Hier findet ihr nützliches Infomaterial sowie spannenden Lese- & Sehstoff mit frischen Denkanstößen für den Herbst.
Infomaterial – Überwachung am Arbeitsplatz: Die Überwachung am Arbeitsplatz nimmt mancherorts erschreckende Formen an. Möglichkeiten dafür gibt es viele, die zum Teil recht leicht verfügbar sind. Doch wie werden Mitarbeiter:innen in Unternehmen konkret überwacht? Was darf ein:e Arbeitgeber:in, was nicht? Wie kann ich mich gegen die Überwachung wehren? In unerem E-Learning-Kapitel zur Arbeitsplatzüberwachung findet ihr weitere Infos. Dort könnt ihr auch ein Formular zur Auskunft über die vom/von der Arbeitgeber:in verwendeten Daten herunterladen.
Überwachung mit Biometrie inkl. DNA: Mehr „Sicherheit“ durch umfangreiche Überwachung – Man kennt die Argumente leider auch aus den Debatten zu Überwachungsmaßnahmen im globalen Norden wie z.B. der Chatkontrolle, Vorratsdatenspeicherung oder Videoüberwachung. Auch China rechtfertigt seine Überwachungsmaßnahmen mit mehr Sicherheit, also z.B. der Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität oder des Menschenhandels. Als Teil seiner Überwachungs- und Repressionsstrategie erstellt China umfangreiche biometrische Profile und sammelt seit Jahren auch systematisch DNA-Daten von weiten Schichten der Bevölkerung, u.a. auch in Tibet.
UN sagt nein zu Chatkontrolle: Die in der EU geplante Chatkontrolle wäre eine noch nie dagewesene Untergrabung der Privatsphäre und würde alle EU-Bürger:innen unter Generalverdacht stellen. Auch der UN-Menschenrechtskommissar hat sich erst vor Kurzem deutlich gegen die Chatkontrolle ausgesprochen. Er sieht in der möglichen Einführung dieser Kommunikationsüberwachung einen gefährlichen Paradigmenwechsel in Bezug auf Grundrechte. In seinem Bericht kritisiert er u.a. das Client-Side-Scanning, also jene technische Umsetzung der Chatkontrolle, die derzeit heiß diskutiert wird.
Datamining I: Eine neue Verordnung erlaubt der EU-Polizeibehörde Europol nun die Verarbeitung von 4000 Terabyte personenbezogener Daten – einer Menge, die nur bei der Fluggastdatenspeicherung und im SWIFT-Finanztransaktionssystem anfällt. Hier kann es also nur um Datamining im großen Stil gehen, denn derart massive Datensätze fallen bei den Strafverfolger:innen nicht an. Das ist mehr als bedenklich, v.a. in Hinblick auf das SWIFT-Abkommen mit den USA. Der EU-Datenschutzbeauftragte (EDPS) klagt nun gegen diese Europol-Reform.
Datamining II: Interne Dokumente der CIA verweisen darauf, dass seit 2016 riesige Datensätze aus dem europäischen SWIFT-System an die CIA übergeben und dort im großen Stil mit KI-Programmen analysiert wurden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei wieder Europol, denn die EU-Polizeibehörde hat Zugang zu den SWIFT-Daten. Im Rahmen des transatlantischen Abkommens gegen Terrorfinanzierung liefert Europol offiziell nur unter strengen Bedingungen Finanztransaktionsdaten an das US-Finanzministerium. Datamining und Weitergabe der Daten, wie im aktuellen Fall, sind aber strikt verboten. Wie dreist versucht wird, diesen exzessiven Datenaustausch zu legalisieren und zu erweitern, zeigt auch die neue Europol-Verordnung der EU.
Live-Stream – Vorratsdatenspeicherung: Die anlasslose Vorratsdatenspeicherung ist und bleibt rechtswidrig. Das hat der EuGH zum wiederholten Mal in einem Urteil beschlossen. Trotzdem wird bereits wieder über eine mögliche Umgehung des Urteils diskutiert. Was das für die Zukunft der Datenspeicherung bedeuten könnte, könnt ihr heute ab 20:00 im c-base-Stream (Youtube-Link) verfolgen.
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