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[Wien][Frauen in Schwarz] 26.8.2023: Mahnwache

Bloged in Protest by friedi Freitag August 18, 2023

GAZA – WIE LANGE NOCH?
16 JAHRE ISRAELISCHE BLOCKADE VON GAZA
DROHENDE EINSTELLUNG DER NAHRUNGSMITTELHILFE

Samstag, 26. August 2023, von 15:00 bis 16:30 Uhr
Graben/Ecke Kohlmarkt, 1010 Wien

Der Gazastreifen, eine 365 km2 große Enklave, steht seit 1967 unter israelischer Besatzung und wird seit 2007 von Israel auf dem Land-, Luft- und Seeweg streng blockiert. Durch die Aufrechterhaltung der vollständigen Kontrolle über das Land und alle Aspekte des palästinensischen Lebens in Gaza übt Israel dort seine extremste Form der Apartheid und Verfolgung aus. In diesem dicht besiedelten Gebiet werden seit 16 Jahren an die 2,3 Millionen Menschen gefangen gehalten und ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt.

Diese Blockade wirkt sich auf alle Aspekte des täglichen Lebens der Bevölkerung aus, verfestigt die territoriale und politische Zersplitterung Palästinas und untergräbt ein würdiges Leben und die Selbstbestimmung der Bevölkerung. Die strengen und ständigen Beschränkungen der Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern, der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und Fischereizonen durch eine willkürlich erklärte „Zugangsbeschränkungszone“ haben die wirtschaftlichen Aktivitäten dramatisch beeinträchtigt und die Wirtschaft des Gazastreifens in den Abgrund gestürzt. Ebenso dramatisch ist die Gesundheitsversorgung. Die meisten Menschen in Gaza haben ihre Lebensgrundlage verloren. Bauern und Fischer werden routinemäßig beschossen, wenn sie versuchen, ihr Land oder das offene Meer zu erreichen.

Die häufige Schließung der ägyptischen Grenze zum Gazastreifen trägt zu einer Verschärfung der Blockade bei.

Die 6 großen israelischen Militäroffensiven (2008/2009, 2012, 2014, 2021, 2022 und 2023), sowie die Angriffe auf den „Großen Marsch der Rückkehr“ (von März 2018 bis Ende 2019) haben enorme menschliche und materielle Verluste verursacht. Die grundlegendsten Menschenrechte, wie das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, werden der Bevölkerung des Gazastreifens verweigert. Neben den menschlichen Opfern beeinträchtigt die Zerstörung der Lebensgrundlagen und der zivilen Infrastruktur – wie Kraftwerke, Wasser- und Abwasseranlagen, Häuser und Geschäfte – jeden Aspekt des täglichen Lebens der gesamten Bevölkerung, und führt zum Zusammenbruch wesentlicher Dienstleistungen.

Die Beschränkung des Zugangs zu Baumaterialien machte den Wiederaufbau bis jetzt fast unmöglich. All dies wurde in zahlreichen Berichten der UNO und verschiedener NGOs dokumentiert. Bereits 2015 warnten die Vereinten Nationen, dass der Gazastreifen bis 2020 unbewohnbar sein würde.

Israels 6 große Militäroffensiven und Kriegsverbrechen in Gaza von 2008 an in Zahlen : 

    • Dez. 2008 – Jänner 2009 (22 Tage), „Operation Cast Lead”, 1.407 Tote, 5.380 Verletzte;
    • Nov.2012 – (8 Tage), „Operation Pillar of Defence”, 167 Tote, 5.000 Verletzte;
    • Juli – August 2014 – (55 Tage), “Operation Protective Edge“, 2.251 Tote, 11.231 Verletzte 10.
    • 21. Mai 2021 – (12 Tage), „Operation Wall Guardian“, 256 Tote, 2.212 Verletzte
    • 5. – 7. August 2022 – (2 Tage) 44 Tote, hunderte Verletzte
    • 8. – 12. Mai 2023 – (4 Tage), 34 Tote, 200 Verletzte
    • 30. März 2018 – 15. Juni 2019 – „Marsch der Rückkehr“, 306 Tote, 35.529 Verletzte

Die bevorstehende Einstellung bzw. Kürzung der Nahrungsmittelhilfe – eine weitere Katastrophe für Gazas Menschen

Infolge der erdrückenden 16 jährigen Blockade des Gazastreifens durch Israel sind etwa 80% der Einwohner Gazas auf internationale Hilfe angewiesen. Das von UNRWA finanzierte Nahrungsmittel – Hilfsprogramm unterstützt 220.000 Flüchtlingsfamilien, während das vom WFP (World Food Program) finanzierte 46.000 Familien (etwa 230.000 Nicht-Flüchtlingsbürgern) mit Nahrungs-Gutscheinen hilft. Beide Programme sollen ab September gestoppt, sodass ca. 1 Million Menschen in Gaza vom Hunger bedroht bzw. auf Unterstützung angewiesen sind.

Die Einstellung der Hilfsgelder beeinträchtigt auch die ohnehin marode Wirtschaft, steigert die Schulabbrecherquote, führt zu mehr psychischen Erkrankungen, zu mehr Fällen häuslicher Gewalt und Suizid. Besorgniserregend ist auch die Verschlechterung des Gesundheitszustands von Menschen, die eine dauerhafte medizinische Behandlung benötigen.

Wir fordern:

  • Die Sicherstellung der Nahrungsmittel-Hilfsprogramme für UNRWA und WFP
  • Die sofortige Aufhebung der Blockade des Gazastreifens,
  • die Öffnung der Grenzen für Menschen und Güter zwischen Gaza, der Westbank und dem Rest der Welt,
  • die Aufhebung der Sperrzonen auf Gazas Gebiet (Felder), sowie der Begrenzung der Seemeilen, sodass die für Gaza lebenswichtige Fischerei wieder aufgebaut werden kann,
  • die Aufhebung aller Sanktionen, Einfuhrbeschränkungen – unbeschränkte Einfuhr von Baumaterial etc. für den Wiederaufbau der durch Israel zerstörten Häuser und der Infrastruktur.
  • Auch Ägypten muss seine Restriktionen gegen Gaza aufheben (Öffnung der Grenze für Menschen und Güter
  • Israel muss die Verantwortung für die begangenen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen übernehmen.

Wie lange wird die Welt noch Israels Verbrechen am palästinensischen Volk ignorieren?

Links:

Palestine Center for Human Rights Gaza(PCHR): http://www.pchrgaza.org

Al Mezan Center for Human Rights: www.mezan.org/en

www.we4gaza.org

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