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[Kleine Zeitung] EU – von Großbritannien bis an den Ural

Bloged in Allgemein by friedi Montag Januar 15, 2024

Was ist das? Ignoranz? Unterschwellige Manipulation? Dummheit?
In der Darstellung EU-Europas in der Kleinen Zeitung wird im Zusammenhang mit den Europa-Wahlen bildlich suggeriert, dass die EU bereits auch Großbritannien, die Schweiz, Weißrussland und auch Teile der Russischen Föderation umfasst. Die Farbgebung und die Sterne mit den Köpfen der EU-Granden schließen dabei eine rein geographische Interpretation der Darstellung aus.

EU-Wahlen

Sicher: Man sollte die Meldung in einem Provinzplatt nicht auf die Goldwaage legen – aber immerhin rechnet sich die österreichische Zeitung „Kleine Zeitung“ zu den „seriösen Medien“ und damit erhält die Darstellung schon eine gewisse Brisanz.

Sie beeinflusst zahlreiche Leser – in diesem Fall unterschwellig. Diese Darstellung einfach als „grafische Gestaltung“ abzutun halte ich für unangebracht, da diese Darstellung alle Kriterien von „Fake“ erfüllt.

Ich hoffe, die Regierenden in Weißrussland und in der Russischen Föderation stufen solche Darstellung als Machwerk von Stümpern ein und nicht als das, was die Darstellung auch suggeriert: Die Expansionsbestrebung der NATO und ihrem Vasallen EU.
Dass Großbritannien und auch die Schweiz hier ev. keine Aggression sehen, dass vielleicht Serbien, Montenegro und andere Balkanländer sich freuen, zur EU zu gehören sollte nicht außer Acht lassen, dass diese Darstellung auch als Aggression gegen Russland gewertet werden kann – oder ev. ist das sogar beabsichtigt?

Immerhin könnte die Darstellung ja auch als Signal, etwa an die Balkanländer die schon lange auf den EU-Beitritt warte, gedacht sein und ihnen zeigen, dass die EU nun forciert an der Aufnahme von Ländern arbeitet – bis hin zur Aufnahme von Teilen einer zerfallenden Russischen Föderation (deren Destabilisierung ja Plan der EU-Ukraine-Strategie ist).

Ich halte die Darstellung in der Kleinen Zeitung deshalb für so bedenklich, weil es genau das Narrativ Russlands bestätigt: Die geplante Ausweitung der EU mit ihrer NATO.

Um den Unterschied klar zu machen: Nebenstehend die Darstellung der EU-Länder gemäß bpb (Bildungszentrale für politische Bildung).

So eine Darstellung in einer Zeitung, die als seriös gilt, ist aus meiner Sicht keine Kleinigkeit. Zwar wird im Artikel  des Korrespondenten der Kleinen Zeitung, Hr. Andreas Lieb aus Brüssel, nirgends auf die Darstellung eingegangen. Der Artikel behandelt rein das Macht-Hick-Hack innerhalb der EU-Spitzengremien – trotzdem ist diese Darstellung bedenklich.

 

Aber vielleicht gibt die Darstellung auch tatsächlich die Bestrebungen und Wünsche der Brüsseler Luftschlösser wieder. Die Äußerungen der EU-Exponenten bezüglich

  • Albanien.
  • Bosnien und Herzegowina.
  • Georgien.
  • Moldau.
  • Montenegro.
  • Nordmazedonien.
  • Serbien
  • Ukraine

zeige ja in diese Richtung – und die Aussagen zum Ukraine-Krieg und das Vorgehen gegen Russland in diesem Rahmen haben die ähnliche Intention

So wird auf der gleichen Seite in der Kleinen Zeitung berichtet, dass der österreichische Bundespräsident zu seinem 80 Geburtstag keine Delegierten der Russischen Föderation eingeladen hat. Dies sei, so wird im Artikel gesagt, eine abgestimmte Vorgehensweise innerhalb der EU. Allein daran ist die aggressive Haltung der transatlantisch gesteuerten EU gegen Russland zu sehen. Somit könnte die Darstellung tatsächlich nur der Plan der machtbesessenen Transatlantiker zeigen, die nicht gewillt sind, anderes neben sich zu dulden.

