[Wien] Friedenskundgebung in Wien – Appell für eine friedliche Welt
Gestern, 24.2.2024, gab es, anlässlich des Jahrestags des Ukrainekrieg, eine Friedenskundgebung in Wien.
Auf der Kundgebung wurde eindringlich darauf hingewiesen, dass die Kriegsbegeisterung der europäischen Regenten der falsche Weg ist. Ebenso ist die Aufgabe der österreichischen Neutralität der falsche Weg. Dieser falsche Weg wird nicht dadurch richtiger, dass man die Schuld für diesen kriegerischen Weg Russland in die Schuhe schiebt. Der Krieg in der Ukraine ist schon eine Folge dieser falschen Politik. Der Krieg rechtfertigt nicht die weitere Aufrüstung sondern sollte eigentlich dazu dienen, auf einen friedlichen Verhandlungsweg zurückzukehren.
Video von derFriedenskundgebung Wien 24.2.2024: https://www.youtube.com/watch?v=zZBsiG1Qi64
Eine Welt ohne Militär ist nicht machbar – aber eine Welt in der die Rüstung dominiert ist ein Verbrechen. Auch der Ukrainekrieg hätte sich vermutlich durch Verhandlungen, durch gegenseitige Rücksichtnahme, durch Vereinbarung von autonomen Gebieten usw. verhindern lassen.
Erkennen die Menschen in der Politik nicht den Unsinn, den sie betreiben. 1989 fiel der Eiserne Vorhang, eine Grenzbefestigung des Einflussbereichs der UdSSR. Mit Recht wurde dieser Fall sowohl im Osten als auch im Westen bejubelt und gefeiert. Nun, 30 Jahre später, baut der Westen an den Grenzen seine Einflusssphären wieder einen Eisernen Vorhang! Wie immer, wird die Verursachung dieses Unsinns Russland zugeschrieben. Die Ursache ist aber zum Großteil eine verfehlte westliche Politik.
Eine der Ursachen für die wachsenden Konflikte mit Russland ist die NATO. Ich erinnere: Der Warschauer Pakt, also das militärische Bündnis, gegen das die NATO gegründet wurde, hat sich 1991 aufgelöst (siehe: https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/223801/vor-25-jahren-ende-des-warschauer-paktes/). Die NATO hat damit ihre Existenzberechtigung verloren. Eigentlich hätte sich die NATO auflösen müssen – es gab schlicht und einfach keinen Gegner mehr. Statt sich aber aufzulösen dehnte sich die NATO aus. Die NATO wandelte sich von einem Verteidigungsbündnis zu einer Okkupationsorganisation. Das westliche Argument, dass Polen, Litauen und auch die Ukraine in die NATO wollen und man ihnen das nicht abschlagen kann, ist durch und durch zynisch. Es war und ist eigentlich international üblich, dass man bei Bündnisse auch auf die Befindlichkeit anderer Akteure Rücksicht nimm. Die aktuelle transatlantische westliche Poitik bricht diese diplomatische Regel. Ein Land nach dem anderen der ehemaligen Sowjetunion wurde durch westliche Agitation infiltriert und der westlichen Einflusssphäre einverleibt.
An der Ukraine ist dieses Vorgehen besonders deutlich zu sehen: Da agitiert die CIA im Land, wirkt an einem politisichen Umsturz mit der Vertreibung des gewählten Staastoberhauptes mit um dann eine NATO-affine Regierung einzusetzen. (siehe etwa: https://de.wikipedia.org/wiki/Wiktor_Janukowytsch ) Das wurde gerade im Fall der Ukraine für Russland zu einer mehrfachen Bedrohung.
Die Bedrohung bestand einerseits darin, dass die NATO nicht nur ein Verteidigungsbündnis ist, sondern die Speerspitze der US-Politik. Mit der Westöffnung kommen die US-Agitatoren mit ihren Umsturzkonzepten – und anderseits stellt die NATO eine militärische Bedrohung durch immer kürzere Vorwarnzeite für den Fall eines westlichen Angriffs auf Russland dar. Zusätzlich wäre zu erwähnen, dass, wenn die Ukraine in der NATO wäre, Russland seinen Schwarzmeerhafe auf der Krim verlieren würde.(Das dürften auch einer der Gründe sein, warum der Westen- also die USA – so vehement die Ukraine in diesen Krieg trieb)
Der Ukrainekrieg hat also auch eine wesentliche Wurzeln in dieser US-geführten NATO-Expansion – auch wenn der westliche Mainstream das abstreitet (eine andere Wurzel dürften die ukrainischen Nationalisten und ihr Konflikt mit der russischen Bevölkerung sein – der das russische Eingreifen nach sich zog).
Russland reagiert hier auf diese Bedrohungen wie es auch die USA in ähnlichen Fällen tat und tut. Man erinnere sich, dass die USA 1962, als die UdSSR Raketen auf Kuba stationieren wollte, bereit war, einen Atomkrieg deswegen vom Zaun zu brechen (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise). Damals siegte die Vernunft. Es wurde verhandelt und die Raketen der UdSSR aus Kuba und im Gegenzug die Raketen der USA (NATO) aus der Türkei wurden zurückgezogen. Das ist der richtige Weg: Verhandeln und einlenken!
Heute glaubt der Westen der Russischen Föderation überlegen zu sein. Er glaubt, nicht verhandeln zu müssen. Er glaubt, durch Intensivierung der Rüstung Russland bekriegen zu können um dann für einen Konflikt mit China bereit zu sein. Das ist falsch!
