[Radio Helsinki] Von 29.9.-14.10. bieten Österreichs Freie Medien Orientierungshilfen zur Wahl
#Stimmlagen zur Nationalratswahl 2017
Österreichs Freie Medien bieten Orientierungshilfe und erweitern das Angebot der Wahlberichterstattung.
Auf Radio Helsinki (92,6 MHz) ab 29.9. täglich um 17:00
Vom 29. September bis 14. Oktober informieren und diskutieren 14 Freie Radios und 3 Community TVs täglich und bundesweit über die Nationalratswahl. Ihr Interesse gilt dem programmatischen Diskurs und nicht der politischen Inszenierung. Von Armutsgefährdung bis Zuwanderung, von Frauenrechten, Bildung und Kultur bis hin zu Medien- und Netzpolitik – sie berichten über Themen, die kaum oder keine Beachtung finden und holen nicht nur Politiker*innen vor die Mikrophone, sondern auch Wähler*innen und jene, die von der Wahl ausgeschlossen sind.
Die Freien Medien begreifen sich als Teil der Zivilgesellschaft und fragen nach, welche Rahmenbedingungen ein gutes und gerechtes Zusammenleben braucht. Das Programm von #Stimmlagen besteht aus Beiträgen aller österreichischen Freien Medien, die täglich auf allen Kanälen zu hören und zu sehen sind.
Radio Helsinki 92,6 sendet die #Stimmlagen von 29.9. bis 14.10. täglich um 17 Uhr. Am darauf folgenden Tag werden die Sendungen um 7:30 Uhr und um 12:00 Uhr wiederholt.
Informationen zum Programm findest Du auf www.stimmlagen.at
Die Beiträge von Radio Helsinki
Der erste Beitrag von Radio Helsinki am 1. Oktober geht dem Phänomen der Wahl des „kleineren Übels„ nach. Nichtwähler*innen werden in der Regel schief angesehen und mit moralischen Appellen dazu angehalten, doch irgendwo ihr Kreuzerl zu machen. Schließlich ist in einer Demokratie die Teilnahme an Wahlen doch Bürger*innenpflicht. Unsere Vorfahren mussten diese Möglichkeit unter großen Entbehrungen erkämpfen. Auch wenn von keiner Partei erwartet wird, dass sie die eigenen politischen Präferenzen in ausreichendem Umfang umsetzt, könnte man dann doch wenigstens das kleinere Übel wählen. Doch besteht dann nicht die Gefahr, dass die zur Gewohnheit gewordene Entscheidung für das kleinere Übel, erst das Größere ermöglicht? Kann Nichtwählen also ein Akt der Aufkündigung des Einverständnisses mit der begrenzten Demokratie bzw Auswahl sein? Aber was dann? Welche Alternativen zur aktuellen Form der Demokratie sind denkbar und sollten angegangen werden?
Der zweite Beitrag von Radio Helsinki wird am 14. Oktober ausgestrahlt und diesen Freitag um 19 Uhr live im Funkhaus-Foyer aufgenommen. Wir stellen uns die Frage, ob Österreich vor einer autoritären Wende steht oder ob wir bereits mittendrin sind. Seit Jahren sorgen Regierungen in Österreich für Verschärfungen im Asylrecht. Im Jahr 2000 hat das noch tausende Menschen auf die Straße gebracht, heute wird es vielfach als politischer Normalzustand akzeptiert. Aktuelle Entwicklungen in europäischen Ländern wie Ungarn, Polen oder der Türkei liefern eine Voraussicht, wie es in Österreich weitergehen könnte: „Law-and-order“-Politik, restriktive Sozial- und Asylpolitik, Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung im Namen von Sicherheit und Terrorbekämpfung bis zur Einschränkung der Medien- und Meinungsfreiheit. Im Extremfall Verfassungsänderungen wie in der Türkei oder Ungarn? Was sind die Auswirkungen „illiberaler Demokratien“ auf die Bewohner*innen dieses Landes? Brauchen wir bereits Widerstand gegen eine autoritäre Wende und an welchen Punkten sollte dieser anknüpfen?
Mit lieben Grüßen,
Manfred Kinzer
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