Rüstungsausgaben trifft.
Aber irgendwann muss Schluss damit sein – denn mehr Waffen bedeuten nicht mehr Sicherheit – bevor der in die Enge getriebene die Waffen erhebt und sich damit selbst zum Schuldigen macht, die Blöße gibt und Intoleranz erleidet. Aber das kann ebenfalls nicht sein, dass in einem Land wie dem unseren, das sich rühmt, eine reife Demokratie zu sein, so viel Intoleranz und leider auch Verachtung gegenüber denjenigen aufkommt, die sich nicht dem vorherrschenden Denken der gekauften Medien angepasst fühlen. Gerade als unsere Regierung – getrieben von historischem Hass und dessen Ursprung Jahrzehnte zurück liegt – eine Erhöhung der Rüstungsausgaben beschloss, sagte Papst Franziskus: „Ich schäme mich, wenn eine Gruppe von Staaten sich verpflichtet, 2 % ihres BIP für Waffenkäufe auszugeben, als
Vorwand auf das, was geschieht“.
Diese Worte des Papstes werden zensiert oder pharisäerhaft geduldet; aber wenn sie von anderen gesagt werden, die mit ihm (dem Past) im Einklang stehen, werden sie als naiv beurteilt oder zum Gegenstand einer verbalen Alibifunktion gemacht, wie es bei einigen besonnenen Interventionen von Männern und Frauen der Kultur geschah.
Es scheint sinnlos, sich zu äußern, denn jede Stimme, die erklärt, dass der Krieg „der Vernunft fremd“ ist, wird verachtet, und jede Analyse des Konflikts, die versucht, die Ursachen und Verantwortlichkeiten zu hinterfragen, wird durch eine kriegerische Rhetorik im Keim erstickt. Die
Barbarei, die hier unter uns herrscht, in unserem Zusammenleben, lässt keine friedliche Zukunft erahnen.

E. Bianchi – aus dem Italienischen übersetzt von R. Brunath

Der Artikel als PDF: Die Barbarei regiert bei uns

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