[Graz/Steiermark] Gegen den Willen der Bürger wird in Graz weiter der Baumafia geopfert ….
Die Spaltung der Gesellschaft wird von den Regenten durch Ignoranz betrieben. Die Vorgänge um die Realitätenverwertung in Graz sind dazu ein Beispiel.
Wenn immer mehr gegen die Wünsche der Lohnabhängigen und der Wohnbevölkerung in den Gemeinden agiert wird, ist eine Radikalisierung vorherzusehen!
Wie beim Murkraftwerk in Graz, wie beim Protest gegen den Augartenumbau, wie bei den Protesten gegen die Altstadtzerstörung – nun auch das Vorgehen bei einem der letzten landwirtschaftlichen Nutzflächen in Graz: Alt-Grottenhof soll der Baumafia überlassen werden!
Dies trotz dessen, dass Alt-Grottenhof als Landwirtschaftsschule betrieben und benötigt wird.
Dies trotz dessen, dass eine Abstimmug im Bezirk zu 96,5 % für den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen gestimmt hat.
Dies trotz dessen, dass sich die ÖVP immer noch als bauern-nahe positioniert und die FPÖ so tut als wäre sie traditionsbewusst.
Natürlich wird der ÖVP-Bau-Frontmann (Bgm. Siegfried Nagl) die Zuständigkeit auf das Land verweisen – natürlich wird das Land (ÖVP Lh. Hermann Schützenhöfer) auf einen Widmungsplan der Stadt verweisen.
(Die FPÖ will ich hier nicht weiter erwähnen, die machen ohnedies alles was spaltet und selbstherrlich ist…)
Währen diese selbstherrliche ÖVP(+FPÖ)-Riegen – auch mit Duldung der SPÖ ihre Kapitalinteressenten bedienen, geht für die Menschen immer mehr Lebensraum verloren.
Proteste hin – Proteste her – wir sind wir! Das hat in der Steiermark tradition. Nicht umsonst hat man früher in Wien auf die Steiermark herabgeschaut und es als „Wildes Bergvolk hinter dem Semmering“ bezeichnet.
In dieser Bezeichnung liegt aber auch Hoffnung!
So gab es im alten Österreich zwei Orte mit sogenannten Fensterstürzen, also Vorkommnisse, bei denen die Verwaltung beim Fenster hinausgeworfen wurde. Einer ist der berühmte Prager Fenstersturz (lt. Wikipedia waren es in Prag 3 Fensterstürze – siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Fenstersturz), der andere ist der Lorenzer Fenstersturz in der Steiermark, wo man die christlich-soziale Landesregierung samt ihren Landeshauptmann Rintelen aus dem Fenster warf (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Lorenzer_Fenstersturz).
Waren die Anlässe damals viel ernster als die aktuellen Vorgänge – immerhin ließ die christlich-soziale Regierung der Steiermark damals auf die Arbeiter schießen – so ist aber eine ähnliche Haltung der heutigen christlich-sozialen (noch nennen sie sich so; und die FPÖ hat nun auch ihre Liebe zu Kreuz entdeckt) zu sehen.
Eben: Mir san mir! Was wir anschaffen, wird gemacht! Wir wissen was gut für euch ist! Kusch!
Mir ist bewusst, dass die Damen und Herren Regenten empfindlich sind, wenn man sie daran erinnert, dass die Massen 1.) mehr sind als sie und 2.) nicht unbedingt in jedem Fall friedlich bleiben – Frankreich ist da zur Zeit ein Beispiel.
Aber: Es genügt eben nicht, einfach die Überwachung und die Zensur zu verschärfen und immer mehr Verbote zu erlassen um die Regierung am Regieren zu halten.
Eine Demokratie wäre in dem Punkt viel anspruchsvoller. Sie verlangt auch, dass die aktuelle Regierung auf die Minderheiten Rücksicht nimmt. Tut sie das nicht, treibt sie die Minderheiten in eine immer größer werdende Radikalität die schlussendlich auch auf die Masse überspringen kann.
Gerade die Geschichte Österreichs zeigt, dass selbst ein zur Obrigkeitshörigkeit erzogenens Volk zwar lange Zeit dumpf alles in sich hineinfrisst, dass es aber dann nur einen Funken braucht, um den Frieden zu stören.
Aktuell spielen die Bürgerlichen in Österreich mit dem Feuer!
Im Sinne der ersten Bürgerpflicht (der Ruhe) ist es zu loben, dass die Mehrheit der Besitzlosen noch nicht bemerkt haben, dass sie besitzlos sind und dass Spekulanten sich ihren Lebensraum aneignen.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Ignoranz gegenüber der Enteignung ihrer Lebensbedürfnisse anhält und sie daher gegen die Brandstiftungen der Regenten immun bleiben ….
13.12.2018, W.Friedhuber