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Essay von Tatjana Kokic: Fissuren bis ins Mark

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag Februar 5, 2023

Die New York Times stellte fest, dass es in der NATO kleine, aber bedeutende Haarrisse in Bezug auf die Pläne für die Ukraine, in Bezug auf die Strategie und in dringenden Fragen wie den Waffenlieferungen gegeben habe.


Kurz vor der Zusage zur Lieferung der „Leoparden“ meinte Borell, Russland sei ein großes Land, es sei es gewohnt, bis zum Ende zu kämpfen, es sei daran gewöhnt, fast zu verlieren und sich dann zu
erholen. Russland habe es Napoleon gezeigt und auch Hitler. Es wäre absurd zu glauben, dass Russland den Krieg verloren habe oder dass seine Armee inkompetent sei, weswegen man eben die Ukraine weiter bewaffnen müsse.
Und auf das klägliche Betteln von Selenskyj hin haben die USA dieser Tage wieder 2,2 Milliarden USD locker gemacht.
Der Konflikt in der Ukraine steht an einem Wendepunkt. Das sagte der Pentagon-Chef Lloyd Austin vor dem Treffen auf dem Nato-Stützpunkt „Ramstein“ und forderte die Verbündeten auf, „nicht langsamer zu werden“. Selenskyj meinte dazu fast panisch: „Wir haben sehr wenig Zeit“.
Die Amerikaner, vom National Intelligence Service bis Biden, sind sich einig, dass der Ausgang des Krieges in der Ukraine globale Konsequenzen haben wird, einschließlich der Stärke des westlichen Bündnisses. Das spürt auch Scholz.
Obwohl alles hinter verschlossenen Türen stattfindet, sind zwei der kleinen, aber bedeutenden Risse aufgetaucht, auf die die NYT aufmerksam gemacht hat: die Ungeduld Großbritanniens und die Unvorbereitetheit Deutschlands. Offensichtlich sehen London und Berlin den Ausgang dieses
europäischen Krieges unterschiedlich.
„Washington ist bereit, einen Stellvertreterkrieg bis zum letzten Ukrainer zu führen“, kündigte der Kreml an, als klar wurde, dass Amerika und Deutschland Panzer nach Kiew schicken werden.
Die Russen sind zu bescheiden. Sie hätten den Amerikanern nicht alle Ehre machen sollen, denn auch Moskau kämpft bis zum letzten Ukrainer.
Der russische Politologe Dmitri Kulikov, der auch Mitglied des Sinowjew-Klubs ist, war ehrlicher, als er sagte, dass eine stärkere westliche Unterstützung für Kiew „unweigerlich zur vollständigen
Zerstörung der Ukraine führt“. Aber Amerika, muss man hier korrigierend eingreifen, war und ist auch an der Zerstörung des Iraks, Afghanistans, Syriens und er Ukraine beteiligt oder federführend beteiligt. Die USA und die RF führen den gleichen Grund an: Sie greifen und griffen an,
weil sie befürchteten, selbst angegriffen zu werden. Die USA sind Meister im Erfinden von Rechtfertigungen für ihre Angriffskriege:  die Einführung oder Erhaltung der Demokratie, der Schutz der Menschenrechte, die Selbstbestimmung, der Kampf gegen den Terrorismus… Es gibt noch
eine andere Entschuldigung, die Amerika mit Russland teilt – ewige Angst um seine eigene Sicherheit. Nur dass Russland durch die vehemente Ostexpansion de NATO tatsächlich bedroht war. Das sollten die Kritiker der RF schon differenzieren, tun sie aber nicht.
Wenn es nach dieser Logik für Amerika richtig war, präventiv zu handeln, um einen weiteren 11. September zu verhindern – egal wo, im Irak, in Afghanistan, in Syrien etc. – so ist es auch für Russland richtig, präventiv zu handeln und die Ukraine daran zu hindern, der NATO beizutreten. Warum gibt es für die Menschen im Westen gegen die amerikanischen Kriege keinen politischen Widerwillen, aber gegen den russischen Krieg schon?

Das Militär der USA und Israels haben vergangene Woche ihre bisher größte gemeinsame Militärübung gestartet und haben damit ihren Feinden im Persischen Golf einen Vorgeschmack auf das gegeben, was kommen wird.

Es wird ein weiterer Präventivkrieg sein, in dem der Welt erklärt wird, dass die Ayatollahs eine Gefahr für die freiheitliche demokratische Welt und die Sicherheit in der Region darstellen und deshalb keine Atombomben zum Einsatz kommen dürfen.

Was soll der Iran dem entgegenstellen?

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