Chinabeschimpfung ist beliebt – Ein Essay von R. Brunath
China-Beschimpfung ist beliebt
… je mehr desto besser – abwechselnd mal mehr auf die Russen, dann mal mehr auf die Chinesen, dann wieder gleichzeitig auf beide.
Alle Rassisten-Einpeitscher, Kriegstreiber und Kriegsgewinnler, Medienhuren und Politschranzen im „freien Westen“ atmen hörbar auf, weil dann alle Glotzen-Abhängigen all den Mist vergessen können, der hier am dampfen ist.
Das Merkel-Regime kann lässig die Staatskasse um einige hundert Milliarden Euro erleichtern und der EZB-Bank oder Big Pharma in den Rachen werfen. Es kann auch im Gemauschel mit den netten Herren von der Waffenlobby die Produktion drastisch ankurbeln, da wir uns dringend auf den nächsten Ritt gegen diese Untermenschen im Osten vorbereiten müssen.
Aller guten Dinge sind drei! Zweimal ordentliche Prügel erhalten, 14-18 und unter dem „GrößtenFeldherrnAllerZeiten“. Das reicht den Imperialisten und ihrem Politpersonal noch nicht. Allerdings wird das 3. Mal für Deutschland das endgültige AUS sein. Das hat ihnen Putin deutlich genug vorgerechnet. Aber was der sagt, kann man ja vergessen, scheinen die Politschranzen im goldenen Westen zu wissen. Die sollten sich aber vielleicht an Carthago erinnern: Nach dem ersten Krieg war es noch mächtig, nach dem zweiten war es noch existent, nach dem dritten war es verschwunden. Das hatte Rom erledigt.
Das „Genozid“-Thema wird besonders gerne gespielt – und man zählt auf die Vergesslichkeit der Menschen. Die USA haben es 244 Jahre lang (abzüglich 17 Friedensjahren) Genozid geübt – so etwa 100-200 Millionen Opfer kommen da zusammen. Prof. Gideon Polya aus Australien hat das exakt ausgerechnet.
Die Engländer waren nicht viel besser, weil die ja das erste echte Weltimperium errichtet hatten – in dem die Sonne wirklich nicht unterging. Da kamen die Franzosen nicht richtig mit. Aber die Spanier waren im Abarbeiten von Genoziden auch nicht schlecht. Die schafften in knapp hundert Jahren 60 Millionen Indigene in Südamerika. Alles Experten. Mit Genoziden kennen die sich aus.
Der pompöse US-Pompeo z. B. – eine Mischung aus Dick und Doof- hat auf den letzten Drücker noch beim Räumen seines Büros den Chinesen einen furchtbaren Genozid an den Uiguren angehängt: „Erzwungene Sterilisierung, erzwungener Abort und zwangsweise Familienplanung“. Das hat er sich von einem Deutschen – ausgerechnet – „ausgeliehen“, einem gewissen Adrian Zenz, ein rechter religiöser Extremist, der im Kampf gegen die Chinesen „von Gott geführt“ wird. Und was der in seiner Suppenküche zusammenrührt, wurde dann von Pompeo und allen wahren und guten Medien wie Associated Press, CNN und BBC dankend übernommen.
Ach ja, nicht zu vergessen, die Tibeter, die auch pausenlos, von wem wohl, den Chinesen, ausgerottet, unterdrückt, malträtiert und misshandelt werden.
Ein englisches Journalisten-Ehepaar, Stuart und Roma Gelder, gaben bereits 1964 ihr Buch über ihre Reisen in Tibet heraus („The Timely Rain“), in dem sie Tibet vor der Befreiung (durch China!) als „eine Maschine der Unterdrückung“ beschrieben und erklärten, wie die „Tyrannei der Mönche das Volk terrorisierte“. Das Buch benutzte ich schon in den 1968-er Jahren als ein wichtiges Argument gegen die damalige Anti-China-Hetze. Doch immer wieder bis heute bringen die Presstituierten ständig die Stories über Unterdrückung, KZs und Genozid in allen renommierten Medien unter.
Die Chinesen haben also beizeiten Erfahrungen sammeln können, wozu indigene Minderheiten für die Imperialisten gut zu gebrauchen sind. CIA, NED, BND, MI5 und vor allem die Zionisten sind die Elemente gewesen (und sind es noch), die in großen Ländern wie China, Russland, Sudan, Kongo, in Libyen, Iran, Algerien etc. für Spaltung, Aufstände, religiöse Auseinandersetzungen und Kriege gesorgt haben. Letztes Beispiel: Belarus.
Solches nicht zuzulassen hat schon Mao Tse-tung eine vorbildliche Politik, auch den kleinsten Minderheiten gegenüber ausgearbeitet. Alle konnten ihre Sprache und Kultur benutzen und weiterentwickeln, sie hatten eigene Schulen und Bildungsstätten, Tempel, Kirchen, Moscheen und weitgehende Selbstverwaltung. Was zum Beispiel für Chinesen galt, wurde niemals den indigenen Völkern aufgezwungen. So wurde die 1-Kind respektive die 2-Kind-Politik nicht bei Indigenen eingeführt.
