[APFLUG] Neuberechnung der Stundenkontingente an wiener Schulen
Wie auch bereits in den Medien berichtet, hat die Neuberechnung der Stundenkontingenten an den wiener Schulen einige Aufregung verursacht (siehe https://www.derstandard.at/story/2000127593490/schulen-beklagen-personalkuerzungen-im-herbst ).
NEOS-Stadtrat Wiederkehr scheint entweder falsche Zahlen zu verwenden oder einen harten Sparkurs in der Bildung zu verfolgen. Jedenfalls scheint das Gegenteil dessen zu passieren, was im Juni angekündigt war (siehe: APFL-LeiterInnen-ZAG)
APFLUG, eine Personalvertretung der Pflichtschullehrer*innen möchte auf die Problematik aufmerksam machen (siehe APFLUG-Newsletter). Im Folgenden Auszüge aus diesem Newsletter.
Neuberechnung der Stundenkontingentsvergabe an Wiener Schulen für das Schuljahr 2021/22
Verunsicherte Kolleg*innen melden sich bei der unabhängigen Personalvertretung, diese berichten über erschreckende Beispiele, die in der Gesamtheit viele drängende Fragen aufwerfen.
- Wie kann es sein, dass Schulen mit gleichbleibender Schüler*innenzahl weniger Lehrer*innen haben werden?
- Die Schüler*innenzahlen sind seit 2012/13 am Steigen. Wie ist die Entwicklung der Lehrer*innenstellen (Vollbeschäftigungsäquivalente) dazu?
- Wo bleibt die versprochene Transparenz, welche Schulen bekommen warum wie viele Stunden?
- Welche Projekte werden in welchem Ausmaß unterstützt?
- Stimmt es, dass Deutschförderstunden für die einzelnen Schulen erst im
September bekannt gegeben werden? - Müssen also Deutschförderlehrer*innen bis in den September warten, ob sie Arbeit haben oder nicht? Dann werden sich wohl viele qualifizierte Pädagog*innen in anderen Bereichen eine Stelle suchen.
Viele Eltern und Pädagog*innen erhofften, dass mit der Neuberechnung der Stundenkontingente soziale Ungerechtigkeiten (Sozialindex) abgefedert werden würden, das scheint -s. Beispiele [Anm. Frie.: siehe Zuschrift Betroffener]- nicht der Fall zu sein.
Nachdem die Stundenkontingentszahlen erst zweieinhalb Wochen vor Schulschluss bekanntgegeben wurden, fordern wir von der unabhängigen Personalvertretung schnellstens eine Klärung der offenen Fragen, damit Schulleitungen und Lehrer*innen für das kommende Schuljahr planen können.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Bogdan gaby.bogdan@outlook.com
Zuschriften Betroffener
Sieht so verantwortungsbewusste, zukunftsorientierte Bildungspolitik aus?
Beispiel Mittelschule 10.Bezirk: „Bei uns wurden 40 Schüler*innen nicht einberechnet, deswegen kommt es zu Kürzungen (ca. 2 Dienstposten), auf Nachfrage an die Bildungsdirektion hieß es, „es können keine tagesaktuellen Zahlen genommen werden.“ Diese 40 Schüler*innen sind nicht von gestern auf heute gekommen. Welche Zahlen wurden hier einberechnet?“
Beispiel Volksschule 12.Bezirk: „Bei uns müssen vier Kolleg*innen gehen. Ich sollte im kommenden Schuljahr eine erste Klasse übernehmen, jetzt weiß ich nicht mal, ob ich weiter einen Job habe bzw. an welche Schule ich komme.“
Beispiel Volksschule 14.Bezirk: „Wir lösen unsere drei I-Mehrstufenklassen auf, weil wir keine Teamstunden mehr bekommen. Ein jahrzehntelang erfolgreiches Projekt geht zu Ende.“
Beispiel Mittelschule 12.Bezirk: „Trotz gleichbleibender Schüler*innenzahlen wurden dieses Jahr zwei und für das kommende Jahr eine Stelle gekürzt. Wie kann das sein? Mittelkürzung auf dem Rücken
sozial Schwacher?“
Beispiel Krisenintervention: „An unserem Standort wurde der Bereich mobile Krisenintervention gestrichen: minus 5 Dienstposten in Zeiten, in welchen Unterstützung in Krisenfällen voraussichtlich zunehmen wird.“
Beispiel Sondererziehungsschule: „6 Stellen weniger.“
Beispiel Mittelschule 2. Bezirk: „An unserer Schule wurde die Beratungslehrerin gestrichen, ab nächstem Schuljahr auch der Schulsozialarbeiter. Was können wir tun?“
Sprachheilschule: „Minus 100 Stunden. Finanziell schwache Familien können sich diese Leistungen nicht einfach zukaufen.“
Stützlehrer*innen: „Seit 18/19 wurden 260 Stunden eingespart, dieses Schuljahr sind es 58 Stunden.18/ 19…… 959 Std/ 19/ 20…… 937 Std/ 20/ 21…… 757 Std/ 21/ 22….. 699 Std. Pensionierungen während des kommenden Schuljahres werden natürlich nicht nachbesetzt.“
na ja, als jemand der die 10 letzten jahre vor der pensionierung als quereinseteiger den schulbetrieb erlebt hat, ist die aktion folgerichtig. für mein empfinden hat sie auf sich warten lassen, denn die neos haben wie der wiilde auf der maschin immer angekündigt, es muss sich an den schulen etwas ändern, es muss reformiert werden, warum weiß niemand, die argumente hiefür waren derart unbedarft und ausdruck einer gewaltigen ignoranz, nur war jetzt der stadtrat für bildung sehr schnell, wohin er gekommen ist, das weiß er naturgemäß nicht, dazu müßte er eine vertiefte ahnung der materie haben. welcher politiker hat schon von irgendwas eine ahnung ?
