Ein Kind kann die Welt verändern – aber nur wenn es marktkonforme Forderungen hat
Ist es nicht seltsam: Da stellt sich eine Schülerin, Greta Thunberg, seit August 2018 mit mit einer Tafel auf die Straße und 5 Monate später ist eine weltweite Bewegung mit 10.000 Aktivistinnen entstanden und die Schülerin wird sogar zum Nobelpreis vorgeschlagen.
Wenn in Österreich etwa
- in allen Bundesländern gegen die Schwarz-Blaue rechtsgerichtete Regierung demonstriert wird,
- wenn gegen den Sozialabbau demonstriert wird,
- wenn gegen Spekulation und Lebensraumzerstorung demonstriert wird,
- wenn gegen Demokratieabbau und Überwachungsstaat demonstriert wird
– und das schon sein Jahren – so findet das kaum Eingang in Presse und Rundfunk.
Hingegen bei der „Bewegung“ die jetzt entstanden ist, da drücken sich nun die Kinder in Ministerien und Medienanstalten die Klinke in die Hand. Da ist Presse, Funk und Fernsehen parat.
Was ist das Geheimnis von Greta?
Nun: Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass da etwas inszeniert wird.
Auffallend ist, dass bei diesen Protesten aufgerufen wird, den Planet zu retten, das Klima zu retten – also lauter Aufrufe, die unerfüllbar sind! Aufrufe, die niemanden weh tun. Aufrufe, die geneigt sind, von dem was getan werden sollte abzulenken.
Noch dazu, wo diese Aufrufe als Sofortmaßnahmen meist Steuererhöhungen, Strafgebühren und Industrie-Förderungen als Lösungskonzepte anbieten – oder weitere gigantische Industrieprojekte wie etwa Windpropellerfarmen im Meer.
Die für unmöglich gehaltene Besteuerung von Luft – die wird da gefordert und als CO2-Steuer auch umgesetzt. Keiner der kapital-lukrierenden Eliten wird da ernsthaft dagegen sein. Steuern bezahlen die Unteren und kassieren die Oberen – dem Planeten ist das ohnedies egal.
Ich bin überzeugt, würden die Kinder das Ende dessen fordern, was den Planeten wirklich gefähret – Aufrüstung, Bodenspekulation, Atomkraft, Abholzung (auch bei uns!), Massenverkehr, ineffektives Wirtschaften usw. – keine Zeitung würde mehr berichten.
Ich stelle zur Diskussion, ob hier nicht eine neue Welle der Verdummung gestartet wird – ob Kinder da instrumentalisert werden, um die Probleme eben nicht lösen zu müssen; um die Probleme statt dessen vermarkten zu können.
Ich weiß nicht ob es zynische Absicht oder Zufall ist: Der Protest wurde in Graz mit einem Lichtermeer – also mit symbolischer Energieverschwendung – durchgeführt.
So erfreulich es ist, wenn sich Kinder und Jugendliche den Problemen der Zeit annehmen, so bedenklich ist es, wenn dies unreflektiert erfolgt.
Erfreulich wäre, wenn die Kinderdemonstration
- für Grundeinkomen,
- für Chancengleichheit in der Bildung,
- für Willkommenskultur,
- für den Erhalt unberührter Natur,
- gegen Bodenversiegelung,
- für nachhaltige Produkte,
- gegen Abbau des Sozialstaates,
- gegen Stadtzerstörung,
- gegen Nato-Nachrüstung,
- gegen Atomanlagen,
- gegen die Bombardierung von Ghaza
usw. usw. richten würden – und zwar ganz konkret an die lokale Politik!
Das sind Themen, bei denen Feuer am Dach wäre. Da müsste möglichst bald was unternomen werden – statt dessen: Klima-Schutz!
Wie schützt man Klima?
Klima kann man nicht schützen, Klima ist ein meterologisches Durchschnittsereignis. Aber selbst wenn man unter Klimaschutz ein Verhalten versteht, dass den Einfluss der menschlichen Aktivität an den Durschnittstemperaturen und anderen meterologischen Erscheinungen gering hält, ist die Forderung nach Klimaschutz vage.
Es ist eine so abstrakte Forderung, dass man unter das Schlagwort Klimaschutze vom Rauchverbot bis zum Überwachungsstaat und Lohnsenkung alles hineinpacken kann. Eventuell ist das der Grund, warum diese Bewegung so erfolgreich ist?
Graz, 16.3.2019, W.Friedhuber
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