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Die USA muss Konflikte säen, um ihre Vormachtstellung zu halte.

Bloged in Systemalternativen by friedi Sonntag Februar 13, 2022

Momentan erreicht die Kriegshetze gegen Russland ihren Höhepunkt. Diese Hetze wurde schon begonnen, als der Warschauer Pakt aufgelöst wurde. Ein Grund für diese Kriegshetze ist im Erdöl und Erdgas zu suchen, dessen Markt von der USA beherrscht wird. Rainer Brunath fasst diese Motivation zusammen.

Nix los ohne Öl und Gas – keine Chemie, kein Individualverkehr

Mit und nach den Weltkriegen (1914 – 1945) wurde Ölpolitik zu einem zentralen geostrategischen Thema. Wer von den Älteren erinnert sich nicht an den „Ölschock“ von 1973-74, an Sonntagsfahr-verbote und Öl-Hamsterkäufe für die Heizungen.

Erdöl und Erdgas waren ab 1945 zu den mit Abstand wichtigsten globalen Rohstoffen geworden. Dessen Verfügbarkeit hatte gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Industrie und damit auch auf Machtansprüche. Damit entwickelte sich um die Kontrolle der wichtigsten Lagerstätten und Transportrouten ein Machtkampf der Giganten. Öl und Erdgas wurde die weltgrößte und profitabelste Industriesparte und dominierte die Geo-Politik des imperialen „Wertewestens“ – seit inzwischen einem Jahrhundert.

Erdöl- und Erdgaskonsum penetrierte alle Industriezweige, allem voran und in exzessiven Maße die Autoindustrie, was zu Autolawinen in Städten und auf Autobahnen führte. Aber in nicht geringerem Maße in die Chemie aller Sparten – vom Kunstoff/Plastik bis hin zur Kosmetik- und Pharmaindustrie.

[…]

Schon in den 1970er Jahren ertrotzten die USA von den Öl produzierenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens die Vereinbarung, dass Öl nur in US-Dollar gehandelt wurde. Das wiederum sicherte das Weltreservewährungs-Privileg des US-Dollar ab.

Die Petrodollar steigerten so das US-Bruttoinlandsprodukt und ermöglichte Wachstum – auf Kosten des Restes der Welt. An dieser US-Strategie änderte auch der Ölpreiskrieg 1973/74 nichts – die OPEC erreichte nur – gegen die USA – einen etwas größeren Anteil der erzielten Profite. Die nächste Krise kam in den 1980er Jahren. Saudi-Arabien erhöhte das Angebot an billigem Öl mit der Folge, dass die Preise von 135 US-Dollar pro Barrel (USD/b) im April 1980 auf 34 USD/b im Februar 1986 abstürzten. Dies sorgte für eine ökonomische Katastrophe in der UdSSR und führte zuletzt zu dessen wirtschaftlichen Lähmung, was wiederum den Widerstand gegen die desaströse Politik des M. Gorbatschow (Glasnost und Perestroika) paralysierte. Man kann sich fragen, was Saudi-Arabien dazu bewog, die Welt plötzlich mit Öl zu fluten. Gab es da strategische Verabredungen mit gewissen US-Kreisen?

Russlands Wirtschaft konnte sich dank der Politik Putins einigermaßen erholen. Weitsichtig bot er Westeuropa wirtschaftliche Kooperation an und die Entwicklung eines einheitlichen Wirtschafts-raumes von Wladiwostok bis Lissabon. Die Grundlage seines Angebotes: Gaslieferungen zu festen Preisen.

Deutsch-Grüne Ignoranz

Anders als Indien oder die VR China setzen die neoliberalen Glaubenskrieger der EU und deutsche Übergrüne auf den „freien Markt“, statt auf langfristige Verträge. Ob man hofft, man könnte die wirtschaftliche Strangulation Russlands nach dem Schema von 1980 wiederholen?

