[Österreich][Parlament] Kurz der Trickreiche erklärt Flüchtlingslage
Heute 23.9.2020 gab Herr Kurz, Bundeskanzler von Österreich in Bezug zum Vorghen der Flüchtlingsaufnahme von Kindern aus Moria ungefähr folgende Erklärung ab: Äpfel sind wie Birnen und daher machen wir Zwetschgenkompott (oder Kaiserschmarren?).
Natürlich hat der Herr die Aussage rhetorisch wesentlich besser und weitschweifiger formuliert – und auch mit emotionalen Aspekten geschmückt, garniert mit dem Angebot, die anfragende Abgeordnete möge doch mit ihm einmal in die Flüchtlingslager Afrikas kommen usw. usw. – kurz: Kurz der Trickreiche! Was mit dem Gailomobil schon funktionierte ist nun zur Perfektion entwickelt: Ablenken, Bodennebel und eben Äpfel mit Birnen mischen um dann das Kanickl aus den Hut zu ziehen.
Inhaltlich argumentiert der Kanzler, dass Österreich Kinder aus Moria nicht aufnehmen könne, weil Österreich ja nicht alle Hilfsbedürfdigen der Welt aufnehmen könne – und es in Afrika zahlreiche Flüchtlinge gäbe, die ebenfalls gerettet werden wollen ….
Für die, die in diesem Spachkompott noch nicht ganz durchblicken: Moria befindet sich im Gebiet der EU. Bei den Flüchtlingen in Moria geht es um Menschen, für die die EU zuständig ist. Der Kanzeler kennt anscheinend neben der Verfassung auch die Grenzen der Verwaltungsgebiete nicht. Während Vor-Ort-Hilfe natürlich immer begrüßenswert ist, gilt die Vor-Ort-Hilfe natürlich für Syrien, Libyen, Syrien usw. – für Moria heißt es jedoch, die Menschen in Europa zu integrieren, weil sie eben NICHT in Syrien, Lybien, Sudan oder sonstwo in einen der katastrophalen Krisengebieten sind – sonder in der EU!
Für diese Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern ist die EU zuständig und damit auch Österreich. Den Menschen in den Lagern, so sie Asylstatus zugesprochen bekommen haben, muss human geholfen werden. Auch wenn es Herrn Kurz um die Wählerstimmen der Menschen, die von der Zuwanderung genug haben, geht und um seine rechtsgerichtete Spaltungspolitik – es wäre als Kanzler von Österreich trotzdem seine Aufgabe den Menschen zu helfen.
Kurzens Lösung für das Problem ist anscheinend wie immer ein schales Sprachkompott das in Hinblick auf die Ignoranz der Österreicher zubereitet ist. Die Aussagen klingen zwar so als wären sie was, sind aber ein Schmarren!
Graz, 23.9.2020, W.Friedhuber
PS.:
Auszug aus dem Ö1 Mittagsjournal:
Die NEOS fordern die ÖVP auf, sich einen Ruck zu geben und Kinder aus Moria aufzunehmen. Bundeskanzler Kurz betonte, dass es auch in vielen anderen Regionen unfassbares Leid gebe – daher sei die richtige Antwort die „Hilfe vor Ort“. Die SPÖ warf Kurz massive Versäumnisse in der Flüchtlingspolitik vor. Die FPÖ sagt, die Aufnahme von Migranten würde das Problem nicht lösen. (https://oe1.orf.at/programm/20200923/612338)
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