Sind die europäischen Eliten von allen guten Geistern verlassen – den Krieg der Banderisten am Laufen zu halten?
Nun fordert Selenskij Splitterbomben und Phosphorgranaten – beides geächtete Waffen – (siehe etwa: tagesschau, 18.2.23) und die EU-Eliten sind immer noch auf seiner Seite!
Es findet sich auch rasch ein „Experte“ der erklärt, dass es kein Problem wäre diese unmenschlichen Waffen bereit zu stellen. Anscheinend darf die rechtsradikale Führung alles, was eigentlich für zivilisierte Menschen verboten wäre – dies von Anfang des Konflikts an.
Der Aktivist Alfred ist einer jener Aktivisten, der seine Aktionen weniger propagandistisch sonder mehr humanistisch anlegt – er hilft den Betroffen direkt. Alfred war von Anfang an in die Vorgänge direkt eingebunden – bereiste die ukrainischen Provinzen und kennt das Vorgehen der ukrainischen Banderisten aus eigener Erfahrung. Diese Einstellung führt auch zu einer kritischen Distanz zur linksorientierten Kampagnendiskussionen in Österreich. Da wird um Nebensächlichkeiten diskutiert, während der unmenschliche Verlauf der Ereignisse seinen Lauf nimmt – und die Politik treibt den Krieg weiter voran – und die Medien heizen den Russlandhass an – und die rechtsradikale ukrainische Regierung wird hofiert, weil es einigen Staatenlenkern gerade in den Kram passt – es ist zum verzweifeln …
8 Jahre (2014-2022) wurde zugesehen, und vermeintlich geostrategischem Weitblick der Konflikt [in der Ukraine] als lokal und beherrschbar eingeschätzt. Abstrakten politischen Narrativen folgend werden dann Zuordnungen in historischen Kontexten hergestellt und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen, deren Lösungsansätze sich immer weiter von der tgl. sich real darstellenden Gemengenlage entfernen. Mit jedem Tag werden beide Seiten immer mehr zu einem klaren Sieg verdammt. Ich kann wohl ohne Überheblichkeit behaupten, dass es auf Grund meiner doch in Summe einige Wochen dauernden Aufenthalte vor Ort und den daraus entstandenen persönlichen Kontakten mir möglich ist, mehr realistische Einschätzung der Situation im Kriegsgebiet abgeben zu können, wobei dabei noch die Besonderheit dazu kommt, dass ich Kontakte zu beiden Seiten habe, so wie diese Trennung auch durch Familien durchgeht. Trotz größerer auch emotionaler Entfernung ist für mich der Verlust einiger Menschen in diesem Konflikt für mich eine psychische Belastung angesichts der permanent erlebten Kriegshysterie bei uns geworden. Vor Ort ist dies noch viel bestialischer, weil mir kein besserer Begriff einfällt. Viele russische Soldaten, v.a. Milizangehörige der Donbass-Republiken ziehen mittlerweile den Freitod vor, bevor sie in ukrainische Gefangenschaft geraten, weil dies einer drohenden Kastration, Augen-Ausstechen oder Finger-Abschneiden vorgezogen wird. Auch die ukrainischen Soldaten sind oftmals unter schweren Drogeneinfluß in den Schlammlöchern, weil weder die hygienischen, klimatischen Bedingungen unter dem permanenten Artilleriefeuer sonst von einem normalen Mensch ertragen werden könnte.
Selbst im römischen Imperium waren die Vasallenstaaten weniger unterwürfig und aufopferungswillig als es die EU-Staaten heute sind. Die einzige Hoffnung nicht schon sehr bald mit massiven sozio-ökonomischen Konsequenzen konfrontiert zu sein, die einen enormen Niedergang für deren Gesellschaften unvermeidbar zur Folge haben wird, liegt in einer völligen Kontrolle über die Verfügbarkeit der russischen Rohstoffe (insbesondere Energie), die wohl nur bei einer völligen Implosion Russlands denkbar ist. Dies erscheint aber nur schwer vorstellbar, weil bei einer sich abzeichnenden militärischen Niederlage Russlands wohl eher die Gefahr besteht, dass die soziopathischen warlords wie Kadyrow oder Prigozhin sich durchsetzen könnten, womit sogar ein nukleares Armageddon denkbar wird. Die Vermeidung des Einsatzes von strategischen Atomwaffen ist sicher die oberste Priorität Washingtons, weil sie damit selbst zur Zielscheibe würden. Hingegen ist ein Schlagabtausch mit taktischen Nuklearwaffen (geringer radioaktiver fallout) vom Atlantik bis zum Ural auf strategische Ziele eine durchaus realistischer werdende Variante, angesichts erratisch handelnder Akteure in Brüssel und Moskau.
