Russen-Bashing wird fortgesetzt
Der Tod Nawalny ein willkommener Grund, das Putin-Bashing fortzusetzen. Da macht auch der österreichische grüne Bundespräsident gerne mit.
Die Kleine Zeitung zitiert den Herrn Bundespräsident wie folgt: „Wladimir Putin und sein mörderisches Regime sind dafür verantwortlich.“ (Kleine Zeitung, 16.2.2024, 3),
Noch ist über den Tod Nawalnys nichts genaueres bekannt, aber der Präsident eines neutralen Staates verurteilt sofort den Präsidenten der Russischen Föderation. Das ist grüne Außenpolitik nach dem Muster Bärbock und Co. in treuer Gefolgschaft zur US-Hegemonial-Politik.
US-Präsident Joe Biden hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny verantwortlich gemacht. Er wisse nicht genau, was passiert sei, sagte Biden in Washington. „Aber es gibt keinen Zweifel daran, dass der Tod von Nawalny eine Folge von etwas war, das Putin und seine Schläger getan haben.“ (Lost in Europe, 16.2.2024)
Putin und seine Politik soll hier nicht verteidigt werden, wer Menschen aufgrund abweichender Meinungen in Gulags sperrt, begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit – egal ob in Russland oder in Guantanamo – aber eine Friedensdiplomatie ist die westliche Reaktion nicht. Schon gar nicht von einem neutralen Staat. Dort wo ein Protest angebracht wäre, werden persönliche Schuldzuweisungen getätigt (wenn es Russland betrifft). Wenn etwa Israel 10.000 Palästinenser abschlachtet, fehlen diese Reaktionen – oder wenn die USA Assange zu 100 Jahren Gefängnis verurteilt, fehlt das Rauschen im Blätterwald der Medien fast vollständig.
D.h. die Reaktionen der politischen Exponenten im Westen dienen rein dem Russen-Bashing und nicht der Sache. Sie schaffen immer mehr ein Szenario, das nur in einem Krieg gegen Russland kulminiert werden kann, da ja jegliche Verhandlungsmöglichkeiten verhindert werden.
Folgerichtig in diesem Sinn ist daher auch das Auftreten der Präsidentin der EU-Kommission, Frau von der Leyen (VDL):
Ihre Position erläuterte VDL vorab in einem Interview mit der britischen „FT“. Heute redet sich [sic!] auf der Münchener (Un-)Sicherheitskonferenz. Man sieht daran, wer ihre Hauptzielgruppen sind: „Business leader“ und „Sicherheitsexperten“, die den ewigen Krieg bis zur Niederlage Russlands predigen. (ebd.)
Folgerichtig wird auch die Industriepolitik auf Krieg umgestellt:
Zum Auftakt der Münchener (Un-)Sicherheitskonferenz MSC hat Bayerns Ministerpräsident Söder höhere Rüstungsausgaben gefordert. Kommissionschef von der Leyen will gar EU-Subventionen für die Rüstungsindustrie[…]. (ebd.)
Die westeuropäischen Staaten stecken in einer wirtschaftlichen Rezession – hohe Energiekosten, der grüne Deal, die Zinspolitik, die Sanktionspolitik usw. schwächen die Industriestandorte – da kommt so ein schöner Krieg den Regenten und Industriellen gerade Recht, um ihre Interessen durch Rüstung auf Kosten der Allgemeinheit abzusichern.
Ganz im Interesse der USA ist daher Russen-Bashing das Mittel der Wahl um Europa und Russland gleichzeitig als potente Konkurrenten auszuschalten. Warum die europäischen Regierungen da mitmachen ist mir allerdings ein Rätsel. Vielleicht weil sie selbst glauben auf der Butterseite zu sitzen und sich ohnedies gut am Staatsvermögen bedienen können?
Graz, 17.2.2024, W.Friedhuber
es ist viel wahres an der zusammenfassung, der tod des amerikanischen journalisten gonzalo lira in einem ukrainischen gefängnis wurde nicht kommentiert in den hiesigen medien, niemand kam auf die idee, dass der selenskiy daran schuld sein könnte, auch unser bundespräsident nicht.
Trackback by kurt strohmaier 18. Februar 2024 09:45