Die unnützen europäischen Eliten
Ich schreibe in der Überschrift „die unnützen europäischen Eliten“ – besser wäre eventuell „die für uns gefährlichen Eliten“ gewesen.
Unnütz sind sie aber auf alle Fälle, da sie ohnedies nur US-amerikanische bzw. NATO-Politik durchdrücken und das könnte eigentlich die US-Administration direkt anordnen. Da würden wir sogar noch etwas sparen. Wir müssten gleich viel Tribut zahlen, gleichviel Rüstung kaufen – müssten aber weniger Eliten in Frankreich, Deutschland und allgemein in Brüssel entlohnen.
Zugunsten der europäischen Bevölkerung haben ‚unsere‘ Eliten ohnedies nichts zu sagen: Ob Krieg oder Friede in Europa herrscht, das bestimmt die NATO. Mit wem wir handeln dürfen, das bestimmen die USA.
Und die für diesen Unsinn notwendige Propaganda, die erledigen ‚unsere‘ Qualitätsmedien auf Knopfdruck. Da kann der Unsinn noch so groß sein: Die Qualitätsmedien berichten darüber ‚objektiv‘. Da wird über Luftraumverletzungen berichtet, die eigentlich nie stattgefunden haben, da werden Einflüge von russischen Drohnen berichtet, die es so nie gab. Ja, da wird von einem geplanten Überfall Russlands auf den Westen berichtet, wo eher das Gegenteil der Wahrheit entspricht. Da wird von einem Nachrüsten Europas berichtet, obwohl die europäischen Staaten bis zu 10 mal höher gerüstet sind als Russland. Diese Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Allerdings hatte ich am Sonntag einen kleinen Lichtblick. Die Kronen Zeitung – eine klassische Mainstream-Zeitung in Österreich – hat da doch tatsächlich einen Zipfel der Wahrheit gelüftet – und das gleich an zwei Stellen.
Stelle 1: Kurt Seinitz. Ansonsten ein rechter Recke an konservativer Meinungsverbreitung hat seinen Beitrag doch tatsächlich mit „Reichtum bis zum Exzess: USA auf dem Weg zur Oligarchie“ (Kronen Zeitung, 1.11.2024, S.8 f.) übertitelt. In diesem Beitrag zeigt er klar die Folgen des neoliberalen Wirtschaftsmodell auf: Ellen Musk in in 13 Jahren um 484 Mrd. $ reicher; Mark Zuckerberg in 17 Jahren um 243 Mrd. $ reicher; Jeff Bezos in 27 Jahren um 231 Mrd. $ reicher – währen der Arbeitslohn in den USA in den vergangene 16 Jahre unverändert bei 7,25 $ je Stunde blieb. Seinitz zeigt in dem Artikel auch die ungeheure Großmannssucht der Profiteure dieses Systems und die Beherrschung der Medien durch diese Oligarchen auf. (siehe ebd.).
Stelle2: Cristian Baha im Gastkommentar „Immerwährend“ (Kronen Zeitung, 1.11.2025, S. 36). In diesem Kommentar schreibt Baha aus meiner Sicht zum ersten mal in einem Massenblatt über die trickreiche Zerstörung der Neutralität Österreichs. „Regierungsvertreter wollen uns glauben machen. wir seien bloß militärisch neutral, nicht aber politisch“ (ebd.) Er führt klar auf, dass das so nicht stimmt. Um unsere österreichische Neutralität vor diesen politischen Agitateuren zu schützen, fordert er zur Abschaffung – oder Abschwächung – der Neutralität eine Volksabstimmung, da die Gefahr, dass die politischen Eliten sich zu einer Zwei-Drittelmehrheit zusammenfinden aktuell zu große ist. Die EU lässt Neutralität nicht zu! Wir werden von den Polit-Eliten in einen „Verteidigungsbund“ – letztendlich der NATO gezwungen. Die EU hat sich in eine Kriegsunion gewandelt.
In den Alternativmedien sind diese Themen zahlreich vertreten – kaum aber in den sogenannten Mainstream-Medien. Dabei ereignen sich aktuell zahlreiche sehr bedenkliche Vorgänge – nicht nur die österreichische Neutralität betreffend. Der Rechtsbruch der deutschen Wiederaufrüstung zum Zweck Truppen ins Baltikum oder in die Ukraine zu schicken, der Rechtsbruch der EU in ihrem Wandel zu einer Kriegsunion usw. usw.
Der Artikel in der Kronen Zeitung erweckt in mir nun die Hoffnung, dass nun doch auch Mainstream-Medien diese fatale politische Entwicklung in die Öffentlichkeit bringen und damit die Chance steigt, die Politik auf einen friedlicheren Weg zu leiten.

