[ORF] Der hybride Krieg
Am 9.11.25 brachte der ORF auf OE1 eine Sendung unter dem Titel „Der hybride Krieg“ im Rahmen der Sendereihe „Im Zeit-Raum: Johannes Kaup im Gespräch mit Oberst Markus Reisner und Sicherheitsforscher Cornelius Granig.“ (https://oe1.orf.at/programm/20251109#813274/Der-hybride-Krieg-gegen-Europa)
Der „Kriegserklärer“ Oberst Markus Reisner legt folgerichtig dar, dass der beste Schutz gegen manipulierende Propaganda das Vertrauen in die Aussagen der eigenen Honoratioren ist – und liefert dabei auch gleich ein Beispiel in eigener Person, warum dies nicht mehr gegeben ist.
So wird in der ganzen Sendung durchgehend auf die russische Manipulation verwiesen, ohne auch nur einen Beleg zu liefern. Oberst Reisner versteigt sich in einem Vergleich auch dazu, einen Torpedoangriff auf offener See auf ein Kriegsschiff mit einem Sabotageakt in einer Werft gleichzusetzen. Dabei ist das eine ein Kriegsakt und das andere ein Kriminalfall oder ein Terroranschlag. Der Angriff auf die Nordstream ist Herrn Oberst Reisner leider nicht in den Sinn gekommen – der erfolgte ja vermutlich von Freunden zu unserem Wohl.
Natürlich wurde auch die Neutralität als „heilige Kuh“, die längst überholt ist, dargestellt. Auch das dumme Argument, dass die einfachen Menschen glauben würden, die Neutralität würde sie vor einem Angriff schützen wurde von den Experten wieder bemüht. Das was die Neutralität leistet, nämlich nicht in Konflikten hineingezogen zu werden, wurde nicht gebracht. Dabei müsste gerade Herr Oberst Reisner aus der Militärgeschichte wissen, dass viele Kriege der Vergangenheit gerade aufgrund der Bündnisse so eskaliert sind.
In einem kurzen Beispiel zeigten die Diskutanten auch, dass die Bedrohung Österreichs von der NATO ausgeht, die in einem Konfliktfall unsere Neutralität in Bezug auf die Durchzugstrecke Deutschland-Italien ignorieren – was einen Angriff auf diesen Raum von Seiten Russlands nach sich ziehen würde (wenn Österreich diesen Durchmarsch nicht bekämpfen würde).
Abschließend ist zu bemerken, dass, solange medial in Konfliktsituationen nahezu ausschließlich Militärexperten zu Wort kommen, es kein Wunder ist, dass nur kriegerische Losungen vorgeschlagen werden. Für jemanden, der nur einen Hammer hat, schaut jedes Problem wie ein Nagel aus.
Oberst Reisner bemängelte auch die Unkenntnis der Österreichischen Bevölkerung über die Österreichische Sicherheitsstrategie – nicht aber die fehlende Information über das Verteidigungskonzept. Aktuell wird ja gerüstet, ohne der Bevölkerung über Sinn und Zweck dieser Rüstung Information zu geben. Die Frage wäre ja: Wie sichert die aktuelle Aufrüstung Osterreichs Souveränität? Oder: Wie kann die Aufrüstung den Raum Tirol gegen einen NATO-Durchmarsch verteidigen?
Und zur Glaubwürdigkeit der Berichte ist allgemein zu bemerken dass, solange der ORF (und die anderen gesellschaftlichen Exponenten) so einseitig manipulativ berichten, mir die russische Propaganda glaubwürdiger erscheint als die westliche.
Graz, 10.11.2025, W.Friedhuber

der oberst reisner ist eine höchst dubiose gestalt einer höchst dubiosen österreichischen aussenpolitik, auch verteidigungspolitik. seinerzeit gab es die spannocchi doktrin, die der bevölkerrung kundgetan wurde. de facto eine bereitschaftstruppe und eine landwehr. der oberst reisner ist noch aktiv, also ein beamter des staates, der die erfordernisse, die von der politik, also von den gewählten volksvertreterinnen umsetzen soll und muss, er ist befehlsempfänger. wenn er jetzt im orf seine private meinung kundtut, so es eine ist, dann muss sich stringent die frage stellen, wer ihn dazu legitimiert hat, nämlich im sinne unserer umfassenden neutralität, die im verfassungsrang steht.
es ist im moment katastrophal zu erkennen, dass es keine koordinierung bezüglich einer österreichischen verteidigungspolitik gibt. die aussenministerin rennt in ukrainischer tracht herum, wurde das vom parlament legitimiert? die verteidigungsministerin tut sowieso in unbedarfter weise, was sie will, besonders unter einflüsterung der nato und ein aktiver oberst portiert über den öffentlichen rundfunk seine nebulosen meinungen, anstatt sich der hierarchie konform zu verhalten. es wurde bis dato keineswegs kundgetan, dass dessen aussagen z.b.i der meinung des generalstabes entsprächen.
der friedi erkennt propaganda und manipulation, ich selbst gehe da tiefer und vermerke unkoordinierte vorgangsweisen unzusammenhängender entscheidungsträger auf verschiedenen ebenen, krass ausserhalb der gegebenen verfassung, wobei ebenfalls erschreckend ist, dass der von jeglichen bürgerinnen und bürgern des staates finanzierte rundfunk sich keiner objektivierung der sachlage hergibt, sondern erbärmliche einseitige propaganda betreibt. die korrekte informationspflicht des orf steht nicht zur verfügung, trotzdessen auch die wissenschaftsredaktion des orf regelmäßig mit der verdummung eines supermondes daherkommt, ja, und unsere neutralität steht ebenfalls nicht zur verfügung !!!!!!o
Trackback by kurt strohmaier 10. November 2025 17:56