Die mediale Beeinflussung durch Framing zur Stimmungserzeugung
Die seriösen Medien bedienen sich in ihrer Berichterstattung immer mehr des Framings um die gewünschte kriegsbereite Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen.
Dabei wird nicht mit Falschmeldungen gearbeitet, sondern es werden Begriffe verwendet, die emotional aufgeladen sind. Auch wenn die Wortkonstruktionen eher inhaltsleer sind, erzeugen sie die entsprechende Emotion. Ein Beispiel wäre „Übergewinne“. Ein Wort, das keine wirkliche Bedeutung hat, aber irgendwie die Emotion erzeugt, das da sich etwas zu unrecht angeeignet wird.
Ganz massiv wird dieses Framing – auch vom ORF und anderen staatsnahen Medien – im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verwenden. Dabei geht die Verwendung dieser Art der Manipulaton bis in die höchsten Staats-Kreise. Auch ein Bundespräsident scheut sich nicht, diese Tricks zu verwenden (von der EU ganz zu schweigen).
Wo Orwell in seinem Roman noch glaubte, man müsse ein Zwiedenken einführen, wird nun das Nicht-Denken eingeführt. Worte die Emotionen erzeugen ohne dass sie eigentlich eine konkrete Bedeutung haben; die also der Ratio schwer zugänglich sind. Sie hetzen über unterschwellige Emotion.
Das Spielen mit den Emotionen war und ist in der Propaganda immer schon das Mittel der Wahl gewesen, um Menschen zu manipulieren. Die Beeinflussung durch Framing aber ist anders als in der klassischen Propaganda. Sie wird nicht durch Hassreden erzeugt – die sind verpönt – sondern durch diffizile Wortkreationen und Rahmenerzählungen, verpackt als objektive Information.
Ein jüngstes Beispiel:
Da hält Russland in den besetzten ukrainischen Oblasten Referenden – also Volksabstimmungen ab.
Über die Gültigkeit dieser Refernden kann man denken wie man will – aber sie vorab in den Meldungen als „Scheinreferenden“ zu bezeichnen ist eben Framing, denn was ist ein „Scheinreferendum“? Ein Referendum ist eine Stimmabgabe, und die wird durchgeführt. Nicht zum Schein – sondern tatsächlich. Nun kann man Referenden anerkennen oder nicht, aber es sind Referenden durchgeführt worden!
Als nächstes werden die Referenden als „Völkerrechtswidrig“ bezeichnet (etwa im Ö1 Morgenjournal vom 24.9.22). Ein Referendum kann nie völkerrechtswidrig sein. Höchstens das Unterbinden einer Stimmabgabe oder die Missachtung des Ergebnis durch Gewaltmittel (wie etwa im spanischen Katalonien). Die Benennung als „Völkerrechtswidrig“ ist also völlig sinnfrei oder sogar falsch.
Aber welcher Eindruck entsteht, wenn gemeldet wird:
Russland hält völkerrechtswidrige Scheinreferenden ab.
Der Satz ist – wenn man ihn analysiert – als Information zu reduzieren auf:
Russland hält Referenden ab.
Eine neutrale Nachricht – weder gut noch böse – eigentlich eher als demokratisches Vorgehen zu verstehen. Durch Ergänzung der Wörter mit wertetragenden Eigenschaftsbezeichnungen wird daraus ein verbrecherisches, diktatorisches Vorgehen, ohne dass dies wirklich gesagt wurde. Das Perfide daran ist, dass es wirkt – es wirkt unterschwellig und es lässt sich argumentativ kaum kritisieren, weil ja nicht wirklich etwas Falsches gesagt wurde … man hat ja nur …
Wird die Meldung nun noch eingepackt in die Erzählung, dass das russische Militär die Abstimmung überwacht entsteht endgültig der Eindurck, da werden Menschen gezwungen das gewünscht Abstimmungsergebnis zu liefern. Dazu wird noch berichtet, dass das Abstimmungsergebnis ohnedies bereits fest stünde,
Auch dies ist in diesem Zusammenhang Framing, da suggeriert wird, dass die Bevölkerug eigentlich anders abstimmen würde, aber die Abstimmungsergebnisse bereits vorab erstellt werden – darauf bezieht sich auch der Begriff der „Scheinabstimmung“.
Mag sein, dass es so ist – aber das könnte man erst hinterher wissen. Als Nachricht ist die Meldung nicht neutral. Ein Abstimmungsergebnis, das von vorneherein fest steht, muss nicht per se manipuliert sein – ansonsten wäre etwa die kommende Bundespräsidentenwahl in Österreich eine „Scheinwahl“.
Manipulation aus der Meisterklasse! Und sie wirkt (leider)! Eine Art der Hetze, die kaum bekämpft werden kann.
Graz, 24.9.22, W.Friedhuber
No comments yet.