Reflexionen zur Rede Voves 1.Mai
1.Mai.2011: Gedanken zur Rede des steirischen LH Voves.
Von W.Friedhuber
Ja – ich war dort, am Hauptplatz in Graz. Ich ging bisher immer hin um mir die Reden anzuhören und konnte so gut mitverfolgen, wie es mit den ehemaligen Sozialisten abwärts ging, bis sie Sozialdemokraten wurden. So wollte ich auch diesmal hören, was ein Voves nach der Wiederwahl sagt – und Voves kam und sprach vor dem Häufchen der unverbesserlich Hoffenden.
Keine Angst, ich werde die Rede hier nicht wiedergeben, die SPÖVP hat da ja eigene hochdotierte Publikationsmöglichkeiten bis hinauf zum freien ORF-Zugang, daher soll dieses Regierungsparteienkonglomerat der Steiermark ihre Propaganda selber machen – ich möchte hier die Wirkung auf mich beschreiben und was mir durch den Kopf ging.
Der Kerntenor der Rede war: Jetzt regieren wir, die SPÖ, daher müssen wir Verantwortung für harte Schnitte übernehmen.
In bester Sozialdemokratentradition übernimmt hier eine Partei, die offiziell für die Besitzlosen einstehen sollte, die Schmutzarbeit der Steuereintreibung für die Großkapitalisten. Das ist in der SPÖ nicht neu, immerhin wäre ohne die SPÖ eine Verschleuderung der Staatsbetriebe nicht möglich gewesen – erst die unheilige Allianz der ehemaligen Sozialisten mit der Regierungsmacht und dem Kapital machte es möglich, dass das österreichische Volk sein Vermögen verloren hat. Was aber an Voves interessant war ist, dass das der gleiche Mann ist, der in seiner 1. Mai-Rede 2009 mit starken, “steirischen” Worten gegen solche Menschen, wie er nun selber einer ist, gewettert hat. “Mit ihm nicht!” – so hallte es damals über den Platz. Nun klingt es leiser so ähnlich wie: “Jetzt müssen wir halt doch!” – nämlich die Krisenprofiteure auf Kosten der sozial schwachen unterstützen, weil die Profiteure halt mächtig sind. Dass diese Kapitalmafia so mächtig wurde, daran haben die Sozialdemokraten ein gerüttetes Maß an Beitrag geleistet (das sagt Voves natürlich nicht – er nennt das: „gute Arbeit geleistet“).
Wenn sich jemand so demaskiert wie die SPÖ – und zudem der Lieblingsprügelknabe Heider als Sündenbock nicht mehr mitspielen kann (ich habe hier die 1. Mai-Reden der jüngeren Vergangenheit noch gut in Erinnerung, wo die SPÖ-Granden alle sozialen Untaten die sie gemacht haben vor ihren Anhängern als Heiderpropaganda darstellten) – wie will man denn nun den Unverbesserlichen, die immer noch an eine sozialistische Idee glauben wollen Motivation liefern, diesen “roten Flügel der Kapitalisten” – genannt SPÖ – zu wählen. Nun das scheint einfach zu sein: Reichensteuer kommt! Nach der nächsten Wahl! – Aber dann wirklich (ja! Voves hat’s d’rauf!).
Es scheint aber immer noch viele zu geben (die Kronenzeitung hat lt. Umfrage ca 31% ermittelt) die wirklich noch immer diese Aussagen glauben, trotz dessen, dass ihnen von ihren SPÖ-Regierenden die Pensionen gekürzt, die Lebensmittel, der Strom, das Gas verteuert wurde und wird, dass man die Bildungszugänge zumacht usw. usw. Anscheinend leben diese Leute nach dem (vermutliche nächsten SPÖ-) Slogan: Wir haben zwar keine Post mehr, keine Bahn, keine VÖST, keine Gendarmerie und keine Pension mehr, Arbeitseinkommen nur mehr in prekären Jobs – aber wir haben SPÖ (-Funktionäre) und der (denen) geht’s gut! Die Kurzversion dieses Slogans wurde von Voves ja schon auf den Punkt gebracht: Darum recht so! Weiter so!
Es erhebt sich die Frage, ob er nicht recht hat: wenn die Bevölkerung weiterhin, trotz der erlebten anderen Realität, diese Aussagen glaubt, warum soll man dann nicht so weiter machen?
3.5.2011 W.Friedhuber
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