zum seinitz hatte ich mir folgenden replik erlaubt:
Hi Herr Seinitz,
für einen lakai österreichischer oligarchen mag ja das heutige pamphlet an der wahrheit kratzen, nur dazu eine unbedarfte frage, wann wurde aktuell der selenskij demokratisch gewählt ???????
gruß,
k.s. (abonnent), hönigtal
der baha sagt öfter richtiges, nur sehe ich da keine wende bei der kronenzeitung, die vor kurzem die waffenexporte von rheinmetall gerfeiert hatte. am 26. september schon die liezener teilelieferungen für den leopard, dazu habe ich mir tifgreifendereres erlaubt:
hi,
die legendäre maschinenfabrik in liezen, die seinerzeit schon illegale kanonen hergestellt hatte
ja! keine falschen scheuklappen also vergessma den 15. mai 1955 und setzma den nationalfeiertag am 26. oktober ab, stattdessen feiern wir ihn neu am 22. juni, noch besser am 1. september.
klar werden aus dem hut wieder irgendwelche drittklassige universitätslektoren gezogen, die uns als experten verkauft werden und uns erklären, dass alles obsolet ist, obwohl wir nix davon gehört haben.
ich habe mir erlaubt auszüge aus dem staatsvertrag anzufügen, artikel 17 weist darauf hin, dass uu. der medwedew mit seinem exkurs nicht ganz unrecht gehabt haben könnte
4. Österreich soll kein Kriegsmaterial deutschen
Entwurfes herstellen.
Österreich soll kein Kriegsmaterial deutscher
Erzeugung oder deutschen Ursprungs oder Ent-
wurfes öffentlich oder privat oder durch irgend-
welche andere Mittel erwerben oder besitzen, mit
der Ausnahme, daß die österreichische Regierung
zur Aufstellung der österreichischen Streitkräfte
beschränkte Mengen von Kriegsmaterial deutscher
Erzeugung, deutschen Ursprunges oder Entwur-
fes, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Öster-
reich verblieben ist, verwenden kann.
A r t i k e l 15.
Verhinderung der deutschen Wiederaufrüstung
1. Österreich arbeitet mit den Alliierten und
Assoziierten Mächten voll zusammen, um zu ge-
währleisten, daß Deutschland nicht in der Lage
ist, außerhalb des deutschen Territoriums Schritte
für eine Wiederaufrüstung zu unternehmen.
2. Österreich soll in der militärischen oder
zivilen Luftfahrt oder bei Experimenten, Ent-
würfen, bei der Produktion oder Instandhaltung
von Kriegsmaterial weder verwenden noch aus-
bilden:
Personen, die deutsche Staatsangehörige sind
A r t i k e l 16.
Verbot betreffend Zivilflugzeuge deutscher und
japanischer Bauart
Österreich soll zivile Luftfahrzeuge deutscher
oder japanischer Bauart oder solche Luftfahr-
zeuge, die eine größere Zahl von Teilen deutscher
oder japanischer Herstellung oder Bauart ent-
halten, weder erwerben noch erzeugen
A r t i k e l 17.
Dauer der Beschränkungen
Jede der militärischen und Luftfahrtsbestim-
mungen des vorliegenden Vertrages bleibt in
Kraft, bis sie zur Gänze oder zum Teil durch
ein Abkommen zwischen den Alliierten und
Assoziierten Mächten und Österreich oder, nach-
dem Österreich Mitglied der Vereinten Nationen
geworden ist, durch ein Abkommen zwischen dem
Sicherheitsrat und Österreich abgeändert wird
gruß,
k.s.
p.s.
Bundesverfassungsgesetz
vom 26. Oktober 1955 (B.G.Bl. 211/1955)
über die Neutralität Österreichs
Artikel I. (1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.
(2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.
Artikel II. Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundesregierung betraut.
p.p.s.
I.
Im Zuge der Besprechungen über den ehesten Abschluß des österreichischen Staatsvertrages in Moskau vom
12. bis 15. April 1955 wurde zwischen der sowjetischen und der österreichischen Delegation Einverständnis
darüber erzielt, daß im Hinblick auf die von den Mitgliedern der sowjetischen Regierung — dem Herrn
Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der UdSSR und Außenminister der UdSSR W. M.
Molotow und dem Herrn Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der UdSSR A. I. Mikojan —
abgegebenen Erklärungen, Herr Bundeskanzler Ing. Julius Raab, Herr Vizekanzler Dr. Adolf Schärf, Herr
Außenminister Dr. h. c. Ing. Leopold Figl, Herr Staatssekretär Dr. Bruno Kreisky im Zusammenhang mit
dem Abschluß des österreichischen Staatsvertrages für die Herbeiführung folgender Beschlüsse und
Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung Sorge tragen werden.
1. Im Sinne der von Österreich bereits auf der Konferenz von Berlin im Jahre 1954 abgegebenen Erklärung,
keinen militärischen Bündnissen beizutreten und militärische Stützpunkte auf seinem Gebiet nicht
zuzulassen, wird die österreichische Bundesregierung eine Deklaration in einer Form abgeben, die
Österreich international dazu verpflichtet, immerwährend eine Neutralität der Art zu üben, wie sie von der
Schweiz gehandhabt wird.
Trackback by kurt strohmaier 7. November 2025 18:25