Abrüstung ist gefragt! Abrüstungsverhandlungen mit China, mit Russland, mit der USA, mit Europa – das ist der richtige Weg. Bei territorialen Streitigkeiten wären die Diplomaten aufgefordert, durch Verhandlungen Lösungen zu erreichen – etwa autonome Zonen, Volksabstimmungen über die Zugehörigkeit usw. Die UNO ist die Stelle, in der Streitigkeiten ausgehandelt werden sollen und allfällige Gewaltmaßnahmen durchgeführt werden – eine UNO, die den geänderten politischen Bedingungen Rechnung trägt. Eine UNO, wo Indien, Brasilien, Sudafrika oder auch die EU gleichberechtigte Partner mit der USA, England oder Russland sind.
Der aktuell eingeschlagene Weg in einen gespaltene Welt ist der falsche Weg. Die Politik Kriege zu führen ist ein archaischer Weg, der dem 21. Jahrhundert und der Klimaproblematik nicht adäquat ist. Das Ausgrenzen von Staaten aus internationalen Organisationen ist der falsche Weg. Es ist ein Weg, der nur zur Zerstörung führt. Das hat die Geschichte schon ausreichend bewiesen.
Graz, 25.2.2024, W.Friedhuber
ich erlaube mir eine korrektur, der warschauer pakt wurde als folge der gründung der nato initiiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Pakt
Trackback by kurt strohmaier 26. Februar 2024 09:22
nachtrag zur erwähnung der krim und der schwarzmeerflotte:
durch die eventuelle nato auf der krim wäre der zu- und ausgang zum asow’schen meer für russland komplett blockiert, dazu reicht ein blick auf den atlas, ohne den brzezinsky gelesen zu haben.
Trackback by kurt strohmaier 26. Februar 2024 11:03
hab einen leserbrief vom 17.12.2017 gefunden, den ich seinerzeit dem kurt seinitz der kronenzeitung gesandt hatte, wie man sieht im westen nix neues:
Sehr geehrter Herr Seinitz,
wenn sie schon net beurteilen können was der westen zur lösung des ukrainischen problems oder so zu bieten haben könnte , aber feststellen , dass von moskau nix kommt, dann erlaube ich mir die frage, was von moskau kommen sollte ?
eine übergabe der krim an die nato, wie es ja intendiert wurde, so nach auslaufen des pachtvertrages von sewastopol ?……..jetzt sitzt die nato geostrategisch perfekt im kosowo, und ihre meinung nach soll russland zusehen wie diese sich am eingang des asow’schen meeres breit macht ???????? der putin hat aus russischer sicht im passenden augenblick mit der annektion der krim das richtige gemacht, er hat einen weiteren vorposten der nato verhindert, was soll er da noch dazu sagen ? der dombass ist ein weiteres problem, welches von der eu in ihrem orangen wahn komplett übergangen wurde, weil für diese die meinung von 45% der bevölkerung uninteressant war, weil net pro eu, möge also die eu eine passsende lösung finden.
ich erzähle ihnen eine ankdote aus einer der klassen in der ich unterrichtete, ich hatte eine sehr strebsame schülerin aus der ukraine, die hatte eine sibirische mutter, die schülerin war sehr still, daneben hatte ich in der selben klasse einen schüler, dessen stiefvater ukrainer war. als es um die probleme mit der ostukraine, dem maidan und der krim ging wollte er mich diesbezüglich befragen, da er wußte mein großvater wäre russe gewesen……..da ich in der schule nicht politisiere, habe ich nur gemeint ich hätte keine meinung dazu, nur finde ich es nicht sehr förderlich, wenn die meinung von rund 50% der bevölkerung einfach ignoriert werde………das sprang plötzlich die besagte schülerin auf und skandierte lautstark „bravo, herr professor !“……
bei allem respekt, wer kann denn aus russischer sicht so etwas zulassen ? russland den anspruch auf die krim absprechen und gleichzeitig unkommentiert den netanjahu zitieren, der meint jerusalem wäre 3000 jahre lang die hauptstadt von israel gewesen um den aktuellen anspruch zu rechtfertigen. das ist wohl auch mehr als abstrus, aber das deckt sich ja mit der gesprächsrunde im tv mit dem lendvai, der ja auch den soros als philanthropen sieht……abgesehen davon lesen’s einmal nach wieviel platz der zbigniew brzezinski in seinem ominösen buch der ukraine mit nato einberäumt, nämlich als ziel der schwächung russlands (klar der kannte ja nur den besoffenen jelzin…).
nun die korrespondentin der süddeutschen hat britannien mit recht als abgefuckt oder so ähnlich bezeichnet, was wohl auch teilweise als folge der spekulationen des menschenfreundes soros gegen die bank von england betrachtet werden könnte…….
ja, der menschenfreund soros, der mit seinen geldern den kauf von waffen der ehemaligen nva für die uck finanziert hat (ebenfalls für die kroaten zur ethnischen säuberung der krajina) und auch das mediale weiterportieren des märchens von racak in die usa ermöglicht hat, damit ja clinton und albright serbien bombardieren können………..
erwarten sie in der causa krim, dass moskau solches befürwortet ???????
gruß,
kurt strohmaier
Trackback by kurt strohmaier 26. Februar 2024 11:27