Westregierungen zeigen sich Menschenverachtend – auch in Österreich
Da meldet der israelische Geheimdienst, dass einige UNRWA-Mitarbeiter aktiv in der HAMAS engagiert sind. Als Reaktion darauf stoppt die USA und andere Länder – darunter auch Österreich – ihre Zahlungen an die UNRWA (siehe: vienna.at, tagesschau).
Aktuell ist von 12 oder 13 Mitarbeitern die Rede, die eventuell auch am Überfall vom 12. Oktober 2023 auf Israel beteiligt waren. In der UNRWA arbeiten 28.800 Mitarbeiter (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfswerk_der_Vereinten_Nationen_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina-Fl%C3%BCchtlinge_im_Nahen_Osten). Das relativiert die als großes Skandal gebrachte Beteiligung von UNRWA-Mitarbeiter am HAMAS-Terror. Keine große Organisation, sei es eine Regierung oder eine Firma kann ausschließen, dass in ihren Reihen Kriminelle arbeiten.
Zudem ist die UNRWA eine der zentralen Organisationen, die in dem humanitären Desaster, das Israel aktuell in Gaza anrichtet, ein bisschen Linderung bringen kann. Dieser Organisation gerade jetzt die Mittel zu entziehen, kommt einem humanitären Verbrechen gleich.
Wie menschenverachtend sind die Honoratioren im Westen, in Österreich oder in der USA inzwischen geworden um dies in der aktuellen Situation zu tun?
Wie wäre ein humanes Vorgehen?
Natürlich dafür zu sorgen, dass die Zahlungen an die UNRWA gerade jetzt aufrecht bleiben, um den Menschen in Gaza ein Mindestmaß an Hilfe zukommen zu lassen. Die Menschen dort werden aktuell gerade von israelischen „Militärterroristen“ abgeschlachtet und ausgehungert. Gerade zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, den letzten Rest an Hilfsmöglichkeit für die Menschen in Gaza aufrecht zu halten.
Die Gelder einzufrieren, dafür ist immer noch Zeit, wenn die Vorwürfe geklärt wurden und sie sich als berechtigt herausgestellt haben und über Einzalfälle hinausgegangen sind – und vor allem: wenn das Abschlachten in Gaza gestoppt und die Ghetto-Situation aufgehoben ist.
Dass auch die österreichische Regierung sofort die Gelder für UNRWA sperrt, zeigt wie menschenverachtend sie agiert. Auch wenn wir in unserer Vergangenheit schon solche Gesinnungen in Regierungsämtern erlebt haben, sollten wir nicht dazu zurückkehren, diese Gesinnung zu unterstützen. Sie ist menschenverachtend. Solche Regierungen sollten, zumindest im neutralen Österreich, nicht im Amt sein. Auch wenn sich die unmenschliche Haltung aktuell „nur“ gegen Menschen in der Ferne richtet – jemand der so unmenschlich reagiert, macht das auch bei Menschen in der Nähe.
Ich protestiere gegen eine solche Regierung! Sie handelt nicht in meinem Namen!
Wir haben heuer in Österreich ein Wahljahr. Bitte wählt niemanden der in der aktuellen Regierung vertreten ist. Keine Grünen und keine Schwarzen (oder Türkisen; ÖVP). Die geben sich verbal menschliche – handeln aber, wenn es darauf ankommt – menschenverachtend.
Graz,31.1.2024, W.Friedhuber
österreich ist leider so, auch der budespräsident !
Trackback by kurt strohmaier 31. Januar 2024 13:19
Ich habe folgenden Protest an das österreichische Bundeskanzleramt geschrieben:
“Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!
Ich protestiere mit dieser Mail gegen das Vorgehen Österreichs, aktuell die Unterstützung der UNRWA aufgrund israelischer Geheimdienstmeldungen zu stoppen.
Detail:
In den heutigen Nachrichten wurde gemeldet, dass einige Staaten, darunter auch Österreich, aufgrund der israelischen Geheimdienstmeldungen die Zahlungen an die UNRWA einfrieren.
Die halte ich für einen menschenverachtenden Akt – gegen den ich Protest erhebe.
Selbst wenn die Anschuldigungen berechtigt sind, sollten aus humanitären Gründen die Zahlungen an die UNRWA bis zur Beendigung der von Israel verursachten Katastrophe in Gaza aufrecht bleiben. Erst wenn die humanitäre Lage in Gaza wieder menschenwürdig ist, und die Anschuldigungen an UNRWA über Einzeltäter hinausgehen, kann ein einfrieren der Unterstützung erfolgen.”
Das Bundeskanzleramt hat auch geantwortet.
„[…] Im Namen von Bundeskanzler Karl Nehammer danken wir für Ihre erneute Nachricht.
Basierend auf Informationen des inhaltlich zuständigen Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten dürfen wir Ihnen mitteilen, dass die Anschuldigungen, wonach Mitarbeiter von UNRWA am bestialischen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober
beteiligt waren, zutiefst schockierend und äußerst beunruhigend sind.
Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten fordert daher von UNRWA und den Vereinten Nationen eine umfassende, rasche und lückenlose
Untersuchung der Vorwürfe. Die Vereinten Nationen müssen auch im Interesse der eigenen Glaubwürdigkeit über jede Kritik erhaben sein. Mögliche Beteiligte an der Terrorattacke vom
7. Oktober müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Bis all diese Vorwürfe vollständig aufgeklärt sind und Klarheit über die daraus gezogenen Konsequenzen herrscht, wird
Österreich in Abstimmung mit internationalen Partnern vorläufig alle weiteren Zahlungen an UNRWA suspendieren.
Davon unbenommen hilft Österreich der notleidenden Zivilbevölkerung in Gaza. Um das enorme humanitäre Leid zu lindern, hat Österreich seit dem 7. Oktober insgesamt 13
Millionen Euro an humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza und der Region bereitgestellt.
Für weiterführende Informationen können Sie sich auch direkt an das zuständige Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten wenden: […]“
Diese Antwort geht genau auf den zentralen Punkt nicht ein: Die Zahlungen zum jetzigen Zeitpunkt – noch vor Abschluss der Untersuchungen zu stoppen und damit das humanitäre Desaster in Gaza zu vergrößern, ist für die Bundesregierung, der der Kanzler ja vorsteht, kein Thema.
Eigentlich wäre ein weiterer Protest nötig, aber ich lasse es, da es sinnlos ist. „Die“ haben andere Richtlinien als den Schutz der Menschen.
Trackback by Friedi 3. Februar 2024 10:52
die usa haben syrien bombardiert, dazu ein kommentar einer schweizer wochenzeitung:
https://weltwoche.ch/daily/luftschlaege-in-syrien-und-irak-die-usa-bombardieren-geradezu-selbstverstaendlich-souveraene-staaten-warum/
dazu sei auch der süffisante kommentar des polnischen ministers sikorsky bei der sitzung der eu minister erwähnt.
ref. orf 1, zib kurznachrichten am 3.2.2024 ca. 22 uhr.
Trackback by kurt strohmaier 4. Februar 2024 09:10