Graz, 15.1.2024, W.Friedhuber

Kommentare	»
  1. nun auf der karte sind ja auch noch norwegen und die kaukasischen staaten eingezeichnet, nicht nur georgien, sondern auch armenien und so, die in einem kriegszustand sind.

    gag am rande, die türkei befindet sich nicht auf der karte, nur ein kleiner teil, der an bulgarien angrenzt, somit scheint das kasblattl, das geographische europa mit der eu gleichzusetzen, wohl im sinne der abstrusen werte, die von der ukraine verteidigt werden.

    Trackback by kurt strohmaier 15. Januar 2024 15:16

  2. ein kurzer blick auf das aktuelle geschehen:

    Wie die Zeitung Bloomberg berichtet, endete das Treffen der nationalen Sicherheitsberater in Davos über Kiews „Friedensformel“ ohne einen klaren Plan.

    Laut der Quelle der Nachrichtenagentur ist es Kiew nicht gelungen, bei den Ländern des globalen Südens Unterstützung für seinen Friedensplan zu finden. Man weißt darauf hin, dass Südafrika und Brasilien erklärt hätten, dass es notwendig sei, die Interessen Russlands zu berücksichtigen. Vertreter Moskaus waren nicht zu dem Treffen eingeladen. Gleichzeitig sagte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis, dass das Treffen die zu diskutierenden Fragen geklärt habe, aber weder die Ukraine noch Russland zu Zugeständnissen bereit seien.

    Andrei Jermak, der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, erklärte, Kiew plane mehrere Gipfeltreffen zu seiner „Friedensformel“. Weiter räumte er ein, dass sich die Teilnehmer des vierten Treffens der nationalen Sicherheitsberater, das der ukrainischen „Friedensformel“ gewidmet war, nicht einig gewesen seien.

    Trackback by kurt strohmaier 15. Januar 2024 15:26

  3. In der Darstellung Europa mit der EU gelichzusetzen – das finde ich ja als miesen Trick dieser Zeitung. Sie färben das geographische Europa in EU-Farben ein, verstärken den Eindruck noch mit den EU-Sternen. Damit macht die Zeitung genau das, was man aus meiner Sicht als seriöses Blatt nicht machen sollte: Sie kommunizieren verdeckt und gleichzeitig immunisieren sie sich gegen Kritik, weil ja eh jeder erkennen muss, dass das das geographische Europa ist – und das in einem Artikel über die EU.

    Trackback by friedi 15. Januar 2024 16:47

  4. Zumindest eines dokumentiert die Darstellungsart: Einen pathologischen Größenwahn der EU-Anhänger und Spitzen. Zu glauben, diese EU haben im gesamten Euroraum etwas zu sagen, zeugt von Weltfremdheit.
    Ja! Eine EU, die eine vernünftige Politik gegenüber Russland und China (und Afrika) tätigen würd schon – aber die aktuelle EU als Teil des transatlantischen imperialistischen Wahns nicht. Da ist die Türkei noch relevanter ….

    Trackback by Friedi 16. Januar 2024 09:19

  5. der trick ist ja so, dass der europarat dargestellt wurde mit allen mitgliedern, vor ausschluss russlands und weissrusslands. die türkei nur mit dem europäischen teil angedeutet. auch die sterne sind zeichen des europarates, ebenfalls das blau, welches ja auch in der fahne zu finden ist.
    „Der Europarat ist institutionell nicht mit der Europäischen Union (EU) verbunden, auch wenn beide die Europaflagge und die Europahymne verwenden. Der Europarat ist daher auch nicht zu verwechseln mit den EU-Institutionen Europäischer Rat (Organ der Staats- und Regierungschefs) und Rat der Europäischen Union (Ministerrat). Die zentrale Zuständigkeit des Europarats ist der Schutz der Menschenrechte und die Völkerverständigung, bei der EU steht dagegen als weitaus tiefer integrierte Organisation die konkrete wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit im Vordergrund.“

    Trackback by kurt strohmaier 16. Januar 2024 16:03

  6. Sehr Tricky! Europarat und EU haben die gleichen Fahnen und Symbole. Der Artikel handelt dann von den Wahlen zum EU-Parlament.
    Aber auch wenn die blaue Fläche hier trickreich den Europarat symbolisieren sollte stimmt sie nicht. Weißrussland hat nur Beitrittkandidatenstatus und Russland ist nicht mehr im Europarat – die Türkei hingegen schon. Für mich bleiben die Beweggründe für diese Art der Darstellung weiterhin kritisierenswürdig – noch dazu, wo der Europarat meines Wissens mit den kommenden EU-Wahlen, um die es im Artikel geht, nichts zu tun hat.

    Trackback by friedi 16. Januar 2024 16:44

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