[EU] Der nächste Schuss ins Knie: Ölpreisdeckel für russisches Öl
Eskalation an allen Fronten – der militärischen und der wirtschaftlichen. Mit dem Ölpreisdeckel plant die EU den nächsten Schuss ins eigene Knie.
„Der Ölpreisdeckel der EU droht zu Versorgungslücken zu führen und den Ölpreis in die Höhe schnellen zu lassen. Washington diskutiert Ölexportverbot – zu Lasten der EU.“ ( https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9049 )
Die EU will mit der Maßnahme Russland weiter schwächen, indem sie für russisches Öl weniger bezahlt.
Nun könnte Russland sein Öl künftig einfach an andere Länder verkaufen und Einnahmen in gleicher oder doch zumindest in ähnlicher Höhe erzielen. Das will die EU unterbinden und dazu in Abstimmung mit den G7 einen Höchstpreis für russisches Öl festlegen, der wenig über den Produktionskosten liegt. Um den Höchstpreis durchzusetzen, will sie die Tatsache nutzen, dass Tankschiffe aus Griechenland, Zypern und Malta einen überaus großen Marktanteil halten; laut Branchenangaben wurden von März bis August rund 55 Prozent des russischen Öls allein von Tankern in griechischem Besitz exportiert. ( https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9049 )
Schiffseigner wie auch Schiffsversicherer aus EU-Staaten und aus Großbritannien warnen explizit, der Ölpreisdeckel werde Bestrebungen, eine nichtwestliche Tankerflotte sowie nichtwestliche Versicherungs- und Finanzdienstleister für die Schifffahrtsbranche aufzubauen, neuen Auftrieb verschaffen. Das werde die heute noch dominante Marktposition westlicher Konzerne untergraben. (https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9049 )
Also: Falls Russland nicht mitspielt – will heißen: dann kein Öl mehr liefert – droht eine gewaltige Energiekrise für Europa und zudem gefährdet die Maßnahme nun euopäische Reeder und Schiffsversicherer massiv.
Die USA kann sich wie immer da schützen: Dort wird ein Öl-Exportverbot diskutiert – das dann auch wiederum die EU im Trockenen lässt.
Es erhebt sich wirklich die Frage, ob die aktuellen EU-Regenten nun nach 70 Jahren den Morgenthauplan umsetzen wollen und Deutschland und andere EU-Staaten in entindustrialisierte Agrargebiete umwandeln wollen.
Graz, 11.10.2022, W.Friedhuber
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