Die Gaspreisentwicklung mag solche Hoffnungen dämpfen. Von Mitte 2020 bis Herbst 2021 verdoppelte sich der Einkaufspreis für Erdgas für deutsche Energieversorger von rund 28 Euro pro Megawattstunde (MWh) auf zeitweise über 50 Euro/MWh. Und das, obwohl noch 50 % des in Deutschland verbrauchten Gas zum Festpreis aus Russland stammen (Nord Stream 1).

Und vor diesem Hintergrund beuget man sich immer noch einem US-Diktat? Aber anscheinend juckt das die Finanzwelt überhaupt nicht. Ihr fällt es sogar leicht, die durch Corona-Politik in Dauerstress gehaltene und genervte Bevölkerung in Schach zu halten und ihre Profite durch eine rapide Inflation nach oben zu schrauben.

Die Energiepreise sind so Teil einer Strategie des Big-Money geworden hin zum sog. „Reset“. Wer eine fertiggestellte Pipeline ungenutzt lassen kann, weil er genug finanzielle Reserven hat, fürchtet keinen Versorgungsengpass. Im Gegenteil, der Engpass wird als Druckmittel genutzt.

Nun stellt sich die Frage: Will Deutschland, wollen die Grün-Gelb-Rosa lackierten Politiker in Berlin, oder Macron in Paris und oder die EU-Kommission in Brüssel dem US-Konfrontationskurs folgen und somit Vorteile, die Russland anbietet und die auf der Hand liegen nicht nutzen?

Die USA sind teure Konkurrenten Russlands bei der Fossilenergie. Und: US-Fracking-Gas kann nur als Flüssiggas per Schiff geliefert werden. Es bräuchte hunderte, ja tausende von Schiffen, um Europa zu versorgen, das nicht einmal genügend Terminals zur Entladung der Lieferungen hat.

Aber auch aus ökologischen Gründen ist die Berliner Russlandpolitik planlos. Nach dem Hick-Hack zum Ausstieg aus der Kernenergie rieben sich die Braunkohlebergbauer die Hände – und sie bekamen, was sie wollten.

Der ökologisch sinnvollere Schritt aber wäre gewesen, die Erdgas-Energieerzeugung zu preferieren und zu subventionieren. Braunkohle emittiert nahezu doppelt so viel CO2 pro Kilowattstunde wie Erdgas. Weitere Argumente für Erdgas: als Ergänzung zu regenerativen Energien ist es sowohl grundlast- als auch kurzfristig zuschaltfähig.

Man fragt sich, wer das Sagen hat in Berlin. Der Bundeskanzler? Die atlantische Borniertheit hält das Berliner grüne „Spitzenpersonal“, davon ab, sich an ihre eigene Kernkompetenz – ökologisch, sozial – zu halten und dafür sinnlos-verbissenen gegen Deutschlands verlässlichen und wichtigsten Gaslieferanten Front zu machen – von den die globale Menschheit gefährdenden Konsequenzen einmal ganz abgesehen.

Russland, das sickerte aus Peking in den letzten Tagen durch, wird in wenigen Jahren, auch bei Erdgas, völlig unabhängig vom europäischen Markt sein. Wenn Sanktionsdrohungen heute schon lächerlich sind, dann werden sie dann völlig ins Leere laufen. Annalena Baerbock und ihre Kumpanen mögen sich vielleicht die Preise für US-Fracking-Gas leisten können. Die Mehrheit aller Menschen in Deutschland, speziell jene, die im Niedriglohnsektor arbeiten, würden sicher gern auf das „rosa-grün-gelbe“ Fracking-Gas verzichten wollen.

Rainer Brunath, Hamburg, 11.2.2022

Dass solche intriganten Vorgänge reale Vorgänge beschreiben war am Fall von Libyen zu sehen. Gaddafi wollte aus dem Petrodollar aussteigen – das führte dazu, dass er vom Wertewesten bombardiert und getötet wurde.

„In den Mainstreammedien möchte man der Bevölkerung klar machen dass Gaddafi aufgrund seines Terrorregimes in Libyen gejagt wird. Einige wenige vermuten schon eher dass der Grund aufgrund der Erdölvorkommen begründet sein könnte. Doch die Wahrheit für die europäische und amerikanische Intervention könnte eine ganz andere sein, denn Gaddafi hat die Absicht eine einheitliche afrikanische Währung einzuführen auf der Grundlage von Gold, den sogenannten Golddinar.