Ein neues Buch von Maxime Vivas „Uiguren – Schluss mit den Fake News“ greift diese Themen auf. In einem Interview sagt er u.a.: „Heute werden Tausende von Terroristenlehrlingen chinesischer Nationalität von Al-Kaida in Syrien ausgebildet, nehmen an Kriegsaktivitäten teil und kehren dann nach China zurück, um ihre finsteren Aktivitäten fortzusetzen. Die 22 Uiguren, die eine Zeit lang in Guantanamo Bay festgehalten wurden, wurden ja nicht in China von den Vereinigten Staaten gefangen genommen, oder?“
Auch Prof. Dr. Wolfram Eisner behandelt in seinem Buch „Das chinesische Jahrhundert“ (erschienen 2020 im Westend-Verlag) die Minoritätenfrage: „56 Ethnien, darunter 55 Minderheiten“.
Es ist schon grotesk, dass die Länder, die ihre Minderheiten grob misshandeln, unterdrücken, sie in die entsetzlichste Armut versetzen, ihnen ihre Reichtümer in und über der Erde stehlen oder boshaft und mutwillig zerstören (man denke nur an die brutale Ausrottung der Bison in Nordamerika, die Existengrundlage der indigenen Urbevölkerung dort), wie die USA, Kanada, Brasilien, Indien, Indonesien (das gerade heftig über die Behandlung der Rohingya in Burma protestierte) etc., sich besonders ihr Maul zerreißen über nicht existente Genozide und Misshandlungen von Minderheiten Chinas. Selbst das kleine Schweden jodelt kräftig mit, hat aber in dem Trubel vergessen, das UNO-Abkommen zum Minderheitenschutz zu unterschreiben.
Aber China, das nicht auf dem Boden abendländisch-christlicher Kultur steht, sondern eine ethische Staatsräson hat, also nicht religiös, dass 1000 Jahre keine Kriege geführt hat, um andere Völker zu unterwerfen, auszubeuten, millionenfach zu ermorden, ein Land, das auf 2000 Jahre kultureller Geschichte zurück blicken kann, und in dem vor 200 Jahren die Imperialisten der westlichen Welt geschlossen einmarschierten, um alles zu stehlen, was nicht niet- und nagelfest war, das kann doch heute nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und einen chinesischen Sozialismus entwickeln wollen. Dem Land muss doch auch mal ein Genozid unterlaufen sein.
Nein ist es nicht! Heute ist China dabei, in wenigen Jahren wieder die größte Macht zu werden, in jeder Hinsicht – in Wirtschaft, Technik, Medizin, Kultur, Ökologie, Gesundheit. Das ist China bereit zu verteidigen, hat daran gearbeitet und ist inzwischen in der Lage, sich gegen jeden Aggressor zu verteidigen.
Wenn schon nicht Genozid dann aber totale Überwachung = Terrorregime
Unentwegt bekommt man über China zu hören: es sei mit seiner totalen Überwachung ein „Terror-Regime“. Großbritannien hat eine noch viel stärkere Überwachung mit Kameras an allen Ecken und Enden und mit Gesichtserkennung eingeführt – seltsamerweise spricht da niemand von einem Terrorregime. Oh Pardon, das ist ja christlich, demokratisch, königlich und kapitalistisch. Und nicht weltlich, undemokratisch und sozialistisch.
Wenn es um Cyber-Technik geht, möge uns hier ein Abschnitt aus dem Buch von Wolfram Eisner aufklären:
Die Albträume kapitalistischer Megastädte, in Südostasien etwa, mit ihren explodierenden Slums, ihrer Unregierbarkeit und ihrer teils völlig fehlenden Lebensqualität kann die chinesische Stadtpolitik jedenfalls verhindern. Daher werden chinesische Städte zu intelligenten, auch elektronisch verkehrsgesteuerten »Smart Citys« ausgebaut, in denen durchschnittliche Bewegungen der Menschen registriert und ausgewertet werden. Die entsprechende Cyber-Infrastruktur ist eingebettet in zahlreiche interdisziplinäre Forschungsprojekte zur Ermittlung der Raum-Zeit-Wahrnehmungen und entsprechenden Verhaltensweisen der Menschen. Erklärte Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität, des sozialen Zusammenhalts und der urbanen Governance. All diese Dinge werden in China in öffentlichen Debatten, wissenschaftlichen Konferenzen, öffentlich zugänglicher Literatur und bei konkreten Maßnahmen breit und kritisch diskutiert. Dennoch glauben westliche Medien offensichtlich die chinesische Wahrheit besser zu kennen und genau zu wissen, dass in China nur eine neue Überwachungsdiktatur beabsichtigt ist.(Eisner, S. 189)
Ein weiterer Aufreger in der Diktatur-Erzählung sind die „Sozialpunkte“. Im Artikel „Sozio-ökologische Transformation durch Sozialpunkte?“ schreibt Madeleine Genzsch (liegt dem Elsner-Buch bei), dass dafür der von Jinping genannte Begriff einer „ökologischen Zivilisation“ geprägt wurde, „eine Gesellschaft, die sich aufgrund der globalen ökologischen Herausforderungen und sozialen Ungerechtigkeiten auf Nachhaltigkeit ausrichte und in ihrem Wirken auf sozialen und ökologischen Prinzipien beruhe“.
