Prekariat bei der MA 48 der Stadt Wien
Der Verein Aktive Arbeitslose hat am 27.7.2012 einen Solidaritätsaufruf in seinem Info-Netz verteilt (siehe weiter unten). Über die Bedeutung der unmittelbar Betroffenen hinaus zeigt der Anlassfall alle bösen Facetten der neoliberalen Kommunalverwaltung (auch NPM = New Public Management genannt), wie sie in Österreich üblich werden und bereits üblich geworden sind.
Zum besseren Verständnis des Solidaritätsaufrufs einige Worte vorab:
Die Müllentsorgung war ein Dienst der Gemeinde. Auch wenn seit der Privatisierungswelle lukrative Teile an Private vergeben wurden, bleibt die Basisarbeit noch bei den Magistratsabteilungen (MA). Nun beginnt Wien ihre Magistratsarbeiterinnen und Magistratsarbeiter mit Werksverträgen anzustellen (siehe: Presse). Aus meiner Sicht ist es ein Unding und ein Unterlaufen von geordneten Arbeitsverhältnissen, wenn permanent benötigte Dienste als Werksverträge vergeben werden. Aber wenn die Verträge dann so vergeben werden, dass den Vertragspartnerinnen und Vertragspartnern die werksvertragsüblichen Freiheiten verweigert werden, ist das Maß der guten Sitten endgültig überschritten. Es handelt sich dann nur mehr um Preisdumping, interne Kollonialisierung, Ausbeutung und um strukturale Machtausübung eines ausbeuterischen Systems. (W.F)
Nun der solidaritätsaufruf des Vereins Aktive Arbeitslose:
Solidaritätserklärung mit den AbfallberaterInnen der MA 48
(Wien/Graz, 26.7.2012) Der Verein AKTIVE ARBEITSLOSE solidarisiert sich
mit den von Prekarisierung und sanfter Repression betroffenen
AbfallberaterInnen. Es ist völlig inakzeptabel dass die Gemeinde Wien im
eigenen Wirkungsbereich Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse wie die
Scheinselbständigkeit bei den AbfallberaterInnen drängt und auf diese
Menschen Druck ausübt, wenn sie um ihre eigenen ArbeitnehmerInnen- und
Menschenrechte kämpfen.
Mit großer Entschiedenheit lehnen wir es ab, dass durch die steigende
Zahl prekarisierter Arbeitsverhältnisse bei der Gemeinde Wien die
ArbeitnehmerInnenrechte massiv abgebaut werden.
Die AbfallberaterInnen leisten gesellschaftlich sehr wertvolle Arbeit
die weiter ausgebaut gehört, um endlich wirksame Schritte in Richtung
einer sozial- und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft ohne den
zerstörerischen, kapitalistischen Wachstumszwang zu setzen.
Wir fordern daher unbefristete Arbeitsverträge für alle
AbfallberaterInnen sowie alle anderen im Dienste der Gemeinde Wien
arbeitenden Menschen, die in den vergangenen Jahren mit prekarisierten
Arbeitsverhältnissen abgespeist wurden.
Menschen- und ArbeitnehmerInnenrechte sind unteilbar!
Mit solidarischen Grüssen
Mag. Ing. Martin Mair
Obmann „AKTIVE ARBEITSLOSE“
Weitere Infos:
Blog „Initiative Abfallberatung Wien“
http://abfallberatung.blogspot.co.at
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