Würde es tatsächlich Gaddafi gelingen sich vom Dollar loszulösen hätte dieses unabsehbare Folgen für die weichen Papierwährungen des Westens, insbesondere für den Dollar, welcher in Fachkreisen nicht umsonst auch als Petrodollar bezeichnet wird, denn weltweit wird Erdöl in Dollar gehandelt.“ (https://goldsparplan24.com/blog/libyen-krise/gaddafis-wahrer-plan-der-golddinar.html)

Unabhängig davon, ob Gaddafi einen Golddinar, oder nur sein Öl in Euro abrechnen wollte – allein die Absicht ausscheren zu wollen war sein Ende. Länder wie etwa Frankreich, denen Gaddafi zuvor noch Wahlkämpfe finanziert hat, schickten ihn nun Bomber – natürlich offiziell nur, weil er ein Diktator war – was man anscheinend Jahre zuvor nicht bemerkt hatte.

Auch der Iran wollte sein Öl 2016 gegen Euro handeln ( https://www.freiewelt.net/reportage/iranisches-erdoel-bald-gegen-euro-10065490/ ) – nun: Iran wurde zu DEM Feindstaat hochstilisiert.

Nun wird das böse Spiel mit Russaland gespielt. Der Zweck ist: Einen prosperierenden Wirtschaftsraum EU-Asien zu verhindern (ähnlich wie bei Gaddafi, der von einem prosperierenden Afrika träumte).

Vermutlich wird es wegen der Ukraine nicht zu einem großen Krieg kommen – aber auch den würde die USA vermutlich riskieren, solange er nicht in den USA ausgetragen wird (die historischen Belege sind da Zahlreich).

Was die USA erreichen wollen ist, die friedliche Entwicklung in Europa und Asien zu stören, weil sie das Entsehen einer us-unabhängigen Wirtschaftsmacht verhindern will. Da genügt ein Dauerkonflikt, um etwa Erdgaslieferungen von Russland zu unterbinden und statt dessen LNG (teuer und umweltschädlicher als Erdgas per Pipeline, da es verflüssigt und per Tankschiff geliefert werden muss). Die EU unter NATO-Kontrolle spielt da freudig mit – entgegen den Interessen der Bevölkerung. Allen voran Polen aber nun auch Deutschland ( siehe: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energiepolitik-kann-lng-erdgas-ersaetzen-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE ).

Das Argument, dass Europa durch Russland erpressbar würde, ist die Lächerlichkeit in Person: Russland zählt zu den verlässlichsten Vertragspartner überhaupt – und wie die aktuelle Krise zeigt, gibt es nur einen Erpresser und der heißt USA (da sind die europäischen Neoliberalen mitgemeint – es ist die Ideologie der Geldherrschaft gemeint, die mit dem Namen USA praktisch personifiziert ist). Auch die aktuelle Energiekrise ist nicht durch Russland erzeugt, sondern durch die EU-Staaten selbst, die keine Lieferverträge mit Russland abgeschlossen haben – und auch nicht die Gasspeicher rechtzeitig gefüllt haben. Alles Anzeichen eines perfiden Plans.

Europa – nun es hat keine eigenen Werte – Europa spielt da überall mit. Auch oder gerade die Grünen, die noch vor einiger Zeit gegen Fracking protestiert haben.

