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[AIK] Angriff auf Afrin: Erdogan versucht in der syrischen Niederlage das Gesicht wahren

Bloged in Allgemein,Diskussion by friedi Freitag Februar 16, 2018

1) Erdogan versucht in der syrischen Niederlage das
2) 80 Jahre Anschluss: Seminar und Podiumsdiskussion, 10. März 2018, Wien

1) Angriff auf Afrin: Erdogan versucht in der syrischen Niederlage das Gesicht zu wahren

Kooperation mit USA könnte für Kurden von militärischem Vorteil zur
politischen Bürde werden

Der gegenwärtige türkische Versuch, den kurdischen Kanton Afrin zu
erobern, ist eine der zahllosen Schritte in einem historischen
Bürgerkrieg mit starker regionaler und internationaler Verstrickung. Es
zeigt sich, dass der Krieg noch lange nicht aus ist. Zudem sind
militärische Verschiebungen nicht immer deckungsgleich mit politischen.
Bei so vielen Mitspielern können sich immer neue, unerwartete
Konstellationen ergeben.

Die Quintessenz dieser Etappe: Die Türkei musste bereits seit geraumer
Zeit zur Kenntnis nehmen, dass ihre Macht- und Expansionsambitionen
gescheitert sind. Doch Erdogan kann das nicht eingestehen, sondern muss
es verstecken. De facto hat Ankara die russische Vormachtstellung
bereits akzeptiert und damit auch die weitere Existenz des Systems
Assad. Der Zusammenbruch des Islamischen Staates, den die Türkei
indirekt benutzt hatte, erlaubte die Expansion der Kurden. Diese haben
die Unterstützung der USA im Rücken – ein enormes Problem für den
Nato-Staat Türkei. Nur Moskau kann Ankara bei der Zurückdrängung der
Kurden helfen, doch dafür wird ein politischer Preis zu zahlen sein. Wie
der Deal aussehen kann, ist noch auszumachen. Von der Substanz der
türkischen Zugeständnisse an Moskau wird abhängen, auf welches Ausmaß
Ankara die Kurden reduzieren darf. Doch ganz allein können die beiden
zentralen Mächte sich das nicht ausmachen – jeder Kriegsteilnehmer wird
mitreden und versuchen seine Interessen möglichst einzubringen.

Ganzer Text:
http://www.antiimperialista.org/de/content/angriff-auf-afrin-erdogan-versucht-der-syrischen-niederlage-das-gesicht-wahren

2) 80 Jahre Anschluss: nicht rituelles Gedenken, sondern Lehren ziehen
für heute

Samstag, 10. März 2018 – 15:00
Amerlinghaus, 1070 Wien, Stiftgasse

Der 12. März, der Tag des Anschlusses Österreichs an Nazi-Deutschland
vor 80 Jahren, wird für das offizielle Österreich zur Verlegenheit. Es
war vor allem die Ausschaltung der Demokratie im Austrofaschismus, die
Feigheit und Anschlusssehnsucht der eigenen Machteliten, die dazu
führte, dass im März 1938 der Annexion kaum Widerstand entgegengesetzt
werden konnte. Diese Anschlusssehnsucht teilten nicht wenige hochrangige
Sozialdemokraten, die zuvor den Widerstand auf der politischen Basis
eines selbständigen Österreichs hintertrieben hatten. Karl Renner,
später Bundespräsident, drängte sich den Nazis richtig auf.

Man wurde Teil einer Großmacht. Das aber scheint gegenwärtig den Eliten
und der politischen Klasse durchaus genehm, siehe die Ausfälle gegen die
„Kleinstaaterei“. Nur im Rahmen der EU könne man sich global wieder
Geltung verschaffen – und zwar auf einer strikt wirtschaftsliberalen
Grundlage. Wieviel bleibt da noch vom Anspruch auf Demokratie und
Volkssouveränität?

Und wir wollen uns Gedanken machen über die Bedeutung des staatlichen
Schuldeingeständnisses Ende der 1980er Jahre: wie sehr verwischt das
Postulat der Kollektivschuld die Rolle der Eliten im Nationalsozialismus
und wird dadurch nicht auch das Konzept einer selbständigen Nation
Österreich in Misskredit gebracht? Denn im Gegensatz zu den Herrschenden
hält die Bevölkerung insbesondere das Österreich der 1970er Jahre, mit
seinem sozialen Kompromiss und seiner ausgleichenden Außenpolitik, in
positiver Erinnerung. Darum steht, im Gegensatz zu den Oberschichten,
die Mehrheit für die Neutralität.

Was ist also von dem umso demonstrativeren Bekenntnis zum Antifaschismus
zu halten, wenn gleichzeitig Opposition gegen die neoliberale
Konterreform und die Herausbildung einer militarisierten EU-Großmacht
als populistisch und nationalistisch verunglimpft – und dabei gleich
rechts mit links gerne in einen Topf geworfen wird?

Wir haben einen eigenen Blick auf die Geschichte. Er unterscheidet sich
drastisch von dem des politischen Establishments. Die aktuellen
politischen Strukturen dürfen sich nicht länger hinter schief
ideologisierten historischen Gedenkjahren verbergen. Wir wollen die
Bedingungen und die Kontinuitäten herausarbeiten.

von 15–18 Uhr Seminar, ab 18 Podiumsdiskussion

* Albert F Reiterer, Historiker und Sozialwissenschaftler
* Antifaschistische Aktion Wien
* Thomas Pierer, KPÖ Steiermark
* Solidarwerkstatt
* Gernot Bodner, Antiimperialistische Koordination (AIK)

Veranstaltet von: Antifaschistische Aktion Wien, Solidarwerkstatt,
Antiimperialistische Koordination, KPÖ Steiermark

siehe auch: Anschluss 1918, 1938 und EU 2018:
http://www.antiimperialista.org/de/content/anschluss-1918-1938-und-eu-2018
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Antiimperialistische Koordination
aik@antiimperialista.org
www.antiimperialista.org/de
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