LINKEstmk 

  LinkeStmk | YouTube | Stmk gemeinsam | Grazer BI | Volksbegehren | Petitionen

Die „Zapatistas“ kommen!

Bloged in Allgemein,Matriarchale Gesellschaft,Systemalternativen by friedi Montag April 26, 2021

Im Juli/August dieses Jahres besucht eine Abordnung der Zapatistas Europa (siehe: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1150779.ezln-zapatistas-auf-dem-weg-nach-europa.html). Dieser Besuch soll ein gegenseitiges Kennenlernen sowie ein Kondensationskeim für basisdemokratisches Zusammenleben darstellen.

Kurzübersicht zu Zapatistas:

(zu Zapatismus siehe auch: https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/4019/file/wtp13.pdf )

Der zapatistische Widerstand gegen den autoritären Staat wurde am 1.1.1994 in Mexiko ausgerufen. Die Zapatistas, indigene Ureinwohner Mexikos, haben dem Mexikanischen Staat den Krieg und seinen land- und lebenvernichtenden Freihandelsabkommen (NAFTA) den bewaffneten Widerstand erklärt und in Chipas auch begonnen. Mit Prügel aber auch mit ein paar Gewehre haben sie sich der Staatmacht entgegengestellt um ihre Forderungen nach Bildung und selbstbestimmten Lebensraum Nachdruck zu verleihen. Sie haben in fünf Bezirke angegriffen – und konnten die Bezirke übernehmen

Der Kampf war nicht harmlos: Es gab Tote – das Heer ist ausgerückt – aber die Bevölkerung wollte nicht dass das Militär gegen die Indigenen vorgeht (siehe auch: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/25-jahre-zapatistischer-aufstand-wir-sind-das-mexiko-das-niemand-beachtet/)

Die Indigenen haben gesagt, sie verhandeln – aber nicht mit der Regierung – den einzigen den sie Vertrauten, war der katholische Bischof ….

Der Staat hat Militär, Polizei und Privatinitiativen versucht gegen die Indigenen vorzugehen. Auch  mit Benefit-Zusagen wurde versucht die Bewegung zu desavoieren (Zusage von Boden für Hütte usw.)

Am 10.1.1995 haben die Indigenen die Waffen niedergelegt – aber nicht abgegeben – zum Glück – sonst gäbe es sie schon nicht mehr. Sie wurden bei den Zusagen nämlich immer betrogen. 2003 sagten die Zapatistas: Es ist Schluss und haben in 5 Landkreisen autonome Regierungen gebildet.

Es ist nicht ganz klar, wie der aktuelle Stand der Bewegung ist. Die autonomen Gebiete gibt es jedenfalls weiter und die basisdemokratische-anarchistische Idee der Gemeinschaft ist weiter stark.

In den autonom verwalteten Gebieten gibt es Schulen – die Kinder werden nur von Indigenen unterrichtet – andere dürfen die Lehrer ausbilden – aber nicht die Kinder. Zentrales Kriterium: Der Schwächste muss mitkommen – nicht der Beste. Das Gesundheitssystem ist auf Naturmedizin aufgebaut;  die Ökonomie auf Gemeinwohl.

Und: Die Menschen regieren  sich selbst (anarchischer Ansatz). Alle Beschlüsse fallen gemeinsam. Jeder kann an der Regierung mitarbeiten (gratis) – sie brauchen nicht unbedingt einen Pärsidenten. Falls doch jemand Präsident wird (also Vollzeit sich einer politischen Sache widmet), wird sein Land vom Nachbarn mitbetreut.

Nun kommt eine Abordnung der Zapatistas auf einen Europa-Besuch.

Der Besuch Europa hat zwei Aspekte:

Zum einen soll er an die Eroberung des indigenen Lebensraum durch die Europäer (Spanier) erinnern und zum zweiten soll damit der Keim für zivilgesellschaftliche Aktivitäten hin zur Basisdemokratie in Europa gestärkt werden. Es soll ein Erfahrungsaustausch von Erfahrungen mit gemeinwirtschaftlichen Lebensräumen in Europa und Mexiko sein.

Der Aufbruch der Delegation erfolgt soeben (siehe: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/24/und-wahrenddessen-im-lakandonischen-urwald/).

Eine genaue Reiseplanung ist nicht möglich, da die jeweiligen Ziele jeweils demokratisch abgestimmt werden – sowohl mit der Delegation als auch mit etwaigen Gastgebern. Gleiches gilt für Veranstaltungen und Kundgebungen. Die europäische Linke ist aufgefordert, Aktionen, Treffen, Diskussionsrunden und Kundgebungen zu planen und durchzuführen, unabhängig davon, ob die Delegation nun auf besuch kommt oder nicht (siehe auch: https://anarchismusforschung.org/?p=670 ). Die Zapatistas sehen sich eher als Zeiche und Keim dafür, Basisdemokratien und Selbstbestimmung zu stärken.

Natürlich ist das aktuelle Corona-Regime diesem Streben genau entgegengesetzt. Daher ist es auch von den Corona-Regeln abhängig, ob die Delegation überhaupt die vorgesehenen Länder bereisen darf.

Weitere Info: https://zapatouraustria.blogspot.com/

Graz, 26.4.2021, W.Friedhuber

Kommentare	»
Leave a comment


RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Powered by Wordpress, theme by Dimension 2k