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Themen:
- Hamburg, 10.2.23: NATO-Krieg als Motor der Rechtentwicklung
- Wien: 25.2.23: Antifa als Instrument der Herrschenden?
Der NATO-Krieg in der Ukraine als Motor der Rechtsentwicklung in Deutschland
Freitag, den 10. Februar, 18 Uhr, MTZ, Lindenallee 72, Hamburg,
Diskussionsveranstaltung mit Susann Witt-Stahl
Dass der Bundeskanzler vergangenen Sommer vor der anwesenden Weltpresse in Kiew den Gruß der Organisation Ukrainischer Nationalisten, „Slawa Ukrajini!“, ausgerufen hat, die in den 1940er Jahren am Holocaust beteiligt war, ist von hohem historischen Symbolwert:
Zum einen indiziert dieser Tabubruch den erneuten Führungsanspruch des deutschen Imperialismus im Rahmen einer zunehmend aggressiven NATO-Expansionspolitik in Osteuropa. Zum anderen manifestiert er den Schulterschluss mit einem Regime in Kiew, dessen Streitkräfte und Sicherheitsapparat von Nazis und anderen Rechtsextremisten durchsetzt sind, die in der Tradition der ehemaligen ukrainischen Verbündeten der
Deutschen Wehrmacht und SS stehen.
Er verdeutlicht aber auch, dass die von oben verordnete „Zeitenwende“ zugleich auch Geschichtsrevisionismus, Revanchismus und die Militarisierung unserer Gesellschaft bedeutet. Der faschistoide Asowstahl-Heldenkult und die Landser-Romantik, die sich inzwischen selbst im linksliberalen Feuilleton finden, die verleumderischen Angriffe auf Gruppen der Friedensbewegung, auch von Vertretern der parlamentarischen und außerparlamentarischen Linken, belegen eindringlich:
Dieser gefährliche Prozess ist bereits in vollem Gange und zielt auf nichts weniger als auf die Zerschlagung kritischer Öffentlichkeit zugunsten einer mentalen Aufrüstung der Bevölkerung und eines zutiefst antidemokratischen Kriegskorporatismus.
Veranstalter: Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite
Abrüstung e.V.
Antifa als Instrument der Herrschenden?
Samstag, 25. Februar 2023 – 13:00, Wien 9, Rögergasse 24-26*
Programm und Konzept:
https://www.antiimperialista.org/de/content/antifa-als-instrument-der-herrschenden
um Anmeldung wird gebeten: aik@antiimperialista.org/
Idee des Seminars ist es, ein zentrales politisches Problem der Gegenwart anzusprechen. Der Faschismus-Vorwurf ist allgegenwärtig. Doch gibt es Zentrumseuropa tatsächlich relevante politisch-soziale Phänomene, die substanzielle Analogien mit dem historischen Faschismus aufweisen und von denen folglich eine vergleichbare Gefahr ausgeht?
Nicht nur wir bezweifeln das. Warum wird dann der Vergleich so häufig bemüht und die Bedrohung an die Wand gemalt, insbesondere auch von der eingemeindeten Linken? Wir unterstellen eine Benutzung durch die herrschenden neoliberalen Eliten, um sich selbst zu legitimieren.
Frappant ist gleichzeitig, dass dort, wo tatsächlich vergleichbare Bewegungen auftreten wie in Israel oder gegenwärtig in der Ukraine, darüber geschwiegen wird.
Methodisch wollen wir von der Gegenwart ausgehen und uns die Geschichte hinunterbewegen. Das heißt einerseits den sich verändernden Umgang der Eliten mit dem Faschismus und dessen ideologische Bewirtschaftung zu beleuchten, andererseits auch einen kritischen Blick auf das zum Absolut Bösen und damit der Geschichte entrückten Ereignis zu werfen, eben es zu rekontextualisieren. Es ist die verschüttete Fragestellung nach der historischen Funktion des Faschismus für die Eliten in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei stellt sich natürlich auch das Problem einer sinnvollen Definition. Und schließlich soll die gegenwärtige autoritäre Wende im Lichte des beschriebenen historischen Durchgangs diskutiert werden.
Es leuchtet ein, dass das anvisierte Programm an einem Nachmittag nicht erschöpfend behandelt werden kann, zumal es um essentielle Herrschaftsideologeme geht. Aber es ist ein Anfang und wir bemühen uns um eine Fortsetzung.
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Antiimperialistische Koordination
aik@antiimperialista.org
www.antiimperialista.org/de
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