Der Beitritt Finnlands zur NATO stellt für Russland eine noch größere militärische Bedrohung, als die der Ukraine dar. D.h. Russland hat bereits jetzt verloren. Außerdem sollte angesichts des banderistischen Wahnsinns es für Moskau sogar wünschenswert sein, wenn Washington unmittelbar die Handlungshoheit über Kiev hat.
Neben der Forderung eines sofortigen Waffenstillstandes ist dieser wohl nur umsetzbar, wenn gleichzeitig der Abzug aller russischen und ukrainischen Militäreinheiten aus den kompletten Oblasten Lugansk, Donezk, Saporoschje, Cherson und der Krim (Russland behält seinen Hafen wie bis 2013) erfolgt, die durch eine internationale von der UNO autorisierte Friedenstruppe aus nicht-waffenliefernden Staaten zusammengesetzt ist (z.B. Indien, Indonesien, Mexico, Brasilien, Südafrika, Ägypten, Nigeria um einige größere Länder zu nennen) kontrolliert wird mit einem fixen Zeitraum von 10 Jahren. Gleichzeitig werden alle Sanktionen aufgehoben (nur so kann der Kreml zustimmen, weil mit leeren Händen, vielen Opfern und verschlechterter Lebenssituation wird die gesellschaftliche Stabilität im Land nicht erhalten werden können). Nach 10 Jahren haben diese Gebiete die Möglichkeit abzustimmen, ob sie der Ukraine, Russland zugehörig oder sogar als unabhängiger Staat weiterbestehen wollen. D.h. beide Seiten müssen sich um diese Menschen in den 10 Jahren „bemühen“, was für den Wiederaufbau von immenser Bedeutung ist.
Also wäre die Ausformulierung eines konkreten Friedensplans, der beiden Seiten neben Gesichtswahrung auch eine „Zukunftsperspektive“ bietet, zumindest ein Schritt aufgeschlossenen Intellektuellen einen konkreten Lösungsvorschlag vorzustellen, der Realitätsbezogenheit erkennen lässt.
Andererseits kann man aus Sorge um die Sicherheit Österreichs auch einmal die Frage stellen, ob nicht einmal im Parlament eine Debatte erfolgen sollte, welche Kenntnisse bzgl. möglicher Ziele taktischer Nuklearwaffen auf unserem Territorium bestehen, die BM Tanner beantworten müsste. Daraus ableitend ergäben sich eigentlich nur mehr 2 Alternativen, sofortiger NATO-Beitritt und damit höherer Abwehrschutz od. echte Neutralitätspolitik, die in Moskau auch anerkannt wird, um damit aus dem Schussfeld zu geraten. Das soll auch der Weckruf an die österr. Bevölkerung sein, sich von der Vorstellung der playstation-Version eines Krieges zu verabschieden, und sich das „Danach“ eines mit taktischen Nuklearwaffen geführten Krieges in Europa mit nachhaltiger Zerstörung lebensnotwendiger Infrastruktur vorzustellen. (Alfred)
In Bezug auf die Diskussionen und Aktionen in den linken Kreisen bei uns merkt Alfred an:
Bemerkt den dort [in den linken Kreisen] niemand, dass all diese Aktionen nur Bauchnabelschau sind. Ergänzend dazu kommt sich an eine „Linke“ zu wenden, die das absolute Gegenteil von dem darstellt, was bis Ende letzten Jahrhunderts noch als links galt. Die allzu offenkundigen Details dazu kennst du selbst zur Genüge (da werden die Azov-Nazis in Helden umgewandelt, die „Arisierung 2.0“ von Vermögen russisch-jüdischer „Oligarchen“ wie bei den Nazis als Akt sozialer Gerechtigkeit gefeiert, und Russland als „faschistisch“ bezeichnet, von der Abfeierung gewaltpornografischer Real-Videos mit dem Tod russischer Soldaten gar nicht zu reden).