Als Instrument diene „ein Anreiz- und Lenkungsmechanismus, der rechtmäßiges und moralisches Verhalten belohne beziehungsweise destruktives Verhalten bestrafe„. Dabei ginge es um Einhaltung von Bauvorschriften, Verkehrsvergehen, Internetkriminalität, zuverlässige Zahlungsabwicklung, Strafen für korrupte Beamte, Belohnung von umweltfreundlichem Konsum etc. Madeleine Genzsch schreibt weiter: „Laut einer Studie der Freien Universität Berlin befürworten 80 Prozent der chinesischen Internetnutzer das Sozialkreditsystem„.
Prof. Eisner weist auch die Diffamierung der Nachbarschafts-Komitees als „Instrumente der Diktatur“ zurück. „Die Nachbarschaftskomitees begannen in den 1950er Jahren als städtische Graswurzeln. Als Selbstverwaltungseinheiten des Volkes wurden sie auf Anregung von Mao Tse-tung, dem Gründer des sozialistischen Chinas, institutionalisiert“.
Dieses erste Nachbarschaftskomitee bestand aus den ersten 200 Menschen, die sich kurz nach der Gründung der Volksrepublik China am 23. Oktober 1949 in der Shangyangshi-Straße von Hangzhou eintrugen und alle zur Wahl des Vorsitzenden des Nachbarschaftskomitees gingen. Ende der 1980er Jahre wurden in allen Städten Chinas Nachbarschaftskomitees gegründet. Die Mitglieder der Komitees werden von den registrierten Haushalten für drei Jahre gewählt. Der gewählte Vorsitzende und Sekretär wird von den lokalen Regierungen bestätigt. Früher wurden oft Rentner für diese Aufgabe gewählt, heute gibt es sogar Vorsitzende, die einen Doktortitel haben. Das niedrigste Bildungsniveau ist ein Bachelor-Abschluss.
Teenager (in den Komitees) werden oft für verschiedene Projekte eingesetzt. Die wichtigste menschliche Quelle sind die registrierten Freiwilligen. Die Aufgaben der Nachbarschaftskomitees sind:
- Die Anwohner über die Verfassung, Richtlinien und Gesetze zu informieren,
- das Einsammeln der Abonnements für das Wohnhaus und die Baustelle und die Kennzeichnung der Dokumente,
- Zur Unterstützung der legitimen Rechte der Bewohner beizutragen,
- Zum Schutz des öffentlichen Eigentums,
- Organisation von Gemeinschafts Veranstaltungen und Unterhaltung,
- Friedensstiftende Maßnahmen bei geringfügigen Meinungsverschiedenheiten,
- Zur öffentlichen Sicherheit beitragen,
- Hygiene in Gemeinschaftsräumen zu regeln,
- Pflege der älteren und behinderten Menschen, Erziehung der Jugend und Verbesserung der sozialen Sicherheit,
- Vorschläge der Bürger an die Regierung heranzutragen.
Der Vorsitzende des Komitees ist für die Koordination verantwortlich. In jedem Komitee gibt es einen stellvertretenden Vorsitzenden. Jedes Mitglied des Komitees ist für einen bestimmten Bereich zuständig. Diejenigen, die mit diesen Aufgaben betraut sind, werden für die zivile Regierung, die soziale Wohlfahrt und die soziale Unterstützung angewiesen. („The secret of Chinas Success„: „Das Geheimnis von Chinas Erfolg: Nachbarschaftskomitees“, übersetzt v. Adnan Ak-firat – http://www.defenddemocracy.press/) Zum Schluss noch eine interessante Beobachtung meines kürzlich verstorbenen Freundes Andre Vltchek, die er auf seinen vielen Reisen, Reportagen und Vorträgen in China machte: „Viele Weiße (Westler) kommen in China an und werden wütend. Das Land ist ja schöner und sauberer und gepflegter, und die Städte sind auch unvergleichlich schöner und grüner und blühender, und die Menschen scheinen glücklicher zu sein. Das haben die uns abgeguckt und gestohlen.“
Darüber kann man ja nur lachen. Das hat den Amerikanern immerhin ihr vormaliger Präsident erzählt. Wie hieß der schnell nochmal?
Quelle: Freidenker 1/2021, Chinabashing, Einar Schlereth/Schweden (Youtube, Facebook )
Einar Schlereth lebte nach Studium in Hamburg und Freiburg i. Br. in verschiedenen europäischen Städten und seit 1997 in Schweden. Erarbeitete in rund 50 Branchen und ist Autor zahlreicher Bücher, Mitglied des Deutschen Freidenker-Verbandes und Herausgeber des Blogs einartysken
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