das ist halt das wesen der neos, nix wissen, große klappe,mediale dauerpräsenz und heisse luft im sinne des neoliberalismus wirtschaftlicher ausprägung. das ergebnis ist natürlich für das profane volk extrem negativ. in politik und auch im sozialwesen, man bedenke all diese einflüsterer dieser couleur aus der agenda austria, auch im bereich des bautycoon haselsteiner,der die partei ja finanziell unterstützt ! heute war von dieser seite wieder ein erbärmliches pamphlet in der kleinen zeitung, welche wohl als sprachrohr des neoliberalismus ihr betätigungsfeld sieht. es hatte mir ja zu denken gegeben, dass in der wienkoalition gerade die neos den bildungssektor bekamen….
wobei erinnerlich ist, dass ausgerechnet die vergangenen bildungsministerien in spö und weiblicher hand, durch ideologiewahn und unfähigkeit der schule im allgemeinen gewaltig geschadet haben. reformen, die für nix sind, eher zerstörerisch, denn fördernd wirken. es ist also folgerichtig, dass im roten wien, die 15 jahre anhaltende hatz gegen die lehrerinnen (ungegendert, die schule ist zu 80 % weiblich, dazu wird ungeniert immer vom gender gap und equal payday gesprochen, aber die lehrerinnen wurden und werden im lohn und arbeitspensum kontinuierlich gequetscht durch sozis, diesmal durch geduldete lakaien ).
diese folgen sind konsequent, es haben sich gegen die lehrerinnen alle einspannen lassen, die hatz war immens, die zunft hat ihren respekt verloren. die betroffenen künftigen lehrerinnen haben die konsequenzen der politik nicht realisiert und haben a priori nicht dagegen protestiert, besonders gegen die aktuelle ausbildung und entlohnung nicht. jetzt werden die schrauben immer gewaltiger festgedreht, sodass die blauäugigsten gegner der lehrerinnen schon merken, dass der schaden primär bei den schülern und schülerinnen liegen wird. viele ausgebildete junglehrerinnen gehen mittlerweile ins ausland, in die schweiz und nach bayern, wo diese noch eine hohe wertschätzung und eine gute bezahlung erfahren.nicht die hier üblichen dauerbeschimpfungen.
jetzt herrscht eine vordergründige aufregung bei allen, die all diese jahre kein problem damit hatten, lehrerinnen despektierlich zu beurteilen. nur kommt es halt so zurück, wie in den wald gerufen wurde und die neos in ihrer bedeutungslosigkeit haben die chance ergriffen als henker aufzutreten im irrglauben den jubel vermeintlich blöder massen zu bekommen. da gilt der alte spruch, wie der schelm denkt, so ist er, nur manchmal wirkt auch das elfte gebot „man/frau soll sich nicht täusschen“.
jetzt wird halt über ein symptom gejammert, die ursache hingegen bleibt unangetastet, nämlich der vordergründige neid auf scheinbare privilegien von lehrerinnen (ich erlaube mir hervorzuheben, ungegendert), mit denen in vermeintlicher weise immer zu argumentieren ist, auch medial eine befeuerung erfährt. es folgen jetzt 8 wochen ferien, wogegen die „hart arbeitende bevölkerung“ im sommer natürlich probleme mit der kinderbetreuung hat, mit kostenlosen nachhilfen besonders für schüler und innen, die über das ganze jahr kein interesse an schule zeigen…….. ;-) nur so als beispiel :-)
Trackback by kurt strohmaier 23. Juni 2021 16:13