In Wirklichkeit ist die Situation ideologisch schlimmer als während der Nazi-Zeit. Die Nazis bekannten sich ja zur ihrem Rassenwahn, militanten Anti-Marxismus und bestritten ja nicht ihre politische Positionierung. Wenn wir es aber jetzt mit einer 180° gewendeten Linken zu tun haben, dann unterdrückt diese mit aller Gewalt, dass die Wahrheit massentauglich publiziert werden kann, dabei schreckt sie vor keiner Schandtat mit faschistoider Methodik zurück. Corona-Maßnahmen waren die Blaupause dazu. Und ich wollte mit der Nüchternheit der Lebensrealität und deren Einkommens-/Vermögensverhältnissen aufzeigen, dass sie sogar objektivierbar die Profiteure des neo-kolonialen Hegemoniemodells des 21.Jhdts. sind. Nur weil in postmoderner Logik der Wolf sagt „ich bin ein Schaf“, ist er kein Schaf. Wieso will das niemand einmal nüchtern zur Kenntnis nehmen.
Ansprechbar bleiben höchstens die Polit-Fernen und aus dem Bauchgefühl dem establishment gegenüber Skeptischen. Also schenk ich mir die x-te Demo mit einigen Dutzenden Teilnehmern, wo die gehaltenen Reden immer innerhalb der gleichen Blase vernommen werden. Dann kommt das nächste Symposium, wo wochenlanger Schriftverkehr über die Themendetails erfolgen, dass dann 20 Leute wieder aus der gleichen Blase dort teilnehmen. Welchen Sinn hat das?
Warum nicht andere Wege gehen, am Wochenende im Stadion oder beim nächsten WC-Rennen in Österreich, kann ich Transparente gegen Krieg und für Neutralität entrollen, Friedensslogans skandieren, Flugblätter verteilen. Da krieg ich die Aufmerksamkeit von Vielen mehr, und auch die entsprechenden negativen/positiven Reaktionen in ganz anderer Zahl. (Alfred)
Ich (Friedi) will anmerken, dass ich sehr wohl einen Sinn in den Aktionen sehe – auch wenn nur wenige Menschen teil nehmen. Das Problem gehört auf die Straße (und ins Internet) – die Menschen bei uns brauchen die Möglichkeit, von anderen als der Mainstream-Kriegshetze zu hören. Natürlich hilft das nicht direkt das Leiden und Sterben in den Konfliktzonen zu lindern – zu abgehoben ist die Politik (und die Medien). Aber die Menschen bei uns müssen erfahren, dass nicht alle bei dem Wahnsinn zustimmen.
Die Hoffnung, dass spektakuläre Aktionen die Aufmerksamkeit der Medien erreichen würden, halte ich für unberechtigt. Würden in den Medien nicht absolute Zyniker arbeiten, würden sie ja von selbst differenzierter berichten – da helfen auch spektakuläre Stadion-Aktionen nichts – die werden genau so totgeschwiegen wie Protestaktionen – und vor allem: Die Politkaste ist schon längst nicht mehr von unten erreichbar – sie dient anderen, „höheren“ Herren.
Die Proteste sind – auch wenn sie den Lauf der Geschichte nicht beeinflussen können – wichtig als Wegmarkierungen: Es soll eben nicht möglich sein, dass wieder fast alle einem globalen Wahnsinn zujubeln – auch wenn der Wahnsinn nicht aufzuhalten ist. Die Straßenaktionen erreichen doch einige Menschen und so kann der Widerstand gegen die Politik eventuell doch keimen …
Graz, 19.2.23, W.Friedhuber
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