Wir als Europäer wären gut beraten, gegen diese Kriegshetze zu protestieren – zumindest in der harmlosen Form mit einer Unterschrift:

https://nie-wieder-krieg.org/

Als Leseempfehlung: https://zeitung-gegen-den-krieg.de/wp-content/uploads/2022/02/zgk_50-web.pdf

 

Kommentare	»
  1. in der heutigen „kronenzeitung“ spielt der bis heute „hetzer“ seinitz auf verwirrt, ob der absurden vorgangsweise der usa und ihres senilen präsidenten……

    in der „krone bunt“ äussert sich klaus woltron drastischer
    „wer lenkt unser schicksal? wie werden wir am ende des tages aus all diesen konflikten hervorgehen? tut es uns gut, ohne sinn und verstand im chor zu brüllen, ohne ans ende zu sehen ? isolieren wir uns am ende selsbst ? ein wenig mehr ausgewogenheit & augenmaß wäre geboten. (…)ist herrt borell? oder frau von der leyen ? macron oder scholz ? die nato ? am ende gar der spickzettelschreiber von sleepy joe in washington ? was verspricht man sich von der reflexartigen verfemung russlands und chinas ? (…) es bleibt ein betrüglicher schluss: unsere tatsächlichen leithammel sitzen in washington. der apparat in brüssel und dessen filialleiter am wiener minoritenplatz habe keinen plan, der die vitalen interessen des eu-bürgers wahrnimmt. (…) die vorgeschobene erfordernis, uns hierzulande vor anstürmenden kosakenhorden schützen zu müssen ist jedenfalls eine chimäre. derartige schreckgespenster sind keine geeigneten leitbilder für die zukunft europas.“

    Trackback by kurt strohmaier 13. Februar 2022 22:58

  2. nzz, 16.02.2022:

    Russland verkündet überraschend Teilabzug von Truppen, doch die Lage bleibt angespannt
    Das ist passiert: Russland hat am Dienstag überraschend einen Abzug von Truppen im Südwesten des Landes bekanntgegeben. Die betroffenen Einheiten hätten ihre Übungen beendet und würden in ihre ständigen Stützpunkte zurückkehren, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums.
    Die Nachricht hat sofort Hoffnungen auf eine Deeskalation in der Krise um die Ukraine geweckt. Wochenlang hatte nichts auf ein Ende des Truppenaufmarschs hingedeutet. Die Ankündigung kann allerdings sowohl eine militärische Finte als auch ein Signal des Entspannungswillens darstellen. Russland hat schon früher ähnliche Teilrückzüge verkündet, die sich dann aber als unbedeutend herausstellten.
    So verlief das Treffen von Scholz und Putin: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich weiter zuversichtlich, auf diplomatischem Weg eine Lösung für den Konflikt zu finden. Nach seinem Gespräch mit Putin sagte Scholz, allen Europäern und der Nato sei klar, dass nachhaltige Sicherheit nur mit Russland erreicht werden könne. Er sehe allerdings keinen vernünftigen Grund für den russischen Truppenaufmarsch. Deswegen sei nun Deeskalation gefragt. Scholz begrüsste Berichte über einen ersten Truppenabzug. Zu den neusten Entwicklungen

    So expandierte die Nato nach Osten: Der Kreml möchte, nach eigenen Angaben, eine Entwicklung rückgängig machen, die 1999 begann: die Osterweiterung der Nato. Der Blick auf die Europakarte zeigt, wie sich das westliche Bündnis seit dem Kalten Krieg nach Osten bewegte.
    So reagieren die Märkte: Die unsichere Lage in der Ukraine hatte die amerikanischen Aktienkurse am Montag und die asiatischen Titel am Dienstag in den negativen Bereich gedrückt. Die Meldung über einen russischen Teilrückzug beruhigte die Märkte wieder. In Europa eröffneten die Börsen heute sogar im Plus.
    Das sagt Putin zu Nord Stream 2: Der russische Präsident hat beim Treffen mit Olaf Scholz für eine Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 geworben. Das Infrastrukturprojekt festige die Energiesicherheit in Europa, sagte Putin. Die Leitung durch die Ostsee von Russland nach Deutschland sei seit Dezember betriebsbereit. Zugleich zeigte sich Putin bereit, auch die Ukraine über das Jahr 2024 hinaus weiter als Transitland für Gaslieferungen nach Europa zu nutzen.

    Trackback by kurt strohmaier 16. Februar 2022 20:10

  3. :-)

    https://orf.at/stories/3247634/

    Trackback by kurt strohmaier 16. Februar 2022 23:24

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